4 Fragen mit denen du dein Personal Branding Projekt in den Sand setzt.

E-Mail-Ratgeber und Personal-Branding-Canvas gehen in die falsche Richtung.

Nachdem wir im letzten Beitrag kurz das wesentliche Prinzip des Personal Branding klargestellt haben, stehen wahrscheinlich schon ganz viele in den Startlöchern, scharren mit den Hufen und wollen jetzt endlich loslegen. Juhu, es gibt ja das Internet. Wenn man eine Weile surft, dann stößt man relativ schnell auf einige E-Mail-Ratgeber bzw. den einen oder anderen Personal-Branding-Canvas. Selbstverständlich sind diese Angebote kostenlos, aber sie führen meiner Meinung nach von Anfang an in die falsche Richtung.

Bevor ich das Rätsel auflöse, kurz zu den Fragestellungen im Canvas bzw. in den E-Mail-Ratgebern, die ich persönlich als problematisch erachte:

  1. Wie nehmen dich andere wahr? Diese Frage soll man mit Freunden und Bekannten beantworten. Hand aufs Herz, wen fragt man? Doch nicht denjenigen, mit denen man sich nicht versteht oder mit denen man sich schon vor Jahren entzweit hat. Und damit sind wir bei der ersten Falle. Eine wesentliche Erkenntnis aus der Sozialpsychologie ist, dass man sich vorrangig mit Personen umgibt, die ähnliche Einstellungen, Ansichten und Werte wie man selbst hat. Das Potenzial, gravierende Verbesserungsmöglichkeiten und Defizite zu entdecken, ist marginal. In diesem Fall ist ein Vergleich mit der Produktentwicklung erlaubt, denn man bekommt von Nicht-Kunden deutlich interessanteren Input als von langjährigen, loyalen Kunden. Letztere sehen nehme ich teilweise sehr großzügig über bestimmte Fehler hinweg, während dies bei ersteren nicht der Fall ist. Dies war einer der interessantesten Lerneffekte während meiner Zeit bei Siemens.
  2. In Kombination mit der eben diskutierten Frage findet man dann den Hinweis, dass man sich ja nicht jede Meinung zu Herzen nehmen muss. Was für eine herrliche Einladung, sich nur das herauszusuchen, was ins eigene Weltbild passt. Oder ganz hart formuliert: eine Anleitung, um sich selbst zu betrügen.
  3. Dann geht es meist in eine Selbst-Analyse der eigenen Stärken, Schwächen, Reason Whys, Benefits, etc. Wenn man einen Canvas vor sich liegen hat, dann kann man herrlich in jede Spalte etwas hineinschreiben. Und wenn der Schwärzungsgrad des Blattes ansteigt, legt man irgendwann den Stift beiseite und ist ganz stolz darauf, viel geschafft zu haben. Juppidu, die eigene Personenmarke steht schon fast. Kommen wir zum Endspurt der Selbstanalyse.
  4. Welches Image hast du momentan und welches möchtest du in der Zukunft haben? Bei Künstlern, die sich autonom positionieren können, mag diese Frage durchaus Sinn machen. Wer aber als Selbstständiger auf Kundenfang geht bzw. als zukünftiger Angestellter auf Jobsuche ist, dessen Image muss nicht nur zum Jobprofil passen, sondern auch zum Kunden. Genauso wie die Stärken, Benefits, etc. zum Anforderungsprofil des Kunden passen müssen und nicht nur in der eigenen Vorstellungswelt existieren dürfen.

Nabelschau als Personal-Branding-Instrument? Funktioniert das?

Personal Branding – eine Reise? Wohin?

Personal Branding: Eine Reise in die eigene Wettbewerbsfähigkeit.

Personal Branding ist eines der Themen, die im Zeitalter der Informationsüberflutung und der endlosen Selbstdarstellungsmöglichkeiten in sozialen Netzwerken immer wichtiger und interessanter werden. In diesem Beitrag geht es um den Kern des Personal Branding, der Erzeugung von Einzigartigkeit, oder anders formuliert:

Personal Branding. Eine Reise für jeden der danach sinnt, wie er dem Einheitsbrei entrinnt.

Wieso Einheitsbrei? Jeder ist doch einzigartig?

Während meiner beiden Führungspositionen bei Siemens – schon lange her – durfte ich ziemlich viele Bewerbungen lesen. Nachdem die Personalabteilung schon diejenigen aussortiert hatte, die gar nicht ins Bild passten, ergab sich folgendes Bild: alle Bewerber hatten gute Noten, ihr Studium im Schnelldurchgang absolviert. Darüber hinaus waren sie hochmotiviert, zielorientiert, teamfähig und selbstverständlich optimal für die Stelle geeignet. Alle waren davon überzeugt, einzigartig zu sein. Alle waren davon überzeugt, sich deutlich vom Einheitsbrei zu unterscheiden. Dies zeigten die Kandidaten auch wortreich in den Bewerbungsgesprächen. Und doch hat jeder etwas ähnliches angeboten und damit waren sie alle austauschbar.

Und damit sind wir mitten im Thema: wie kann man durch Personal Branding dieser Austauschbarkeit entrinnen? Durch große Klappe und tolle Internetauftritte?

Die einfachste Möglichkeit mit dem geringsten Aufwand ist die Optimierung seiner Social-Media-Accounts und der Launch eines One-Pagers mit einem aussagefähigen Content. Tut nicht weh und ist mit einem überschaubaren Aufwand erledigt. Mit diesem kurzfristig orientierten Ansatz erreicht man durchaus sein Ziel, und wird eventuell zu einem Gespräch (Kunde/Arbeitgeber) eingeladen. Spätestens dann muss man „die Hosen herunterlassen“ und dies kann – je nach Kompetenz des Partners – in die Hosen gehen oder aber auch funktionieren. Dann rückt aber die Probezeit bzw. das erste Projekt näher und spätestens in diesem Zeitraum stehen die „Moments of Truth“ schon in der Früh auf der Matte und begleiten den Probanden den ganzen Tag über. Trotzdem – dies zeigen Beispiele wie Thomas Middelhoff und Billy McFarland – kann man sich auch als „Potemkinsches Dorf“ ziemlich lange behaupten. Aber irgendwann ist Schluss mit der Scharade. Bleibt nur noch die langfristige Ausrichtung.

Wie sieht der ideale Bewerber aus?

Wie sieht der ideale Bewerber aus?

Ja, es ist wieder Januar und zusammen mit meiner studentischen Hilfskraft, Frau Marlene Dersch, führe ich wieder eine empirische Studie durch. Thema? Bewerbungen und Bewerber.

Ich mache es kurz und knapp, was ist die Zielsetzung hinter diesem Projekt? Es gibt so viele Bewerbungsratgeber, doch mir hat sich im Verlaufe des letzten Jahres die Frage gestellt, was ein Bewerber in seine Bewerbung wirklich reinpacken muss, um einen entsprechenden Eindruck zu hinterlassen. Die Erkenntnisse aus dieser Studie möchte ich wieder in meinem VHB-Kurs zum Thema Personal Branding einbauen (schon mal vorbeigeschaut? Lohnt sich!) und selbstverständlich (genauso wie bei der letzten Studie) gibt es auf meinem Blog für jeden einsehbar die wesentlichen Ergebnisse zum ansehen.

Die Erkenntnisse aus dieser Studie möchte ich wieder in meinem VHB Kurs zum Thema Personal Branding einbauen und selbstverständlich (genauso wie bei der letzten Studie) gibt es auf meinem Blog für jeden zugänglich die Ergebnisse.

Hier der Link zur Studie: https://www.soscisurvey.de/EinstellenvonMitarbeitern/

Daher: mitmachen, Fragebogen ausfüllen (der ist wirklich nur ganz kurz) und zukünftigen Arbeitnehmern bei der Gestaltung ihrer Bewerbung helfen.

Stay tuned.

Mehr über Personal Branding…

Die Musiktipps für die Silvesterfete vom DJ-Professor und ein Blick hinter die Kulissen einer ARD-Fernsehsendung.

Prof. Dr. Christian Zich im ARD - Frühstücksfernsehen
Quelle: https://www.daserste.de/information/ratgeber-service/live-nach-neun/videos/tipps-vom-dj-professor-video-100.html, Verfügbar bis 29.12.2022.

In den letzten beiden Beiträgen habe ich kurz das Echo in der deutschen Medienlandschaft zu meinem DJ-Kurs an der THD beschrieben. Umso erstaunlicher war es, dass ich am 26. November eine E-Mail von einem Redakteur des ARD-Frühstücksfernsehens in meiner Inbox entdeckte. Kurz und knapp, er wollte mich live am 29.12.2021 im Fernsehen haben, wobei nicht nur der DJ-Kurs im Mittelpunkt stehen sollte, sondern auch ein paar eigene Erfahrungen zum Auflegen selbst.

Im Gegensatz zu den Interviews im Radio, die aufgezeichnet wurden, konnte ich nicht einen Zettel vor mich hinlegen und die wichtigsten Statements vom Blatt ablesen, denn ich sollte ja in die Kamera schauen und nicht vom Blatt ablesen. Auch der BR24-Beitrag war relativ easy, denn Sarah Beham stellte mir ziemlich viele Fragen und ich hatte auch beliebig viele Versuche, einen Versprecher auszubügeln. Damit die ganze Sendung, auch wenn es nur 5 Minuten waren, richtig sitzt, hatte ich mit dem Redakteur am 16. Dezember um 10:00 Uhr in der Früh gewissermaßen ein Trockentraining. Er stellte mir einige Fragen, wir unterhielten uns über verschiedene Themen, es war eine sehr entspannte Runde. Interessant war vor allem, dass ich mindestens 2-3 Stunden in die Vorbereitung dieses Trockentrainings hineingesteckt habe und hinterher feststellte, dass ungefähr 80% meines Contents für den Eimer waren. Macht nix, kann ich sicher irgendwann mal wieder verwenden.

Der Termin rückt näher, ein Frühstück mit dem ARD Team

Dann kam Weihnachten mit ein paar entspannten, ruhigen Tagen. Am 27. Dezember 2021 wurde ich dann langsam unruhig und ließ mir noch einmal das kommende Interview durch den Kopf gehen. Um es kurz zu machen, je näher der 29. rückte, desto zappelig wurde ich, denn eine Blamage im ARD-Frühstücksfernsehen wollte ich nun wirklich nicht riskieren. Am 28. Dezember gab es dann eine Probeschaltung, ob die Skype-Verbindung funktioniert und einen Tag später war ich dann um 8:30 Uhr in der Leitung und durfte ganz kurz mit dem Moderator Tim Schreder das Interview noch einmal durchgehen. Um 9:20 Uhr war ich dann wirklich dran und bis auf einen Versprecher ist es relativ gut gelaufen. Hier die Links zur Sendung (beide verfügbar bis zum 29.12.2022).

Der Beitrag selbst: https://www.daserste.de/information/ratgeber-service/live-nach-neun/videos/tipps-vom-dj-professor-video-100.html

Die ganze Sendung: https://www.ardmediathek.de/video/live-nach-neun-oder-die-sendung-vom-29-dezember-2021

Die ARD-Sendung aus einer komplett anderen Perspektive.

Anschließend lief ich den Rest des Tages mit einem breiten Grinsen im Gesicht herum und das dämliche zweite Corona-Jahr bekam im Endspurt doch noch einen positiven Touch. Obwohl ich die Sendungen alle bei mir auf dem Rechner habe, darf ich leider diese nicht auf meinem Blog posten, aber ich habe selbst ein Video gedreht, welches die Minuten kurz vor der Sendung und den eigentlichen Beitrag aus einer vollkommen anderen Perspektive zeigt, hier das Video. Ab 03:46 geht die Sendung los.

Behind the Scenes….

Beeindruckend an dem ganzen Projekt war für mich die unaufgeregte Freundlichkeit aller ARD-Mitarbeiter. Und ich möchte mich bei allen recht herzlich für diese Chance bedanken, hat einen riesengroßen Spaß gemacht. Und natürlich möchte ich noch einmal Sarah Beham danken, denn ohne ihren Beitrag wäre das alles nicht ins Rollen gekommen. Auf in ein neues Jahr, 1/12 ist schon fast vorbei. Ich drücke uns alle die Daumen, dass wir wenigstens im Sommer wieder den Weg zurück in ein einigermaßen normales Leben finden und Corona uns am Ende des Jahres dann hoffentlich endlich den Buckel runterrutschen kann.
Stay tuned

Macht DJing sexy und unwiderstehlich?

Möchte ich diese Frage wirklich beantworten? Ja. Gerne. Meiner Meinung nach macht DJing nicht nur sexy sondern wirklich auch unwiderstehlich, es kommt nur darauf an, welche Zielgruppe man im Hinterkopf hat.

Prof. Dr. Christian Zich und der DJ-Kurs an der THD
Quelle: https://www.br.de/nachrichten/bayern/wahlfach-an-der-th-deggendorf-wie-werde-ich-dj,SnazNMY

Selbstverständlich – wehe irgendjemand denkt jetzt an etwas Unanständiges – habe ich in diesem Artikel nur die PR-Arbeit im Hinterkopf. Zielgruppe: Redakteure und Journalisten in Verlagen, Radio- und Fernsehsendern. In meinem letzten Beitrag habe ich ganz kurz den tollen Einstieg in das Thema positive Botschaften in traurigen Corona-Zeiten umrissen. Aber den richtigen Knüller hat Frau Beham mit ihrem Bericht über meinen DJ-Kurs losgetreten.

Am 27. Oktober diesen Jahres war es soweit. Um kurz nach 16:00 Uhr stand Frau Beham, bewaffnet mit der Kamera, vor dem A-Gebäude unserer Hochschule. Die Studierenden waren schon ganz aufgeregt, nachdem ich Ihnen vorab das Fernsehen angekündigt habe. Der Dreh dauerte mehr als 2 Stunden. Die Studierenden wurden interviewt, zeigten schon ihre ersten Übergänge, ich durfte meine Folien zum Thema „Aufbau eines DJ-Sets“ zeigen und auch den einen oder anderen Kommentar zu der Leistung eines Kursteilnehmers geben. An dieser Stelle ein dickes Dankeschön an alle meine Studierenden, Sie waren super.

Der BR24-beitrag über den DJ-Kurs

Wie immer war das Ergebnis richtig toll und selbstverständlich publiziert auf allen BR 24-Kanälen: Instagram-Story, Instagram-Beitrag, Artikel auf der BR24-Webseite und ein Auftritt in der Abendschau. Ich freute mich außerordentlich über die tolle Berichterstattung und ärgerte mich aber auch über einige Kommentare auf der BR24-Webseite. Vor allem diejenigen, die nicht verstanden haben, dass ein Wahlfach im Sinne eines Studium Generale zu sehen ist und dass man daher angehende Akademiker nicht nur spaßbefreit mit fachbezogenem Wissen vollstopfen sollte. Aber in Deutschland ist es ja so, dass Wissenserwerb keinen Spaß machen darf, denn dann ist es ja kein Wissenserwerb. Nur wer durch die Qual des Lernens gegangen ist, hat wirklich etwas gelernt.

Mit den eben genannten Beiträgen hatte ich das ganze Thema eigentlich schon abgehakt, aber dann schneite eine Überraschung nach der anderen in meine Mailbox an der Hochschule. Kurz nach der Berichterstattung durch BR24 meldete sich Antenne Bayern, Puls Radio, Radio Hashtag, 2 weitere Fernsehsender und als Krönung die ARD.

Ist der DJ-Kurs wirklich ein Fach auf Hochschulniveau?

Ich hätte in meinen kühnsten Träumen nicht gedacht, dass dieses Thema ein solches Medienecho erzeugt. Diese Beiträge gaben mir natürlich die Chance den akademischen Charakter deutlicher herauszuarbeiten. Obwohl es sich auf den ersten Blick nicht so anhört, ich traktiere meine Studierenden mit etwas Musiktheorie, ein paar Grundkenntnissen zum Arrangieren von Dance-Tracks und den üblichen Skills, die ein DJ beherrschen muss: Beatmatching und Übergänge.

Als Abfallprodukt ist ein Positionierungsstatement für das Wahlfach entstanden, die Antwort auf die Frage, was die Studierenden denn in dem Kurs lernen: mit musiktheoretischen Grundlagen musikalische Strukturen in elektronischer Tanzmusik erkennen und dieses Wissen zielgerichtet in tanzbare Energie umzuwandeln.

Vielleicht habe ich dem einen oder anderen Moderator dabei ein Stirnrunzeln auf das Gesicht gezaubert, aber das sieht man ja im Radio nicht. Die Beiträge waren richtig super, daher auch an dieser Stelle noch mal ein dickes Dankeschön an alle Redakteure der Radiostationen, mit denen ich die Interviews führen durfte.

Darüber hinaus gelang Sarah Beham auch noch ein besonderer Coup, sie platzierte den Beitrag im ARD-Mittagsmagazin (Ziemlich zum Schluss kommt mein Beitrag.). Das war dann schon ein ganz besonderer Moment. Und wenn nichts schief läuft, dann bin ich am 29. Dezember um 9:00 Uhr im ARD Frühstücksfernsehen. Auch wieder zum Thema DJ-Kurs und DJing im Allgemeinen.

Am 29.12.2021 geht es weiter, im ARD-Frühstücksfernsehen

Das wars für heuer, heute gibt es noch den einen oder anderen Online-Termin mit Studierenden und dann mache ich für dieses Jahr die Kiste zu.

Allen Lesern ein frohes Fest und einen guten Rutsch ins neue Jahr.

Stay tuned.

Macht DJing sexy?

Für die einen ist es die normalste Sache der Welt, für die anderen ein spannendes Thema für einen Fernsehbeitrag oder ein Radiointerview. Um was geht es? Um meinen DJ-Kurs und damit auch gleichzeitig um eine meiner liebsten Freizeitbeschäftigungen, das DJing.

DJ im Schaufenster, ein Beitrag in der Abendschau

Dass die Kombination „der Herr Professor legt im Club Techno auf“ durchaus für fast alle Journalisten einen Beitrag wert ist, war mir schon immer klar. Und damit spiele ich als begeisterter Publicity-Junkie natürlich wahnsinnig gerne. Trotzdem war ich ziemlich überrascht, welches Medienecho der Bericht von Sarah Beham über meinen DJ-Kurs ausgelöst hat. Aber fangen wir doch ganz von vorne an und drehen das Rad der Zeit um einige Monate zurück.

Der verhasste Lockdown…

März 2021. Der Winter hörte nicht auf und Deutschland steckte mitten in einem nicht enden wollenden, ziemlich traurigen Lockdown. Während ein Jahr zuvor Clubs und DJs begeistert ihre Sets in Streaming-Sessions präsentierten und der Meinung waren, dass im Herbst sowieso alles wieder in normalen Bahnen laufen könnte, übte sich die gesamte Clubkultur ein Jahr später im ausgiebigen Trübsalblasen. Die meisten DJs waren publikumswirksam am Jammern und zu Recht frustriert.

Mitten in dieser traurigen Phase stolperte ich über die Streaming Reihe „Gemeinsam Lauter“ vom Bayerischen Rundfunk bzw. vom Puls-Radio. Der Fernsehsender war zu Gast in verschiedenen Diskotheken und Und dabei entwickelte ich die Idee, das Format „DJ im Schaufenster“ aus dem sorgenfrei in Straubing dem bayerischen Fernsehen anzubieten. Ich mache es kurz, die Idee wurde für gut befunden, aber zeitlich nach hinten verschoben. Der Grund war recht einfach, ein Bericht würde nur dann Sinn machen, wenn wirklich die Cafés und Clubs wieder geöffnet hätten und man dann Live berichten könnte.

Wie der Zufall es will, telefonierte ich ein paar Wochen nach dem Erstkontakt mit Karin Holmer, der Pächterin des sorgenfrei. Sie erzählte mir von einer Idee, mit der sie den Leuten in diesen traurigen Zeiten ein Lächeln auf das Gesicht zaubern möchte. Sie wollte lachende Gesichter auf Stoffbahnen malen und damit das Gebäude einhüllen und zusätzlich ein LED-Band mit motivierenden Botschaften (The look of Love) und weiteren fröhlichen Gestalten im Schaufenster platzieren. Ich war sofort von der Idee begeistert und erschreckte Karin mit der Ansage „damit kommen wir ins Fernsehen“.

Der DJ-Professor im Schaufenster

Kurze Zeit später, am Freitag den 28. April stand ich als DJ im Schaufenster (hier der Bericht) und Sarah Beham vom bayerischen Fernsehen erschien mit uns zusammen Live in der Abendschau zur besten Sendezeit. Wir alle waren von dem Medienpaket total begeistert. Wann bekommt man schon einen Fernseh- und einen Radiobeitrag (Abendschau der Süden vom 30.04.2021), dazu noch einen Artikel auf der BR24-Webseite.

Während der Vorbereitung des Fernsehbeitrags ließ Frau Beham in einem Nebensatz ihr Interesse am Djing durchblicken. Als Dankeschön für die tolle Zusammenarbeit bot ich ihr natürlich einen Mini-DJ-Kurs an. Wir blieben in Kontakt, denn Frau Beham war mit ihren Reportagen immer für eine Überraschung gut. Angefangen bei der Rettung von Rehkitzen über einen Kanukurs an der Isar incl. Fast-Ertrinken bis zum DIY-Bierbrauen. Bis in den Herbst hinein ließ ich in regelmäßigen Abständen immer mal das Thema DJ-Kurs fallen, leider war die Antwort immer „zu viel zu tun“. Am 18. Oktober 2021 wiederholte ich mein Angebot, verbunden mit dem Hinweis, dass der Kurs bei uns an der Hochschule ganz normal in Präsenz läuft. Kurz darauf wurde es richtig spannend, Frau Beham kündigte einen Bericht für das bayerische Fernsehen an.

Wie immer sollte man aufhören, wenn es am schönsten ist. Was daraus wurde, gibt es im nächsten Beitrag.

https://deggendorf.niederbayerntv.de/mediathek/video/hdu-prof-in-the-club-c2-deg/

Hat Angela Merkel etwas Wichtiges übersehen?

Angela Merkel in Süddtirol
Quelle: Süddeutsche Zeitung vom 09.12.2021

Es kommt ja wirklich selten vor, dass mir kurz hintereinander zwei gute Werbungen mit demselben Kernthema über den Weg laufen. Gestern die Ikea Werbung, heute die Werbung von IDM Südtirol. Auch hier ziehe ich den Hut vor der intelligenten, interessanten Gestaltung. Warum?

Ganz einfach, mit den 2 einleitenden Sätzen („Sehr geehrte Frau Dr. Merkel, in den letzten 16 Jahren haben sie alles gesehen. Wirklich alles?“) wird unterschwellig eine Erwartungshaltung beim Leser erzeugt, dass die angesprochene Person eventuell in ihrer Amtszeit etwas wichtiges übersehen hat. Unterbewusst erwartet man eine Enthüllungsgeschichte, ein verstecktes Geheimnis unserer Bundeskanzlerin a.D. oder vielleicht sogar einen politischen Angriff der Gegner. Die Wahrscheinlichkeit ist relativ groß, dass der Leser neben der Aufmerksamkeit auch noch ein gewisses Interesse daran hat, den Rest vom Text zu lesen. Und ähnlich wie bei der Ikea Werbung gestern, muss man auch etwas in sich hinein grinsen, wenn man feststellt, dass man einem trojanischen Werbe-Pferd aufgesessen ist. Die Auflösung kommt zum Schluss, unsere Bundeskanzlerin a.D. hat Südtirol noch nicht im Frühjahr gesehen.

Diese Werbung ist ein faszinierendes Spiel mit den Grundgedanken des Framing-Ansatzes. Durch die Art der Formulierung wird ein Deutungsrahmen bzw. Interpretationsrahmen erzeugt, in diesem Falle ein du-bist-ertappt-Frame bzw. ein Enthüllungs-Frame. Gut getextet, Glückwunsch nach Südtirol.

Stay tuned.

Der richtige Sessel für Angela Merkel.

IKEA Werbung Angela Merkel
Quelle: Süddeutsche Zeitung vom 08.12.2021.

Die 4. Coronawelle rauscht durch die Bundesrepublik, unsere Hochschulleitung hat uns seit dem 24.11.2021 wieder in die virtuellen Räume verbannt. Es hat so vielversprechend angefangen, aber jetzt spreche ich wieder mit schwarzen Quadraten bzw. mit 2-Buchstaben-Kreisen. Gibt es sonst noch etwas, über was ich mich beschweren kann? Ja, zum Beispiel das Wetter. Entweder richtig Schnee oder bleiben lassen. Aber es gibt wenigstens in der Werbewelt eine positive Nachricht. Seit langem wieder einmal eine richtig gute Werbung.

Heute Vormittag bin ich in der Süddeutschen Zeitung über die abgebildete Werbung gestolpert. Was für eine geniale Idee. Der aufmerksame Betrachter kann sie aufgrund ihrer Größe (1/1 Zeitungsseite) gar nicht übersehen und erkennt aufgrund des charakteristischen Kleidungsstils (Art und Farbe) sofort, wer in dem Sessel sitzen könnte. In Kombination mit der zentralen Aussage ist die Wahrscheinlichkeit relativ groß, dass die Werbung ein Lächeln auf das Gesicht des Betrachters zaubert. Im Regelfalle ist eher die Firma Sixt für diese Art von Werbungen bekannt, aber diesmal hat anscheinend die Haus- und Hofagentur den Moment verpasst. Liebe Marketer von Ikea, herzlichen Glückwunsch.

Stay tuned.

Mehr über Marketing 4.0 …

4 Jahre mit einem Surface Book, 4 Monate mit dem MacBook.

Vor 4 Monaten war es dann endlich soweit, das neue MacBook lag auf meinem Schreibtisch. Zum Abschluss meiner Erfahrungen mit dem Surface Book ein kleiner Vergleich der beiden Systeme. Vorab sei gesagt, dass es den perfekten Laptop nicht gibt. Vielleicht entstand durch die letzten 3 Beiträge der Eindruck, dass ein MacBook das Maß der Dinge ist und einen nahezu sakrosankten Status bei mir hat. Weit gefehlt, aber es ist der deutlich bessere Kompromiss im Vergleich zu seinem Vorgänger von Microsoft. Steigen wir ein.

Der letzte Intel-Mohikaner bei Apple

Ich habe bewusst noch eines der wahrscheinlich letzten MacBooks mit Intel-Prozessor bestellt, denn ich wollte natürlich nicht auf die Vorteile der Windows-Welt verzichten. In Parallels eingesperrt, darf Windows 10 – abgetrennt vom restlichen MacBook – ein fröhliches Dasein auf dem Rechner führen. Diese Krücke wurde notwendig, da mein erklärtes Lieblingsprogramm, Dragon NaturallySpeaking, nicht auf dem Mac läuft.

Außerdem hatte ich keine Lust meine ganzen Access-Datenbanken auf eine OS X-Lösung zu portieren. Die virtuelle Maschine funktionierte hervorragend, war aber allerdings ein großer Ressourcenfresser. Bis vorletzte Woche war in 2 aufeinanderfolgenden Vorlesungsblöcken (3 Stunden, vor allem Powerpoint-Präsentationen) ein 100 % geladener Akku vollständig leer.

Nach einigen Analysen hatte ich den Übeltäter identifiziert und seither habe ich einen ganzen Vorlesungstag genügend Akkulaufzeit. Eine weitere Lösung, die für noch bessere Akkulaufzeiten gut ist: meine Vorlesungen präsentiere ich außerhalb der virtuellen Maschine mithilfe von Keynote. Jetzt habe ich fast die hervorragende Akkulaufzeit des Surface.

Fazit zum Vergleich Surface Book vs. MacBook

Die Qualität des MacBook ist unbestreitbar hervorragend, die Abmessungen und das Gewicht im Vergleich zum klobigen Surface Book deutlich transportfreundlicher.

Bis jetzt gab es keine unangenehmen Überraschungen, den Update auf Monterey verkneife ich mir noch ein paar Monate. Mal sehen, wie sich das Gerät in den nächsten Jahren schlägt. Wahrscheinlich mein letztes Dienstnotebook. Summa Summarum der bessere Kompromiss.