Genau diese Fragen versuchte Frau Sandra Schenkel in ihrer Bachelorarbeit zu beantworten und – dies sei vorweggenommen – ist dir sehr gut gelungen. Wie immer ist auch diese Abschlussarbeit eine empirische Arbeit, verbunden mit großen Herausforderungen: entwickelt man einen generischen Fragebogen, der das Thema gewissermaßen im Überflug behandelt, leidet die Aussagefähigkeit. Wählt man andererseits ein paar Beispiele, so läuft man Gefahr, den Blick fürs große Ganze
zu verlieren. Vor genau dieser Herausforderung stand die Studentin zu Beginn ihrer Arbeit und die Wahl der Forschungsmethode fiel auf Tiefeninterviews, die anhand zweier verschiedener Filmausschnitte mit einer gehörigen Portion Productplacement, die zusammen mit den Interviewpartnern angesehen wurden. Die Ergebnisse waren auch Weiterlesen
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Eine Kaltakquisition der besonderen Art oder wie Facebook die Welt zu einem Wirtshaus macht.
Vor ca. 3 Wochen bekam ich eine wirklich äußerst spannende Anfrage über Facebook von einem, mir unbekannten, Facebook-Freund. Im Grunde genommen war dies eine Kaltakquisition, die mich doch ziemlich geärgert hat, da sie ausgesprochen unprofessionell gestaltet war. Gleichzeitig zeigte sie mir, dass Nachdenken durchaus eine Disziplin ist, die gerne in diesem sozialen Netzwerk vergessen wird. In der kleinen Abbildung finden Sie, lieber Leser, die Originalnachricht. Gehen wir ganz kurz die Böcke durch, die sich in dieser Nachricht verstecken. Orthographische und grammatikalische Schnitzer lasse ich unkommentiert.
1) Fehler: Weil wir auf Facebook befreundet sind, sind wir noch lange nicht richtige Freunde.
Von dem Verfasser dieser Nachricht bekam ich Anfang diesen Jahres eine Freundschaftsanfrage und nachdem die kurze Begutachtung seines Accounts zeigte, dass keine dubiosen Angebote zu finden waren, akzeptierte ich die Anfrage. Ich kannte und kenne ihn aber nicht. Jedenfalls nicht bewusst. Vor 3 Wochen habe ich einen Post zu unserem Tag der offenen Tür an der technischen Hochschule Deggendorf in meinem Newsfeed geteilt. Daraufhin wurde anscheinend der unternehmerische Geist meines Weiterlesen
Wie wirkt die Verwendung von Traurigkeit in der Werbung? Die Bachelorarbeit von Frau Janina Mennig
Aufmerksamkeit um der Aufmerksamkeit willen oder wie wirkt die Verwendung von Traurigkeit in der Werbung? Frau Mennig beschäftigte sich genau mit diesem Thema in Ihrer Bachelorarbeit, ganz konkret mit Werbespots von REWE und EDEKA. Im Fokus stand dabei auch der bekannte Spot Heimkommen. Als dieser kurz vor Weihnachten gesendet wurde, löste er eine sehr kontroverse Diskussion aus und viele Experten fragten sich, ob er nur den Ruf der Agentur verbessert oder auch die Marke Edeka stärkt. Frau Mennig wählte in ihrer Bachelorarbeit einen qualitativen Forschungsansatz, um diese Frage zu beantworten. Sie führte insgesamt sechs verschiedene Runden mit Fokusgruppen auf Basis einer semi-strukturierten Interviewleitlinie durch. Die Ergebnisse waren hochspannend, erstaulicherweise wurde das Bauchgefühl vieler Experten bestätigt. Die Traurigkeit im Spot beeinflusste die Markenwahrnehmung der Befragten sehr wohl und zwar in negativer Richtung. Ganz besonders gefallen hat mir an der Arbeit der intelligente und kreative Ansatz mit den Fokusgruppen. Frau Mennig wendete gezielt Assoziations- und Projektionstechniken in Kombination mit fundiertem Wissen zum Aufbau und Inhalt von Werbungen an. Eine tolle Arbeit, willkommen in der Hall of Fame.
Was waren die wichtigsten Inhalte/Erkenntnisse?
Negative Emotionen haben eine größere Wirkung auf den Kunden, als wahrscheinlich den meisten Menschen bewusst ist. Sie wirken dreimal stärker als positive Emotionen, Weiterlesen
Lena hat mir endlich wieder geschrieben, aber was will Sie von mir?
Endlich schreibt sie mir wieder. Und ich dachte schon, sie hätte mich (Gott sei dank) vergessen. Schade, hat sie doch nicht und jetzt legt sie noch einen drauf. Mit einem weidwunden Blick im Gang in Ihrer Plattenbau-Wohnung in Tumen und der Ansage, sie sei alleine. Liebe Lena, schade. Aber leg dir halt endlich einen Facebook-Account zu oder belästige deine Nachbarn, aber nicht mich. Oder geh auf den Studentenball der Ingenieursfakultäten, dort gibt es so wenige Frauen, mit dem Blick wird das ein voller Erfolg.
Aber fangen wir doch mal ganz von vorne mit einem Brief an. Sicher störst du mich, aber auf eine angenehme Art und Weise, denn damit habe ich wieder einen Blogbeitrag in dem ich mich austoben kann. Bei dem 2. Satz habe ich mich fast kaputt gelacht. Was möchtest du von mir? INCONTRARE? Was ist denn das wieder für ein Schweinkram? Aha, die Übersetzungssoftware verwechselt? Weiterlesen
Wirkt Storytelling wirklich? Die Bachelorarbeit von Marika Auhuber.
Eine spannende Frage, die jeden Marketer und interessiert. Aus dem Bauch heraus, würde sicher jeder sagen: logisch, Geschichten verankern sich viel besser im Gedächtnis als mühsam zu lernende, endlose Auflistungen von Produktfeatures. Aber manchmal trügt das Bauchgefühl und es ist Zeit über eine empirische Studie nachzudenken. Als Frau Auhuber den Themenvorschlag machte, war ich überrascht, denn dieser Bereich der Kognitionspsychologie ist ziemlich komplex und kaum ein Studierender kommt darauf. Aber die Begeisterung, mit der die Studentin das Thema anpackte, überzeugte mich davon dass es meistern würde. Und wie sie das gemeistert hat. Beeindruckend. Kurz zusammengefasst: 1) die theoretische Herleitung war schon sehr gut, aber 2) der wirklich kniffelige Teil, die Entwicklung eines Forschungsdesigns zur empirischen Meßbarkeit wurde von ihr mit Bravour gelöst. Der Nachweis der Wirkung war dann die Krönung. Willkommen in der Hall of Fame.
Was waren die wichtigsten Inhalte/Erkenntnisse?
Der wichtigste Inhalt in meiner Bachelorarbeit war die Neurowissenschaftliche Erkenntnis, dass sich das menschliche Gehirn Fakten besser merken kann, wenn sie in Form von einer Geschichte erzählt werden. Diese Erkenntnis übertrug ich auf die Erinnerungsfähigkeit von Werbungen. Mit Hilfe einer Online Umfrage und einem Experiment konnte ich überprüfen, ob sich Menschen besser an eine Werbung bzw. das Weiterlesen
Marketing 4.0, oder wie man aus einer Worthülse einen interessanten Ansatz macht. Teil 3 oder: Do Websites really sell?
Do Websites really sell? Was für eine blöde Frage, wird sich vielleicht der eine oder andere von ihnen jetzt denken. Klar, logisch verkaufen die Onlineshops und Websites. Schließlich hat ja fast jeder schon mal über eine dieser Seiten gekauft bzw. ist zu einem Kauf angestiftet worden. Aber dies ist nur die halbe Wahrheit, denn Verkaufen ist weit mehr als nur die Triggerung eines Bedürfnisses und damit sind wir mitten im Kern meines Buches. Lange ist es her, seit ich den 2. Teil zu meiner Version des Marketing 4.0 geschrieben habe, aber gut Ding bzw. die Finalisierung braucht manchmal etwas mehr Weile. Ich habe in der Zwischenzeit den größten Teil des Buches fertig gestellt, schon in 2 Vorträgen inhaltlich getestet und jetzt steht nur noch der Korrekturlauf an. Deswegen kann ich jetzt auch auf eine finale, inhaltliche Definition zurückgreifen und diese gleichzeitig in einem spannenden TEDx-Vortrag verpacken.
Der Titel dieses Vortrages (Do Websites really sell?) umschreibt den inhaltlichen Schwerpunkt relativ gut, denn meiner Meinung nach besteht bei den meisten Websites ein riesengroßer Nachholbedarf hinsichtlich deren Verkaufsorientierung. Sehen wir uns doch beispielsweise die Microsoft-Seite zum Surface an und halten uns kurz vor Augen, welche Weiterlesen
Hosen runter. Alle Exhibitionisten in die Fitnessstudios!
Wieder einmal eine Bombenidee aus meiner Sammlung missglückter Werbungen. Alleine schon die Ansage („Sie können uns mal…“), ist Ausdruck einer etwas verqueren Auffassung von Kreativität und Kundenansprache. Dieser Fauxpas wird nur dann aufgelöst (2. Bild), wenn man das Bild aufgeklappt und dann feststellt, dass hier ein Gratistest angeboten werden soll. Und ich dachte schon, es sei eine Werbung für den Nudistentag im Fitnessstudio um die Ecke (Sie können uns mal nackt besuchen“). Oder für eine Slipeinlage, die so schwer ist, dass sich bei jeder Frau die Unterwäsche auf den Weg Richtung Erdmittelpunkt macht („Iron-Always, die ultraschwere Slipeinlage“).
Vielleicht wird dieses Bild aber doch einige Betrachter aufmerksam gemacht haben, denn eine Hose auf Halbmast in Kombination mit den tollen Beinen könnte durchaus bei manchen männlichen Betrachtern die Fantasie auf Hochtouren gebracht haben. Um diese dann allerdings wieder auf Normalniveau zu senken, wenn er festgestellt hat, dass es sich nur um ein Fitnesscenter handelt. Aber vielleicht wird er auch denken, wenn ich dahin gehe, werde ich viele Frauen mit tollen Beinen sehen, die angesichts meines Bierbauches vor lauter Begeisterung in Ohnmacht fallen. Träume weiter!
Bei solchen Werbungen stelle ich mir immer wieder die Frage, wieso eigentlich eine heruntergelassene Hose ein so wahnsinnig spannendes Motiv ist, denn meistens passt es nicht. Wie auch in diesem Falle.
Stay tuned.
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Die neue Geheimwaffe gegen Terrorismus.
Beim Aufräumen meiner ganzen Bildersammlung bin ich über diesen Brüller gestolpert. Grüner Kaffee ist damit die Geheimwaffe des Jahrhunderts: Sie verringert den Blutfettspiegel und das Hungergefühl und vermindert die Aufnahme von Zucker ins Blut. Aber nicht genug, er schützt sogar vor freien Radikalen. Allerdings stellte ich mir immer die Frage, wie das nun praktisch funktionieren soll. Bewerfe ich einen Radikalen – wenn er so frei herumläuft – jetzt mit grünem Kaffee, wenn ich ihn sehe oder lege ich – wie Hänsel und Gretel – eine Spur an grünen Kaffeebohnen zum nächsten Gefängnis/zur Polizeistation oder stopfe ich mich am Ende ganz einfach mit grünem Kaffee so voll, dass der Radikale kaum auf die Idee kommt (der kotzt gleich), mich anzugreifen?
DJs als Personenmarke – die Masterarbeit von Stefan Birne
Endlich mal jemand, der sich dem ganzen Thema DJing und Personenmarken wissenschaftlich nähert. Mir war klar, dass dies ein nicht gerade einfaches Thema ist, aber wirklich viel Spass machen wird. Also habe ich sofort ja gesagt, als Herr Birne mit dem Themenvorschlag kam. Aber nochmal ganz kurz einen Schritt zurück zum Kernproblem der ganzen Thematik DJs und Personenmarke: unterhält man sich mit verschiedenen Künstlern, so wird jeder behaupten, dass für für sie die Musik, die künstlerische Darbietung und die Begeisterung an der Performance an erster Stelle stehen. Mit so etwas schnödem, wie Werbung oder Markenführung, beschäftigt man sich als DJ nicht. Man ist keine Marke, man ist ein Künstler. Stefan Birne hat in seiner Masterarbeit genau diesen wunden Punkt, oder man kann es auch als Selbstüberlistung bezeichnen, wissenschaftlich genauer unter die Lupe genommen. Er wollte in seiner Abschlussarbeit herausfinden, inwieweit die Zielgruppe der Künstler diese als Personenmarke wahrnehmen und wie sich dies auf Kaufentscheidungen auswirkt. Dies ist ihm wirklich hervorragend gelungen. Ganz Weiterlesen
Eine Anleitung zur Verschwendung oder wie man einen ganzen Freitagabend in den Sand setzt.
Im Juli ist es etwas still in meinem Blog geworden, denn ich hatte ziemlich viele Termine, zwei Vorträge, einige Klausuren und Studienarbeiten zu korrigieren und den Rest hat mein Buch gefressen. Da blieb leider nicht viel für Artikel übrig. Umso mehr habe ich mich gefreut, als ich Freitagmittag endlich die ganzen Klausuren inklusive Noten abgeben konnte. Nachdem ich parallel zu den ganzen oben genannten Tätigkeiten auch noch den Fragebogenendspurt über Xing gepusht habe, konnte ich mir am Freitagnachmittag einen Blick in das soziale Netzwerk nicht verkneifen und fand zu meinem Entzücken die Ankündigung eines Vortrags, wie man Millionen Besucher pro Woche auf seine eigene Website bekommt. Werkzeuge: Xing und Twitter. Ich überlegte hin und her, denn die einfache Fahrstrecke betrug ca. 100 km bei ca. 1 1/4 Stunden Fahrzeit. Aber die Ankündigung klang so verlockend, also stellte ich mein Buch hinten an und machte mich auf den Weg. Wie üblich, war ich genau 1 Minute vor Beginn des Events da, setzte mich noch etwas zu anderen Teilnehmern dazu, ratschte und wartete darauf, dass um 19:30 Uhr endlich der Vortrag beginnen sollte. Dann kam das böse Erwachen.
Bereits die ersten paar Sätze zeigten mir, dass dies nicht ein strukturierter, best-practice-orientierter – am Ende auch noch wissenschaftlich fundierter – Vortrag werden wird, sondern eine Plauderei aus der Westentasche heraus. Ganz laut überlegte der Vortragende, welches Profil er denn als Beispiel nehmen sollte, schäkerte dabei mit einer der Teilnehmerinnen und stieg dann in sein eigenes Profil ein, mit der Bomben-Erkenntnis, dass es unvermeidlich ist, ein Bild auf Xing zu haben, wenn man im Netzwerk Erfolg haben möchte. Anschließend gab er noch ein paar Stammtisch-Weisheiten zur Wirkung von Bildern von sich, spätestens dann (5 Minuten nach Beginn)wurde mir klar, dass ich den ganzen Abend versenkt hatte. Die interessanteste Erkenntnis, die der Vortragende zu Twitter erzählte, war: es gibt Hashtags, die intensiv re-tweetet/verwendet werden (Trends) und wenn man diese Hashtags am Ende an den Tweet anhängt, dann wird er an einen großen virtuellen Freundeskreis verteilt. Die wichtigste Botschaft aus dem ganzen Vortrag, die ich mitnahm waren: geh deinem ganzen virtuellen Freundeskreis solange auf die Nerven, bis sie kaufen (ich neige dazu, solche Spam-Schleudern aus meinem virtuellen Freundeskreis zu entfernen).
In weiser Voraussicht hatte ich nichts zum Essen bestellt, so musste ich nur noch mein zweites alkoholfreies Radler ganz schnell vernichten, damit ich die Heimreise antreten konnte. Schade, ich hätte den Abend interessanter verbringen können: Nasebohren, beim Fenster rausstarren oder Flechten im Wald zählen.
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- So schnell bekommt man Feedback. Danke @jochengassner