Das Runde muss ins Nackige!

Na, haben Sie bei diesem Titel auch ganz kurz gestutzt und überlegt, was dies wohl wieder sein könnte. Ja, heute habe ich wieder ein ganz ein besonderes Werbe-Schmankerl für meine Leser. Nach einem etwas längeren Anlauf (Teil 1, Teil 2) komme ich jetzt endlich wieder zu einer meiner Lieblingsbeschäftigungen, verunglückte Werbungen satirisch (und ein klein bisschen boshaft) zu zerlegen. Hier haben wir einen ganz tollen Kandidaten zum Thema Krebsvorsorge. Bevor ich einsteige, rufen wir uns nochmal ganz kurz ins Gedächtnis, was eine Werbemaßnahme in diesem Kontext idealerweise leisten sollte:

  1. die Angst vor der Untersuchung nehmen
  2. den Adressaten klarzumachen, dass eine rechtzeitige Untersuchung eine Investition in ein langes Leben und eine gesunde Zukunft ist
  3. die Inanspruchnahme von Vorsorgemaßnahmen zeugt von Intelligenz, die Vermeidung von Dummheit (in meinen Interviews stand der Vernunftsaspekt ganz oben)
  4. nachdem meine Interviewpartner fast unisono als Anstoß für eine Vorsorgemaßnahme Todes- bzw. Krankheitsfälle im Kreise der Familie und der Freunde genannt haben, folgt daraus, dass eine Werbemaßnahme es schaffen sollte, Vorsorgemaßnahmen mit einer persönlichen Note zu versehen, so dass der Adressat wirklich das Gefühl hat, es würde ihn persönlich betreffen.
  5. aus der Wahrnehmung eines Vorsorge-Verweigerers steht im Vordergrund die Untersuchung (mit allen Tabus und negativen Konnotationen) und ganz weit hinten das lange, gesunde Leben. Bildlich gesprochen, sollte die Werbemaßnahme den zweiten Aspekt auf ein so hohes Podest stellen, dass es deutlich besser wahrgenommen wird als die Untersuchungsmaßnahme in der nahen Zukunft.
  6. last, but not least sollte natürlich eine direkte Aufforderung für den nächsten Schritt erfolgen.

Sehen wir uns doch jetzt mal das Video „Das Runde muss ins Nackige! Geh zur Darmkrebsvorsorge!“ an.

Die Kreatividee an sich ist nicht schlecht, das Stilmittel „Slice of Life“ – die Weiterlesen

Umsetzung von Marketing und Vertriebsstrategien Teil 2.2: die GAP-Analyse und die Leading-Lagging-Indikatoren – der kniffelige Teil mit der Werbung

Vorletzte Woche haben wir uns mit der einfachen Ableitung der KPIs für den Vertrieb beschäftigt. Nachdem die vertrieblichen Tätigkeiten unmittelbar mit Spitzen-Kennzahlen, wie Marktanteil, Umsatz oder Gewinn zusammenhängen, war die Ableitung nicht so schwierig. Etwas kniffliger wird es dagegen mit der Marketingfunktionen. Viele Manager würden zwar sehr gerne direkt die Umsätze, Marktanteile, etc. an die Werbeaufwendungen und damit natürlich die variablen Erfolgsbestandteile des Gehaltes der Marketingmanager koppeln, doch so einfach ist dies leider nicht, deswegen steigen wir bei ein paar einfachen Überlegungen ein.

Wie bereits letzte Woche erwähnt, beschreiben die Leading-Lagging-Indikatoren nicht einen exakten, mathematischen Zusammenhang, sondern eine Ursache-Wirkungskette, die der gesunde Menschenverstand nahe legt. Um beispielsweise einen hohen Marktanteil zu erreichen, muss ein Produkt und/oder die Firma bekannt sein. Dafür sorgt die Werbung. Doch selbst wenn der Bekanntheitsgrad hoch ist, heißt es noch lange nicht, Weiterlesen

Die neue Geheimwaffe gegen Terrorismus.

Werbeplakat in DeggendorfBeim Aufräumen meiner ganzen Bildersammlung bin ich über diesen Brüller gestolpert. Grüner Kaffee ist damit die Geheimwaffe des Jahrhunderts: Sie verringert den Blutfettspiegel und das Hungergefühl und vermindert die Aufnahme von Zucker ins Blut. Aber nicht genug, er schützt sogar vor freien Radikalen. Allerdings stellte ich mir immer die Frage, wie das nun praktisch funktionieren soll. Bewerfe ich einen Radikalen – wenn er so frei herumläuft – jetzt mit grünem Kaffee, wenn ich ihn sehe oder lege ich – wie Hänsel und Gretel – eine Spur an grünen Kaffeebohnen zum nächsten Gefängnis/zur Polizeistation oder stopfe ich mich am Ende ganz einfach mit grünem Kaffee so voll, dass der Radikale kaum auf die Idee kommt (der kotzt gleich), mich anzugreifen?

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Bye Bye Summer – die schönsten Mountainbiketouren im Bayerischen Wald, Teil 2: Hirschenstein/Vogelsang-Kombi

Panoramablick vom Hirschenstein aus auf das Bernrieder TalDieses Jahr habe ich zum ersten Mal eine Kombination der beiden interessantesten Hügel (liebe Bewohner im Bayerwald, aber Berge sehen anders aus – mehr Felsen, schroffer, höher) im Bernrieder Tal kombiniert: den Hirschenstein und den Vogelsang. Daher wird dies ein relativ kurzer Beitrag, denn ich kann einerseits auf die Beschreibung der Hirschenstein-Tour von letzter Woche und die Vogelsang-Tour vom letzten Jahr verweisen.

Mountainbike Tour im bayerischen Wald: Vogelsang und HirschensteinTrotzdem möchte ich noch zusätzlich etwas zur Strecke erzählen. Ursprünglich hatte ich geplant, nur auf den Hirschenstein zu fahren und bin deswegen über Leithen, Krackl, Grün, Kalteck und Schuhfleck auf den Hirschenstein gefahren (siehe Karte). Wie ich letzte Woche schon beschrieben habe, ist der Rückweg nach Kalteck fast zu 100 % ein einziger traumhafter Trail.

In Kalteck angekommen stellte ich aber fest, dass meine Beine noch etwas mehr leisten könnten. Also habe ich mich auf den Weg Richtung Vogelsang gemacht und als am Point of no Return die Beine immer noch nicht tot waren, bin ich bis zum Regensburger Stein geradelt. Von hier aus bis nach Leithen gibt es wieder überwiegend tolle Trails, die das Herz eines jeden Mountainbiker höher schlagen lassen. Am Ende der Tour dann war meine Beine wirklich im Eimer, aber es ist eine herrliche Kombination.

Nächste Woche verlasse ich den bayerischen Wald und beschreibe einige tolle Touren in meiner Allgäuer Heimat. Stay tuned.

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When life gets annoying, risk it. Oder der Weg von Traktor Pro/S4 zu den CDJs

CD Spieler, CDJs und MixerLieber Leser, sicher kennen Sie das Gefühl, wenn einem irgendwas so auf die Nerven geht, dass eine Änderung angebracht ist. Mir ist es Anfang Oktober so gegangen, kurz vor dem letzten Gig im Café Holler. Ich musste wieder mal meinen Controller in den Rucksack packen, dann die ganzen CD-Player verrücken, damit das gute Ding genügend Platz hat. Dann waren auch noch zu wenig Steckdosen da und dann war das Kabel zu kurz und so weiter und sofort. Trotzdem war es eines der besten Sets in meiner ganzen DJ-Laufbahn. Im Nachgang zu diesem ganzen Bauchweh reifte dann letztendlich die Entscheidung, auf CD Player umzusteigen. Dass ich irgendwann mal auf Vinyl umsteigen werde, halte ich persönlich für unwahrscheinlich, denn ich war so froh als ich meine letzten Plattenspieler zum Elektroschrott bringen konnte und endlich dieses doofe Geknackse der Schallplatten ad acta legen konnte und meine ganze Musik inzwischen nur noch auf dem Server liegt.

In einigen kleinen, folgenden Beiträgen gönne ich mir einen kurzen Schwenk in Richtung Produktmanagement und vor allem in Richtung Usability der Traktor-Software, denn die Unzulänglichkeiten dieser Software waren letztendlich der Hauptgrund dafür, dass sich trotz der Riesenmöglichkeiten der Kombination aus Controller und Software den Rücken kehren werde und in der Zukunft nur noch mit 2-3 USB-Sticks unterwegs bin.

An dieser Stelle auch ein dickes Dankeschön für das Ausleihen der CDJs/Mixer an Charnaux (Aufbau siehe Foto). Nach einigen Flüchen und verzweifelten Minuten klappt der neue Workflow inzwischen ganz gut.

Stay tuned.

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Bye Bye Summer – die schönsten Mountainbiketouren im Bayerischen Wald, Teil 1: Hirschenstein

HirschensteinDer Herbst hat sicher seine schönen Seiten, die Blätter färben sich bunt, alles wird ruhiger und man kann endlich wieder seine dicken Jacken auspacken. Trotzdem packt mich manchmal die Wehmut, wenn ich – aufgrund der schmierigen Felsen und der feuchten Wurzelpfade – das Kapitel Singletrails wieder einmal für das aktuelle Jahr ad acta legen darf. Es wird schlicht und einfach zu gefährlich, gerade die steileren Stücke zu fahren. Trotzdem werde ich mich immer wieder gerne an die gefahrenen Kilometer im heimatlichen Tal zurück.

Zu Beginn meiner Post-Sommer-Singletrail-Melancholie stelle ich einen meiner Klassiker vor, den jedes Jahr mehrmals fahre: die Tour auf den Hirschenstein. Der Startpunkt ist in Edenstetten, dann kurz vor Tradelsöhren von der Hauptstraße abbiegen und nach 100 m in einen Waldweg abbiegen und diesen bis zur Straße nach Faßlehen folgen. Dann der Forststraße bis nach Grün folgen. In Kalteck nicht nach rechts der Forststraße zum Skilift folgen sondern links halten und bis Schuhfleck fahren. Dort geradeaus weiterfahren und nicht deren lassen, denn die Forststraße wird schnell im Wald zu einem ausgefahrenen Pfad, der in Ödwies wieder auf den Weg zum Hirschenstein trifft. Einfach den Schildern folgen und dann beginnt der spannende Teil der ganzen Tour, denn der Rest der Abfahrt besteht aus Singletrails und etwas wüsteren Waldwegen.

Bayerischer Wald, MTB, Mountainbiking, Hirschenstein, SingletrailsGerade der letzte Teil der Strecke machte richtig Spaß, denn es sind teilweise technisch etwas knifflige Passagen zu bewältigen, aber überwiegend doch problemlos zu fahren. Gerade im Sommer 2015 waren die ganzen Trails so trocken, dass man ohne Gefahr für Leib und Leben mit Volldampf diese fahren konnte. Das Foto vermittelt einen kleinen Eindruck von der Art der Strecke.

Nächste Woche gibt es die nächste Tour. Stay tuned.

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Tiefeninterviews zum Thema Krebsvorsorge oder das Testen von Bedürfnisstrukturen mit Hilfe einfacher Methoden der qualitativen Marktforschung.

Letzte Woche habe ich ganz kurz meine eigene Vorstellung zur Bedürfnisgenerierung für
Vorsorgemaßnahmen skizziert. Aber wie schon an dieser Stelle bemerkt, ist es nur die halbe Wahrheit, wenn man den eigenen Gedanken folgt und sich nicht die Mühe macht, sich ein Feedback von der Zielgruppe abzuholen. Daher könnte dieser Beitrag auch unter der Überschrift „Marktforschung leicht gemacht“ laufen. Ich bin der Meinung, dass es in jedem Fall vor dem Einstieg in die Entwicklung einer Kreatividee Sinn macht, eine kurze Validierung der eigenen Gedanken einzuschieben – eine umfangreichere bei großen/wichtigen Projekten. Im Fall dieses Cases habe ich meine eigenen Hypothesen zur Bedürfnisstruktur von Männern bezüglich Krebsvorsorgemaßnahmen auf den Prüfstand gestellt, um herauszufinden, ob ich richtig oder falsch liege.

Wie habe ich das gemacht? Ich führte zehn einfache, qualitative Tiefeninterviews mit
Zielgruppenmitgliedern, flankiert von einigen Expertengesprächen mit Ärzten. Den Interviewpartnern wurden drei einfache Fragenkomplexe gestellt, die den Einstieg in eine lebhafte Diskussion ermöglichen sollten. Hat ganz gut funktioniert. Man bezeichnet dies als qualitative, semi-strukturierte Interviewtechniken. Ziel ist es nicht, eine statistische Signifikanz (X Prozent der Befragten waren der Meinung…). Vielmehr soll durch die anregende Diskussion ein Einstieg in die Gedankengänge der Zielgruppe erreicht werden. Die Fragen waren:

  1.  Nehmen Sie Krebsvorsorgemaßnahmen in Anspruch? Welche?

  2. War dies eine emotionale oder eine Vernunftentscheidung? Was war der Anstoß für diese Entscheidung?

  3. Nutzen Sie intensiv Informationsquellen im Internet? (Wenn ja, warum? Wenn nein, warum nicht?) Überzeugen Sie diese Quellen?

Vielleicht mag jetzt der eine oder andere denken, dass zehn Interviews noch lange nicht Weiterlesen

Umsetzung von Marketing- und Vertriebsstrategien Teil 2.1: die GAP-Analyse und die Leading-Lagging-Indikatoren.

Leading-Lagging-Indikatoren-MethodeLetzte Woche habe ich versprochen, mit der GAP-Analyse in das eigentliche Thema einzusteigen. Here we are. Kurz zum rekapitulieren: unter einer GAP-Analyse versteht man eine einfache grafische Darstellung, die sowohl den Verlauf einer auszuwählenden quantitativen Größe ohne zusätzliche Maßnahmen beinhaltet, als auch den gewünschten Verlauf mit mehr oder weniger tiefgreifenden Eingriffen in den operativen Betrieb. Die Lücke, die sich dadurch auftut (meistens sind die Wünsche des Managements ambitionierter als die nüchterne Betrachtung aus der operativen Brille) bezeichnet man als GAP. Im einfachsten Falle behilft man sich mit der Messung einfacher und klarer KPI’s (Key Performance Indicator = Spitzenkennzahl), wie Marktanteil, Gewinn, etc.

Wenn man die Herleitung der Strategie einigermaßen nachvollziehbar abgeleitet hat, so hat man sich im Vorfeld Gedanken darüber gemacht, wie dieses Ziel erreicht werden soll. Meiner Meinung nach sollten folgende Informationen als Basis für die operative Weiterlesen

Wie generiert man ein Bedürfnis nach einem längeren und gesunden Leben?

Es ist zweifelsohne eine sehr große Herausforderung für einen Marketer, das Bedürfnis nach einer Krebsvorsorgemaßnahme bei Männern zu generieren. Warum? Es ist ein Lehrstück für die Verarbeitung der vielfältigen Einflussfaktoren auf dem steinigen Weg zu einer Verhaltensänderung bei der Zielgruppe. Aber immer der Reihe nach, steigen wir doch bei den grundlegenden Mechanismen bei der Entstehung eines Bedürfnisses ein. Prinzipiell gibt es relativ wenige Unterschiede zwischen der Bedürfnisgenerierung für die Krebsvorsorge und für einen Autokauf. In beiden Fällen könnte zu Beginn die Erkenntnis stehen, dass man ein Problem hat (reparaturbedürftiges altes Auto, eine Zeitbombe im eigenen Körper), flankiert von einem Begehren/Wunsch (ein neues und sportliches Premium-Statussymbol, der Wunsch nach Gesundheit und längerem Leben). Erst wenn beide eine genügend große, subjektiv empfundene Stärke entwickelt haben, setzt man sich nicht nur mental, sondern wahrscheinlich auch physisch in Bewegung, um sich das Bedürfnis zu erfüllen.

Man würde es sich aber zu einfach machen, würde man an dieser Stelle innehalten und sich nicht weiter mit den Hemmschwellen beschäftigen, die einer solchen Entscheidung entgegenstehen. Während beim Auto vielleicht nur der Blick auf den Kontostand ein Weiterlesen

Der harte Weg von der Analyse bis zur Umsetzung von Marketing- und Vertriebsstrategien. Teil eins: eine Analyse tut niemandem weh.

Viele deutsche Manager sind Weltmeister darin, umfangreiche Analysen in Auftrag zu geben und sich dann von den Beratern mindestens 25 % Potenzial (Umsatzsteigerung und/oder Kostenreduzierung) vorrechnen zu lassen. Anschließend verschwinden die fetten Berichte in der Schublade und jeder macht genauso weiter wie vorher.

Als junger Mitarbeiter der Siemens AG (dies ist schon gefühlte zwei Jahrtausende her) habe ich mich immer wieder darüber gewundert und konnte beim besten Willen diese Verhaltensweisen nicht verstehen. 27 Jahre später, jetzt und heute, bin ich der Meinung, einige Ursachen gefunden zu haben. Die einfachste Erklärung ist schlicht und einfach die Veränderungsunwilligkeit sowohl von Mitarbeitern als auch von Managern. Um etwas zu Weiterlesen