Personal Branding ist eines der Themen, die im Zeitalter der Informationsüberflutung und der endlosen Selbstdarstellungsmöglichkeiten in sozialen Netzwerken immer wichtiger und interessanter werden. In diesem Beitrag geht es um den Kern des Personal Branding, der Erzeugung von Einzigartigkeit, oder anders formuliert:
Personal Branding. Eine Reise für jeden der danach sinnt, wie er dem Einheitsbrei entrinnt.
Wieso Einheitsbrei? Jeder ist doch einzigartig?
Während meiner beiden Führungspositionen bei Siemens – schon lange her – durfte ich ziemlich viele Bewerbungen lesen. Nachdem die Personalabteilung schon diejenigen aussortiert hatte, die gar nicht ins Bild passten, ergab sich folgendes Bild: alle Bewerber hatten gute Noten, ihr Studium im Schnelldurchgang absolviert. Darüber hinaus waren sie hochmotiviert, zielorientiert, teamfähig und selbstverständlich optimal für die Stelle geeignet. Alle waren davon überzeugt, einzigartig zu sein. Alle waren davon überzeugt, sich deutlich vom Einheitsbrei zu unterscheiden. Dies zeigten die Kandidaten auch wortreich in den Bewerbungsgesprächen. Und doch hat jeder etwas ähnliches angeboten und damit waren sie alle austauschbar.
Und damit sind wir mitten im Thema: wie kann man durch Personal Branding dieser Austauschbarkeit entrinnen? Durch große Klappe und tolle Internetauftritte?
Die einfachste Möglichkeit mit dem geringsten Aufwand ist die Optimierung seiner Social-Media-Accounts und der Launch eines One-Pagers mit einem aussagefähigen Content. Tut nicht weh und ist mit einem überschaubaren Aufwand erledigt. Mit diesem kurzfristig orientierten Ansatz erreicht man durchaus sein Ziel, und wird eventuell zu einem Gespräch (Kunde/Arbeitgeber) eingeladen. Spätestens dann muss man „die Hosen herunterlassen“ und dies kann – je nach Kompetenz des Partners – in die Hosen gehen oder aber auch funktionieren. Dann rückt aber die Probezeit bzw. das erste Projekt näher und spätestens in diesem Zeitraum stehen die „Moments of Truth“ schon in der Früh auf der Matte und begleiten den Probanden den ganzen Tag über. Trotzdem – dies zeigen Beispiele wie Thomas Middelhoff und Billy McFarland – kann man sich auch als „Potemkinsches Dorf“ ziemlich lange behaupten. Aber irgendwann ist Schluss mit der Scharade. Bleibt nur noch die langfristige Ausrichtung.