Wie alt ist der älteste DJ der Welt?

Sorry, weiss ich auch nicht, aber das Intro zu meinem Interview hört sich fast so an als ob ich der Älteste wäre. So nach dem Motto: Spieglein, Spieglein an der Wand, wer ist der Älteste DJ im ganzen Land? Ihr, Herr Zich seid der Älteste hier, aber …“

Professor Zich DJ

Quelle: Landkreis Deggendorf – Nachrichten – Passauer Neue Presse, Zugriff 04.06.2016

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Wie süchtig macht Facebook? Und welche Konsequenzen hat dies für den Unterricht?

Facebook NutzungLetzte Woche bin ich über einen ausgesprochen spannenden Artikel in der Süddeutschen Zeitung (SZ vom 27.1.2016) gestolpert. Herr Dr. Christian Maier von der Universität Bamberg hat untersucht, wie Facebook genutzt wird. Die Ergebnisse sind hochinteressant, siehe Foto vom Artikel. Vor allem die Passagen über das Suchtverhalten, das Facebook auslöst, haben mich nicht überrascht, sondern an eine alltägliche Situation im Unterricht erinnert. Anstatt aufzupassen, bearbeiten die Studierenden intensiv, ausdauernd und hoch konzentriert Ihr Smartphone und bespaßen ihre WhatsApp-/Facebook-Community. Interessanterweise sind genau dieselben Kandidaten nur 5 Minuten am Stück in der Lage dem Unterricht zu folgen.

Jedes Semester frage ich mich wieder in regelmäßigen Abständen, warum diese Studierenden nicht zuhause bleiben und den Tag im Bett verbringen, da bekommen sie genauso viel mit. Aber zuhause würde dann Mami auf der Matte stehen und dumme Fragen stellen. Dies gilt es zu vermeiden, stattdessen setzt man sich lieber in den Unterricht. Da bekommt man zwar nur wenig mit, hat aber keine Antwortverpflichtung gegenüber Mami. Was für eine Idiotie.

Das Erwachen kommt dann im Regelfalle 2 Wochen vor der Klausur, dann leiden alle an einem schlechten Gewissen und vor allem an ziemlich großen Wissenslücken. Nachdem ich meinen Studierenden am Anfang des Semesters (o.k., ich bin eine Spaßbremse) mitteile, dass ich weder ARD noch ZDF bin und es daher keine Wiederholungen gibt, rutscht das Begeisterungsniveau ganz tief in den Keller. In manchen Fällen hält dann die Wissenslosigkeit bis zur Klausur an. Auch in diesem Semester hatte ich wieder ein tolles Highlight, einen Tag vor der Klausur wurde ich gefragt, was ein Begriff denn genau bedeutete. Den habe ich dann ausgiebig erklärt.

Schade um die verschwendete Zeit, schade um die panischen Momente kurz vor der Klausur. Trotzdem schöne vorlesungsfreie Zeit (nicht Ferien!).

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Die Choreografie eines misslungenen Praxisprojektes. Teil 2: Lieber ein Ende mit Schrecken als Bauchweh ohne Ende.

Gestern habe ich den ersten Teil der Geschichte gepostet, nun kommt der Rest. Nach einigem Hin und Her schafften wir es dann doch endlich, am 19. Oktober einen Skype-Termin für den Kick-Off um 17:15 Uhr zu vereinbaren. Die Bestimmung des richtigen Termins war ein Bauchweh-Kraftakt sondersgleichen. Um das Projekt effizient und straff durchzuführen, hatte ich mit den Studenten vereinbart, dass wir uns jede Woche am Montag um 17:15 Uhr treffen, um dann die Ergebnisse der vorangegangenen Woche durchzusprechen und die Aufgaben für die nächste Woche zu bestimmen.

Daher war mein Vorschlag, den Kick-Off genau in diesem Zeitfenster stattfinden zu lassen, dies war jedoch im ersten Anlauf für den Kooperationspartner unmöglich, da ein Mitarbeiter aus einer anderen Abteilung aus privaten Gründen immer um 18:00 Uhr zuhause sein musste. Letztendlich übernahm der Vorgesetzte des Mitarbeiters dessen Rolle im Kick-off. Was mich persönlich besonders geärgert hat, war die Tatsache, dass wir eigentlich schnell sein wollten, aber bis zum 19. Oktober warten mussten, um die wichtigsten Fragen beantwortet zu bekommen.

Dann fing das Team der Studierenden an zu arbeiten, wir trafen uns regelmäßig und das Team machte sehr gute Fortschritte. Bereits am 5. November kam dann die nächste E-Mail des Partners, verbunden mit der Aufforderung, einen Termin für einen Zwischenbericht zu vereinbaren. Die beiden Ansprechpartner des Kooperationspartners wären gerne zu uns gekommen, aber aufgrund der privaten Verpflichtungen des oben Weiterlesen

Die Choreografie eines misslungenen Praxisprojektes. Teil 1: aus einem misslungenen Anfang kann nie ein erfolgreicher Abschluss werden.

Ich habe lange überlegt, ob ich über dieses misslungene Praxisprojekt überhaupt schreiben soll, aber nachdem ich durch diese Kooperation viel über die Zusammenarbeit mit Partnern gelernt habe, möchte ich auch die unangenehmen Seiten dieser Unterrichtsform thematisieren. Fangen wir ganz von vorne an. Mit der Firma habe ich bereits schon einmal ein vorlesungsbegleitendes Projekt mit großem Erfolg durchgeführt. Daher kam relativ schnell die Anfrage, ob wir so etwas noch einmal machen könnten. Warum nicht, dachte ich mir. In der vorlesungsfreien Zeit zwischen dem Sommersemester 2015 und dem darauf folgenden Wintersemester machten wir dann Nägel mit Köpfen. Wie beim ersten Mal bekam ich eine vorbildliche Aufgabenstellung.

Die anfängliche Freude wurde doch relativ schnell getrübt, da ich beim ersten telefonischen Abstimmungsgespräch die Information bekam, dass die Abschlusspräsentation dieses Mal auf keinen Fall so teuer ausfallen darf wie beim letzten Mal. Interessant dachte ich, wie man im Nachhinein ein und dieselbe Sache aus zwei vollkommen unterschiedlichen Perspektiven betrachten kann. Ich habe mich über die Wertschätzung gefreut – der Personalchef und der Vorstandsvorsitzende nahmen auch an der Abschlusspräsentation teil. Im Nachhinein war es dann zu teuer. Weiterlesen

Highlights 2015, der akademische Jahresrückblick: Teil 3 – IM2: the expert’s problem or reducing is sometimes better than making it complex.

IM2 Movie NightSome of you might have noticed, that sometimes I redefine the structure of a lesson or the way I’m teaching. It is necessary, because the the students sitting now in the classroom, are different from those 10 years ago. Last summer term my audience in international marketing was an interesting mix of people coming from Germany, rest of Europe, Asia, South America and Arabian countries. Such a cultural diversity is a challenge and an opportunity at the same time. A challenge, because there are totally different (culture specific) ways of acquiring knowledge. An opportunity, because you have to rethink your own approaches. I spend more time with rethinking and reducing the tempo during the semester and the number of topics. Deeper and more intensive was the motto during the entire term. By the way, I didn’t change the main goals: 1) every student should be able to solve real life marketing problems, 2) no baby marketing, and 3) a theory is a good theory if applicable to real life situations.

Besides all the changes there is still continuity within the course. For the third time in a row – nearly at the end of the summer term – I gave the students a creative task: create smart phone movie (focusing more on the creative idea, not on the perfect quality of the video) to promote student party on a Sunday afternoon. That’s task covered the important aspects of consumer behavior: need recognition and creating a strong desire to overcome Sunday afternoon laziness. We had much fun during the presentation of the videos and of course a party afterwards.

Weird, but nearly half a year later I realized that I added lots of topics over the years leading to an overloaded course instead of focusing on the core marketing topics and developing a lean version. I spend more time with learning cycles, team sessions and team coaching. The students were performing better and better from checkpoint to checkpoint. Unfortunately I lost a few students on the way to the final exam. This is still an open issue, but I need a few challenges for the next summer term. Stay tuned.

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Highlights 2015, der akademische Jahresrückblick: Teil 2 – AWP Chartbuster und Podcasts, Musikproduktion mit Ableton Live

Musikproduktion an der THDNun zu meinem zweiten Highlight im aktuellen Jahr. Nachdem ich mich im Fach Marketingpraxis noch auf vertrauten Terrain bewegte, habe ich letztes Jahr auf der Weihnachtsfeier zusammen mit einem Studenten, Herrn Vincent Schönborn, den Grundstein für ein ganz fachfremdes Experiment gelegt.

Während der Unterhaltung (über Software-Synthesizer und Drum-Racks; alles DJing-Abfallprodukte) fragte ich ihn ganz frech und direkt, ob er Lust hätte, mit mir zusammen ein AWP-Fach rund um das Thema Musikproduktion mit Ableton Live durchzuführen. Das Ja kam schnell und spontan und so standen wir beide Anfang des Wintersemesters vor 16 Studierenden, die 6 Wochen später einen fertigen Track präsentieren sollten. Um dieses Ziel zu erreichen, überlegten wir uns folgende Struktur:

  • Session 1 – Warm Up und Grundlagen: Urheberrecht und Musik, ein paar Grundzüge der Musiktheorie, die Oberfläche und Struktur von Ableton Live
  • Session 2 – Arbeiten mit Audiofiles: Drum-Racks, Grid, Warpen von Audio Files, Audioeffekte. Ableton Live bietet herrliche Möglichkeiten, existierende Audiodateien zu verwenden und in eigenen Musikstücken einzubauen. In diesem 2. Termin vermittelten Herr Schönborn und ich den Teilnehmern den Umgang mit diesen Dateien.
  • Session 3 – Synthesizer Grundlagen: die kostenlose Testversion von Ableton Live bringt eine ganze Menge an tollen Synthesizern mit. Hier wurden die Grundlagen dreier wichtiger Synthesizer vermittelt: Sampler, Analog, Operator. Die Teilnehmer durften Flächenklänge und Basslines basteln. Komplex, aber macht Spaß.
  • Session 4 – Das große Ganze: Komponenten von Tracks und bewusstes absetzen vom Rest der Musiker, eigenen Stil finden, Grundlagen des Arrangements und des Abmischens.
  • Session 5 – THD-Hitparade (mit kurzer Präsentation der Tracks): jeder durfte einmal durchschnaufen und ganz stolz seine erste Produktion vorstellen.

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Wie und warum identifiziert sich ein Kunde mit einer Marke? Teil 2: Prägung in der Kindheit.

Hall of Fame Lisa-Maria VollWie beeinflusst das Elternhaus die Markenpräferenzen von späteren Käufern? Während der Kindheit werden sicher einige entscheidende Weichenstellungen für das spätere Kaufverhalten vorgenommen. Frau Voll wollte dies genauer wissen und untersuchte die Mechanismen bei Automobilmarken im Rahmen ihrer Bachelorarbeit genauer. Genau wie die Arbeit ihres Freundes (siehe letzte Woche) ist diese Arbeit angefangen bei der wissenschaftlichen Problemstellung, über die Hypothesenbildung bis hin zur Entwicklung einer strukturierten Fragebogens ein Juwel in der Sammlung meiner Hall of Fame-Abschlussarbeiten. Besonders interessant fand ich das Ergebnis, dass nur bei 19 % der Befragten die Wahl der Automarke ein Ergebnis der elterlichen Prägung ist. Dies bedeutet nichts anderes, dass im Verlaufe des Erwachsenwerdens so viele Einflüsse eine Rolle spielen, dass diese Prägung nicht diese Rolle spielt, die der gesunde Menschenverstand ihr gerne beimessen würde. Spannende Arbeit, interessante Gespräche und ein verdienter Platz in der Hall of Fame.

Was waren die wichtigsten Inhalte/Erkenntnisse?

Wichtige Erkenntnisse, die ich meiner Arbeit entnehmen konnte waren, dass die in der Kindheit und Jugend stattfindende Prägung einen wesentlichen Einfluss auf die spätere Markenpräferenz eines Individuums hat. Hierbei spielen besonders die Verhaltensmuster der eignen Eltern eine große Rolle – sei es bewusst oder auch unbewusst. Bezogen auf den Automobilbereich hat sich jedoch entgegen meiner Erwartung gezeigt, dass bei der Markenwahl die funktionalen Leistungsaspekte oftmals eine größere Rolle spielen als die emotionalen Aspekte.

Wie kam Ihnen die Idee für Ihre Arbeit?

Die Idee über das Entstehen von Markenpräferenz im Automobilbereich zu schreiben kam ursprünglich von meinem Freund, der wie ich den Schwerpunkt von Herrn Prof. Zich besucht hat. Herr Zich schlug uns daraufhin vor die Arbeit als „Gemeinschaftsprojekt“ aufzuziehen, da das Thema sehr umfangreich sei. Dies haben wir auch am Anfang versucht – es hat sich jedoch herausgestellt, dass es doch besser ist zwei getrennte Arbeiten zu entwickeln – was wir dann auch getan haben. Mein Teil der Arbeit beschäftigte sich dann schließlich mit dem Entstehen von Markenpräferenz durch Prägung, da ich das schon seit langem ein sehr spannendes Thema finde und auch schon oft – auch bei mir selbst – beobachten konnte.

Was hat Ihnen am meisten Spaß gemacht?

Sehr viel Spaß hat mir das Recherchieren von praktischen Beispielen gemacht, da man hier besonders deutlich gesehen hat wie stark sich die Unternehmen mit diesem Thema beschäftigen. Am meisten Spaß gemacht hat mir aber denke ich das Entwickeln des quantitativen Fragebogens, das Aufstellen der Hypothesen sowie das anschließende Sichten und Analysieren der gewonnenen Ergebnisse. Es war sehr spannend zu sehen welche Vermutungen sich bestätigen und welche nicht.

Welche Anregungen haben Sie am meisten beeinflusst?

Ich denke das waren die Gespräche mit meinem Freund, da wir unsere Themen gegenseitig sehr spannend fanden und uns somit häufig darüber unterhalten haben. Auch ein paar meiner Verwandten und Freunde konnten mir als Testpersonen noch wichtige Anregungen zur Entwicklung meines Fragebogens geben. Nicht zuletzt haben mich natürlich auch die Gespräche mit Herrn Zich immer ein Stückchen näher zu meinem Ziel gebracht.

Mit Firma oder ohne Firma geschrieben? Warum?

Ich habe mich dafür entschieden meine Bachelorarbeit nicht gemeinsam mit einer Firma zu schreiben, da ich in meinem Zeitplan nicht von Dritten abhängig sein wollte. Außerdem habe ich so die alleinigen Rechte an meiner Arbeit.

Was war die größte Herausforderung bei der ganzen Arbeit? Wie haben Sie das gemeistert?

Die größte Herausforderung stand bei meiner Arbeit gleich zu Beginn – nämlich nach einem Monat gemeinsamer Recherche sich doch letztendlich dazu zu entscheiden aus ursprünglich einer Arbeit zwei zu machen und somit mehr oder weniger wieder von vorne zu beginnen. Das war zu Beginn ein ganz schöner Tiefschlag. Klar gab es dann noch weitere kleinere Herausforderungen – das übliche „was nehme ich noch mit auf, was lasse ich weg“, „reicht mir die Zeit“ etc.

Haben Sie einen guten Tipp für gelungenes Zeitmanagement?

Zu Beginn habe ich meine Arbeit in Zwischenziele aufgeteilt und einen genauen Zeitplan erstellt, wann welcher Meilenstein erreicht werden muss. So konnte ich stets den Überblick über meine Arbeit behalten. Natürlich habe ich mir auch genügend Puffer eingebaut – es kommt halt doch immer mehr dazwischen als man denkt ;) Außerdem habe ich meinen Theorie- und Praxisteil separat zum Korrekturlesen gegeben. Somit hatte ich gegen Ende keinen allzu großen Zeitdruck mehr.

Wie viel Zeit haben Sie für die Bachelorarbeit insgesamt aufgewendet (in Monaten)?

Insgesamt habe ich für meine Bachelorarbeit – von der Ideenfindung bis zur Abgabe – 5 Monate aufgewendet. Vor allem der praktische Teil hat sehr viel Zeit beansprucht, da einerseits die Entwicklung, Programmierung und Auswertung eines Fragebogens eine komplett neue Herausforderung war. Andererseits ist man zeitlich gesehen natürlich auch ein Stück von den Umfrageteilnehmern abhängig. Um repräsentative Ergebnisse zu bekommen war meine Umfrage 2 Wochen im Netz verfügbar.

Was würden Sie heute anders machen?

Ich würde mir heute definitiv zu Beginn meiner Arbeit mehr Zeit nehmen und in Ruhe überlegen was mein Thema umfassen soll und wie ich das ganze strukturiert angehe. Das ist nämlich in meinen Augen der schwierigste Teil. Ist eine super Vorarbeit geleistet – auch wenn man auf dem Papier effektiv noch nichts sieht – läuft der Rest wie von selbst! ;)

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Highlights 2015, der akademische Jahresrückblick: Teil 1 – Marketingpraxis

Mystery Shopping Projekt TH Deggendorf 2015Dieses Jahr habe ich mich entschlossen, zum allerersten Mal mit einem mehrteiligen Rückblick auf das akademische Jahr den Blog in den Weihnachtsurlaub zu verabschieden. Ich steige gleich mit meinem persönlichen Highlight 2015 ein, dem SWP-Fach Marketingpraxis. Aufmerksame Leser meines Blogs werden sich noch erinnern, das Mystery-Shopping-Projekt im Elektroeinzelhandel in diesem Jahr.
Das wichtigste Kriterium für den 1. Platz waren die Rückmeldungen der Studierenden: hat viel Spaß gemacht, wir haben etwas gelernt und die Freitagnachmittage sind viel schneller vergangen als wir gedacht haben. Solch ein Feedback bekommt man wahnsinnig gerne und deswegen rangiert dieses Fach ganz oben. Aber ich möchte die Gelegenheit beim Schopf packen und einen kleinen Einblick hinter die Kulissen bzw. die Vorbereitung des gesamten Kurses geben, denn der Erfolg oder Misserfolg hängt meiner Meinung nach sehr stark von der Art und Weise ab, wie man den Stoff vermittelt.

Halt, nicht so schnell. Bevor ich in eine kurze Beschreibung der Vorbereitung einsteige, noch ein paar Informationen zur Wahl des Themas. 2013 habe ich bereits mein erstes Mystery-Shopping-Projekt im Rahmen des Faches Marketingpraxis durchgeführt, jetzt war es Zeit für eine optimierte, zweite Runde. Dieses Fach bietet die Möglichkeit, ein paar elementare Fähigkeiten eines jeden BWL-Studenten in der Praxis auszuprobieren: Grundlagen der experimentellen Marktforschung, Bewertung der Persönlichkeit von Jobprofilen und die Vermittlung von Methodiken der Gesprächsführung.

Die größte Herausforderung für mich war das Management von insgesamt 52 Studierenden, denn mit dieser Menge an Zuhörern ist es so gut wie unmöglich einen seminaristischen Unterricht zu führen. In meinem Schwerpunkt mit 20-25 Teilnehmern kein Problem, mit der doppelten Menge trauen sich nur noch ganz wenige, aktiv mitzuarbeiten. Im Verlauf der letzten 16 Jahre habe ich aber gelernt, dass ein klassischer Frontalunterricht keinem der Beteiligten wirklich Spaß macht, weder dem Vortragenden, noch den Zuhörern. Daher musste ein anderes Konzept her. Die Lösung bestand in einer Kombination aus kurzen, stark verdichteten Wissenstransfers kombiniert mit einer gecoachten Gruppenarbeit und einem klaren Leistungsziel.

Fangen wir mit dem letzten Punkt an: nachdem die 3 wichtigen methodischen Slots am Freitagnachmittag von 14 bis 19:00 Uhr angesetzt waren und ich sicherstellen wollte, dass der größte Teil der 52 Studenten da ist, teilte ich die Gesamtaufgabe in 3 verschiedene Teilaufgaben auf. Die Ergebnisse konnten am Freitag ab 18:30 Uhr auf unsere elektronische Lernplattform hochgeladen werden. Ehrlich gesagt, als ich bei der ersten Runde dieses Konzept vorstellte, hatte ich schon etwas Respekt vor meiner eigenen Courage, denn die Reaktion der Studierenden hätte auch in blanke Ablehnung umschlagen können. Aber mein Verkaufsargument war: Sie arbeiten im Team, können sich die Aufgabe untereinander aufteilen und sind am Freitag am Ende der Vorlesung fertig und haben gleichzeitig einen Teil der Gesamtnote geschafft. Das Konzept ging auf, es waren bei den 3 wichtigen genannten Slots alle 52 Studierenden da. Und jeder nahm ein konkretes Erfolgserlebnis mit nach Hause.

Wissenstransfer und gecoachte Gruppenarbeit. Ich habe bei jedem der 3 genannten methodischen Slots ca. eineinhalb Stunden die Studenten den hochkonzentrierter und verdichteter Form den jeweiligen Stoff vorgetragen. Aufgrund meiner Erfahrung mit Praktikerseminaren weiß ich, dass die Fragen erst dann kommen, wenn man etwas umsetzen muss. Daher habe ich bewusst eine 3 Stunden dauernde Gruppenarbeit angesetzt, in der der kurz zuvor gehörte Stoff angewendet werden sollte. Ich war die ganzen 3 Stunden da und beantwortete alle auftauchenden Fragen. Dies ist zwar deutlich anstrengender als ein Frontalunterricht, macht aber jedem Beteiligten mehr Spaß. Darüber hinaus war ich außerordentlich positiv überrascht, wie toll die Ergebnisse eines jeden Nachmittags waren. Mit diesen 3 vorbereitenden Nachmittagen ging es dann in simulierte Verkaufsgespräche, damit die Studierenden in den Mystery-Shopping-Gesprächen auch eine gute Figur machten. Auch hier: kein Ausfall, durchweg eine sehr gute Performance.

Und dann ging es los. 52 Studierende produzierten insgesamt 196 dokumentierte Gespräche, die dann im Sommer vor den besuchten Elektroeinzelhändlern präsentiert wurden. Nachdem die Ergebnisse hervorragend waren, war die Stimmung gut und wir gingen alle anschließend noch zum Feiern. Danke an die Studierenden, war eine tolle Sache und hat mir sehr viel Spaß gemacht.

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Die studentische Weihnachtsfeier der TH Deggendorf

Jetzt ist es schon das dritte Mal, dass ich von Studierenden gefragt wurde, ob ich nicht bei der Aftershow auflegen könnte. Beim ersten Mal war ich überrascht, beim zweiten und dritten Mal auch. Ich habe mich immer sehr gefreut, denn was gibt es tolleres als gemeinsam zu feiern? Und ich feiere gerne mit den Studierenden, denn wenn ich etwas in den letzten 2,5 Jahren während meiner neu aufgelegten (!) DJ-Karriere gelernt habe, dann dies: Sage nie nein zu einer guten Fete. Die Deutschen sind, kulturell bedingt, zielstrebige und effizienzorientierte Arbeiter, aber für das Feiern sind andere Völker berühmt. Sind deswegen die „Anderen“ schlechter? Nein, nur wir sind manchmal zu steif. Ich finde die Kombination aus überdurchschnittlicher Leistungsfähigkeit, der ständigen Suche nach dem Optimum und dann wieder Party ganz gelungen.

Warum überrascht? Ich spiele eigentlich nicht die Musik für den allgemeinen Geschmack, sondern am liebsten Techno, House und Deep House, nicht das EDM-Gewummse. Daher ist die Weihnachtsfeier immer eine große Herausforderung für mich. Ich darf eine Auswahl an Tracks finden, die möglichst vielen gefällt, aber trotzdem von mir gespielt wird. Anstrengend, aber macht wirklich Spass. Ich denke, ich habe wieder eine gute Auswahl zusammengestellt. Liebe Studierende, ich freue mich auf die Aftershow. Bis gleich.

 

3 Gründe, um ihrem Trainer zu misstrauen – oder warum Firmen viel zu viel Geld für sinnlose Verkaufstrainings beim Fenster hinauswerfen.

Dieses Jahr im Sommer konnte ich ein gelungenes Mystery-Shopping-Projekt mit einer Basis von insgesamt 196 Gesprächen erfolgreich abschließen. Seit diesem Zeitpunkt vertiefte ich mich immer wieder in regelmäßigen Abständen in die Daten, um nicht nur den einen oder anderen wissenschaftlichen Knüller herauszuziehen (Veröffentlichungen kommen nächstes Jahr), sondern auch, um praxisrelevante Erkenntnisse zum perfekten Verkaufsgespräch abzuleiten. Im Gegensatz zum Automobilhandel und zum Sportfachhandel zeigten die Verkäufer aus dem Elektroeinzelhandel eine ausgesprochen hohe Fachkompetenz., 82% der Verkäufer sprachen von sich aus über zwei Drittel der entscheidungsrelevanten Kriterien an und erklärten diese zur Zufriedenheit der Testkäufer.

Auch die Bewertung der Persönlichkeitsfaktoren fiel zu Gunsten des Verkaufspersonals aus: die Kunden fühlten sich im Gespräch wohl und die Verkäufer hinterließen einen motivierten, positiven Eindruck. Allerdings gab es auch die üblichen, deutlichen Schwächen bei der Gesprächsführung, den Fragetechniken und dem Gesprächsabschluss. Ein altbekanntes Problem und keine Lösung in Sicht? Die Weiterlesen