Warum hat der rosa Flamingo einen Dutt?

Schwerpunkt Marketing und Vertriebsmanagement an der TH Deggendorf.Eine wahrlich gute Frage, die sich nur beantworten lässt, wenn man sich in die Ergebnisse des Semesterprojektes meines Schwerpunkts vertieft. Auch dieses Sommersemester gab es wieder eine Aufgabenstellung eines kleinen Unternehmens aus dem Deggendorfer Raum. Diesmal konnte ich Herrn Michael Troidl, Friseurgeschäft Hairworx, überzeugen, meinen Studenten eine praxisorientierte Aufgabe zu geben. Die Aufgabe ergab sich durch einige Gespräche im Dezember 2017 und im Januar bis März 2018. Sie lautete: kreative Ideen für die Gewinnung von neuen Kundinnen im Alter zwischen 20 und 45 zu gewinnen und diese Ideen in Form eines Plakates, eines Instagram-Accounts und einer Facebook-Story ganz konkret umzusetzen. Vielleicht Weiterlesen

Was bringt eine Facebookseite für den Lebensmitteleinzelhandel? Die Bachelorarbeit von Philipp Heizmann.

Bachelorarbeit an der TH DeggendorfAnalysen sind schön, Konzepte auch, aber am schönsten ist doch die Umsetzung in der realen Welt. Herr Heizmann nahm eine der seltenen Gelegenheiten beim Schopfe, entwickelte und betrieb für das elterliche Unternehmen eine Fanpage auf Facebook. Die große Herausforderung bei dem Aufbau und Pflege einer solchen Seite ist – dies wundert sicher keinen – der interessante Content. Selbstverständlich kann man als Lebensmitteleinzelhändler jeden Tag die neuesten Angebote aus der Postwurfsendung vom Wochenende posten, aber dies wird leider für die Kunden sehr schnell langweilig und man hebt sich von der Konkurrenz nicht wirklich ab. Um sich wirklich von den Mitbewerbern zu unterscheiden, integrierte er von Anfang an die Mitarbeiter (= Multiplikatoren) und entschied sich für einen kurzweiligen Mix aus Rezepten, Vorstellung von interessanten Produkten und Neuigkeiten rund um den elterlichen Betrieb. Hervorragend war die akribische Vorarbeit des Studenten. Er überlegte sich relativ genau, welche Botschaften er über die Posts verbreiten wollte, wie sich der Markenkern des Lebensmitteleinzelhändlers darstellte und wie man diesen in Form von Bildern und Texten umsetzen kann. Was es gebracht hat? Aufmerksamkeit bei den Kunden, mehr Publicity, wie man an den Interaktionen gesehen hat. In Summe ein ausgesprochen erfrischender Ansatz, willkommen in der Hall of Fame.

Was waren die wichtigsten Inhalte/Erkenntnisse?

Die Bachelorarbeit beschäftigt sich mit der Frage: Wie erfolgversprechend ist die Nutzung von sozialen Netzwerkplattformen für kleine und mittelständische Unternehmen unter Berücksichtigung der Relation von Aufwand und Nutzen und der Befriedigung der Bedürfnisse der Kunden innerhalb der sozialen Netzwerke? In der Zeit von Digitalisierung, Industrie 4.0, Automatisierung und vernetzten Prozessen muss sich Weiterlesen

Wissen Sie, was ich noch mehr hasse als schlechte Werbung?

prof. dr. christian zich - the journeyIn den letzten 2 Wochen habe ich festgestellt, dass es etwas gibt, was ich noch mehr hasse als schlechte Werbung, EDM (Electronic Dance Music), Dummheit und Ignoranz. Ja, es ist der große Angstmacher Nummer 1, die DSGVO. Ich fand es ja schon ausgesprochen lästig, die alte Datenschutzerklärung richtig zu formulieren, aber getragen von der Panikwelle, die viele Blogger und Kleinunternehmer mit mir zusammen reiten, musste ich mich wohl oder übel in Dinge einarbeiten, die mich weder gestern, noch heute, noch morgen wirklich interessieren werden. Insofern ist die DSGVO so ähnlich wie eine Steuererklärung, ich kann sie auf den Tod nicht ausstehen, sie gehört aber zum Berufsleben irgendwie dazu. Was habe ich also gemacht?

  • Alles überflüssige aus meinem Blog entfernt, zum Beispiel mein Kontaktformular und meine Links zu sozialen Netzwerken. Dementsprechend sind auch einige Plugins in meiner WordPress-Installation ersatzlos gekillt worden. Es ist schon faszinierend, wie über einfache Plugins personenbezogene Daten hin und her geschubst werden.
  • Die Funktionen in WordPress wasserdicht gestaltet. Was ich beispielsweise gelernt habe ist, dass WordPress, wenn Emojis aktiviert sind, einen externen Server kontaktiert (der wiederum die IP-Adresse des Besuchers übermittelt bekommt), um dann ein vollkommen überflüssiges Bild zu generieren. Seit gestern weiß ich, dass es ein extra Plugin gibt, welches über ein Skript diesen Kontakt verhindert. Lustig, nicht? Darauf hätte ich aber auch verzichten können.
  • Mir einen Generator zur Produktion einer Datenschutzerklärung gesucht. Nachdem derjenige von dem Rechtsanwalt Dr. Schwenke in sehr vielen Quellen genannt wurde, habe ich diesen hergenommen. Dies könnte jetzt heißen, dass er entweder sehr gut ist oder nur sehr gutes Selbstmarketing bzw. sehr gutes Seo-Marketing betreibt und deswegen häufiger gefunden wird als seine Kollegen.

Das einzig positive an dieser ganzen Übung ist die Vorfreude auf den ersten Kontakt mit einem Telefon-Spammer, dem ich dann die DSGVO unter die Nase reiben werde und verlange, dass er mir schriftlich bestätigt, dass er alle meine Daten gelöscht hat. Nächste Woche geht es wieder mit Mystery Shopping weiter, die Beiträge dieser Woche sind durch die DSGVO leider gekillt worden. Stay tuned.

 

Mystery-Shopping – fehlt nicht oft das Wichtigste?

Vertriebsthemen aus dem Blog von Prof. Dr. Christian Zich:Die genaue Zielsetzung vieler professioneller Mystery-Shopping-Ansätze ist mir ehrlich gesagt unklar, denn – wie bereits im letzten Artikel thematisiert – ist der individuelle Spielraum bei der Bewertung der Performance eines Verkäufers so gross, dass ein und dasselbe Gespräch von dem einen sehr positiv, von einem anderen dagegen negativ beurteilt werden kann. Wenn ich so etwas sehe, dann erhöht sich nicht nur mein Forscher-Adrenalinpegel ganz drastisch, auch die praktische Aussagefähigkeit eines solch ungenauen Ansatzes ist meiner Meinung nach sehr fraglich. Im Verlaufe meiner verschiedenen Mystery-Shopping-Projekte habe ich mich daher sukzessive an einen aussagefähigen Ansatz heran gearbeitet, der mit einem Weiterlesen

Lang lang ist es her …

Gestern habe ich festgestellt, dass mein letzter Blogbeitrag schon gute 6 Wochen alt ist und ich auch davor relativ wenig geschrieben habe. Schade eigentlich, aber Sie wissen ja, wie das ist, wenn man feststellt „Gestern war doch noch Silvester“. Dies war aber nicht der einzige Grund, vielmehr gab es noch folgende Einflußfaktoren:

  • Ich habe mir die letzten paar Monate einen interessanten und spannenden Zeitfresser eingefangen, einen Antrag für einen VHB-Kurs. Die Konzeption, die Formulierung der Idee in Form eines Akquisitionspapiers und letztendlich auch die Akquisition von Konsortialpartnern verbrauchte doch deutlich mehr Zeit als ich ursprünglich gedacht hatte. Vor allem das Ausfüllen der Anträge war eine besondere Herausforderung, denn wenn ich etwas hasse, dann sind es Formulare von denen ich keine Ahnung habe. Am Montag, den 30. April 2018 ging dann am Nachmittag endlich die E-Mail mit dem Antrag und allen Anlagen nach Würzburg zur VHB. Diesen Meilenstein musste ich dann gebührend am Montagabend im Café Holler feiern. Lieber Leser meines Blogs, drücken Sie mit mir die Daumen, dass ich den Zuschlag für den Kurs bekomme. Die Idee ist richtig spannend, mehr wird aber noch nicht verraten.
  • Neben meinem gerade beschriebenen Zeitfresser hatte natürlich auch der Beginn des Sommersemesters mit allen Nebeneffekten (Renovierung/update verschiedenen Vorlesungen, Klausureinsichten und wie immer der geballte Ansturm von Anfragen vieler Studenten nach der vorlesungsfreien Zeit) einen Einfluss auf meine verfügbare Zeit. Die wurde immer knapper. Dann fiel der Blog unter die Kategorie „mache ich morgen.“
  • Der Hauptgrund war aber letztendlich, dass mir die Inspiration gefehlt hat, überhaupt etwas zu schreiben. Die letzten 3 Beiträge dokumentieren dies ziemlich genau. Im Nachhinein frage ich mich, warum ich sie überhaupt verfasst habe. Aber in den letzten paar Wochen habe ich mir überlegt, welche Schwerpunkte ich im Blog in den nächsten Jahren verfolgen möchte. Auf jeden Fall möchte ich die Idee des Marketing 4.0 stärker in den Vordergrund rücken, denn je mehr ich mich mit der Integration von Werbeaktivitäten und Verkaufsgesprächen im Internet beschäftige, desto mehr ärgern mich die meisten Onlineshops und Webseiten. Da gibt es noch viel zu tun, nicht nur methodisch, sondern auch in Form empirischer Untersuchungen. Ein vollkommen neues Thema, welches im Zusammenhang mit dem VHB-Kurs entstanden ist, war für mich Personal Branding. Ich war sehr überrascht, dass es zwar sehr viel Literatur zu Produkt- und Unternehmensmarken gibt, fast nichts vernünftiges aber zum Aufbau und Vermarktung einer Personenmarke. Da bin ich momentan noch konzeptionell am basteln, die Ergebnisse gibt es in kleinen Happen in den nächsten paar Jahren. Darüber soll aber nicht mein Lieblingsthema Djing und meine Vorliebe für sportliche Aktivitäten zu kurz kommen.

Der Blog wird also bunt bleiben, aber einen deutlichen Drall Richtung online Marketing bekommen. Stay tuned.

 

Ein paar Impressionen aus Jodel zum Beitrag des Bayerischen Rundfunks über den Studiengang Tourismusmanagement an der technischen Hochschule Deggendorf.

Galerie

Diese Galerie enthält 8 Fotos.

Ergänzungen zu meinen letzten Beiträgen (#1, #2). Diesmal ohne Kommentar. Ansehen und schmunzeln. Stay tuned und schönes Wochenende. Mehr zu diesem Thema…

Die Innenstadt der Zukunft – langweilig, öde und leer? Teil 3.

Die Spannung hat ein Ende, heute wage ich mich an die Auflösung der Frage, wie Innenstädte der Zukunft aussehen sollten. Lassen wir noch einmal kurz den zweiten Teil meiner Reihe in einem Satz Revue passieren: das Kaufverhalten hat sich über die Jahre hinweg durch das Internet so verändert, dass die einfache Bereitstellung von Waren in Form von stationären Einzelhandelsgeschäften nicht mehr ausreichend ist, um einer Verödung der Innenstädte entgegenzuwirken. Was kann man dagegen tun?

Indem man zuerst begreift, dass Einkaufen ein Teil der Freizeitgestaltung ist und daher deutlich über das vielbeschworene Einkaufserlebnis hinausgeht. Anders formuliert, die notwendigen Käufe kann ich auch im Internet erledigen, es muss ein zusätzlicher Anreiz geschaffen werden, dass ich mich von der Couch weg bewege, das Smartphone/Tablet beiseite lege und in die Stadt gehe. Ich brauch ein Freizeiterlebnis, nicht nur ein Einkaufserlebnis!

Sieht man sich die aktuellen Forschungsergebnisse der amerikanischen Psychologieprofessorin Jean M. Twenge (siehe Artikel) und die Ergebnisse Weiterlesen

Die Innenstadt der Zukunft – langweilig, öde und leer? Teil 2.

Um der versprochenen Lösung (siehe Teil 1 gestern) näherzukommen, müssen uns etwas genauer die Veränderung des Kaufverhaltens ansehen. Um die Sache etwas zu vereinfachen, habe ich mich natürlich selber gefragt, warum früher das shoppen in Regensburg vor fast 2 Dekaden deutlich kurzweiliger, erfolgreicher und spannender war. Sehen wir uns doch die folgenden 4 Beispiele an:

  1. Bücher. Obwohl vor 2 Dekaden Amazon auch schon existierte, war es doch immer eine große Freude, sich die Freizeitlektüre in einem Buchgeschäft anzusehen, in den Büchern herum zu schmökern, etc. Heute lade ich mir Leseproben auf meinen kindle.
  2. Musik. Früher, als man Musik noch auf CDs verkaufte, hatte ich immer viel zu wenig Zeit, um mich durch das Angebot durchzuarbeiten. Jetzt sitze ich am Abend auf dem Sofa entspannt vor dem PC und lasse mich durch Beatport und iTunes treiben. Wenn mir der Schnipsel zu kurz ist, höre ich mir den Track auf YouTube ganz an.
  3. Schuhe und Klamotten. Mit dem Aussterben der Krawattenträger ging mein Bedarf an Business-Klamotten auch ganz drastisch zurück und außerdem habe ich in Regensburg noch nie etwas gefunden. Bei Freizeitklamotten lass ich mich im Ingolstadt Village überraschen, was in meiner Größe da ist und was gerade On Sale ist. Selbst Laufschuhe kaufe ich mir inzwischen mit einer entsprechenden Vorbereitung (Blogs, Rezensionen, Testberichte) im Internet. In der Vergangenheit musste ich leider zu oft die Erfahrung machen, dass die meisten Verkäufer in Sportgeschäften noch weniger Ahnung von Laufschuhen hatten als ich selbst. Ich habe inzwischen ein paar Favoriten-Marken, von denen ich weiß, dass sie mir passen und die es im Regelfalle in keinem Standard-Sportgeschäft gibt und auch nur in den wenigsten Spezialgeschäften.
  4. Technik. In diesem Falle ist nicht das Internet schuld, sondern die Verlagerung meiner eigenen Interessenschwerpunkte. Ein iPad, ein Notebook oder ein Smartphone interessiert mich inzwischen überhaupt nicht mehr, mit XDJs, Hardware-Samplern, Synthesizern und DJ-Mixern kann man mich jetzt eher begeistern. So ein Geschäft gab es in der Vergangenheit nicht in Regensburg und wird es mit großer Wahrscheinlichkeit aufgrund der überschaubaren Kundschaft auch in Zukunft nicht geben.

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Die Innenstadt der Zukunft – langweilig, öde und leer?

Letzte Woche habe ich die Gunst der Stunde genutzt und bin mit meiner Frau zum Sushi-Essen, Bummeln und Shoppen nach Regensburg gefahren. Das Sushi war wie immer hervorragend, aber aus dem Bummeln und Shoppen wurde leider nichts. Dies hatte mehrere Gründe:

  • Mein Lieblings-Schreibwaren- und Bürogeschäft hatte mal wieder bis zum 8. Januar geschlossen. Ich war der irrigen Meinung, dass diese Information auf der Homepage zu finden war. Da stand aber nichts. Im Gegenteil, ganz normal geöffnet. Schade, denn im Regelfalle finde ich immer ein Schreibgerät oder irgendetwas zum Zeichnen (Stift, Papier, etc.), dass ich gebrauchen könnte. Also keinen Umsatz für dieses Geschäft.
  • Die Geschäfte in Regensburg können leider hinsichtlich der Sortimentsbreite und -tiefe nicht mit Städten wie München mithalten, geschweige denn mit dem Internet. In München finde ich immer etwas, in Regensburg haben mich nicht einmal die Schaufenster angesprochen. Auch schade.
  • Die Einzelhandelsstruktur in den Innenstädten wird immer langweiliger. In diesem Zusammenhang fällt mir immer der Witz ein, in dem ein Besucher einer Stadt auf die Navigationsapp seines Handys schauen muss, um festzustellen in welcher Stadt er ist, weil überall die gleichen Geschäfte zu finden sind. Leider kann ich mit den meisten einschlägigen Filialisten nicht viel anfangen, ich gehöre leider nicht zur Zielgruppe.

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Amazon Fresh, die nächste Herausforderung für den Lebensmitteleinzelhandel? Die Bachelorarbeit von Nadja Kern.

Amazon Fresh Bachelorarbeit von Nadja KernAmazon ist vielleicht wieder dabei, die Onlinewelt und damit auch wieder die Offlinewelt auf zu mischen. Die Ankündigung, mit Amazon Fresh den Lebensmitteleinzelhandel hat vor allem beim stationären Einzelhandel für einige Turbulenzen gesorgt. Was denken die Zielgruppen wirklich über dieses Serviceangebot von Amazon? Diese Frage hat Frau Kern im Rahmen ihrer Bachelorarbeit intensiv und vor allem empirisch untersucht. Wie bei jeder Arbeit in der Hall of Fame findet sich neben einem hervorragenden Theorieteil und einem pfiffigen, intelligenten Forschungsansatz ein spannender Praxisteil mit teilweise überraschenden Ergebnissen. Besonders interessant fand ich, dass die Befragten noch sehr stark am Einkaufserlebnis eines stationären Einzelhändlers (Ladenlayout und Atmosphäre des Ladens) festhalten wollen und gleichzeitig der Kauf von Lebensmitteln – gerade von frischen Lebensmitteln – eine Vertrauenssache ist. In anderen Worten formuliert: wenn ich sehe, was ich kaufe, fühle ich mich wohler. Die Fotos im Internet sind da deutlich geduldiger. Andererseits gibt es doch einige Gründe, die für Amazon sprechen: großes Sortiment, niedrige Preise, gutes Image und starke Logistikleistung. Eine tolle Arbeit, bei der ich selber wieder einiges dazugelernt habe. Willkommen in der Hall of Fame.

Hier das Interview mit Frau Kern:

Was waren die wichtigsten Inhalte/Erkenntnisse?

Nicht jedes Konsumgut scheint sich in jedem Land digitalisieren zu lassen. Meine Thesis zeigt auf, dass Lebensmittel einer anderen Produktkategorie als gewöhnliche „Consumer Goods“ angehören, die sich nicht einfach von heute auf morgen auf eine Weiterlesen