Die Innenstadt der Zukunft – langweilig, öde und leer?

Letzte Woche habe ich die Gunst der Stunde genutzt und bin mit meiner Frau zum Sushi-Essen, Bummeln und Shoppen nach Regensburg gefahren. Das Sushi war wie immer hervorragend, aber aus dem Bummeln und Shoppen wurde leider nichts. Dies hatte mehrere Gründe:

  • Mein Lieblings-Schreibwaren- und Bürogeschäft hatte mal wieder bis zum 8. Januar geschlossen. Ich war der irrigen Meinung, dass diese Information auf der Homepage zu finden war. Da stand aber nichts. Im Gegenteil, ganz normal geöffnet. Schade, denn im Regelfalle finde ich immer ein Schreibgerät oder irgendetwas zum Zeichnen (Stift, Papier, etc.), dass ich gebrauchen könnte. Also keinen Umsatz für dieses Geschäft.
  • Die Geschäfte in Regensburg können leider hinsichtlich der Sortimentsbreite und -tiefe nicht mit Städten wie München mithalten, geschweige denn mit dem Internet. In München finde ich immer etwas, in Regensburg haben mich nicht einmal die Schaufenster angesprochen. Auch schade.
  • Die Einzelhandelsstruktur in den Innenstädten wird immer langweiliger. In diesem Zusammenhang fällt mir immer der Witz ein, in dem ein Besucher einer Stadt auf die Navigationsapp seines Handys schauen muss, um festzustellen in welcher Stadt er ist, weil überall die gleichen Geschäfte zu finden sind. Leider kann ich mit den meisten einschlägigen Filialisten nicht viel anfangen, ich gehöre leider nicht zur Zielgruppe.

Der Nachmittag war dann irgendwann zu Ende und die Highlights waren Sushi und ein sehr guter Cappuccino zusammen mit einem üppigen, guten Kuchen. Während der Heimfahrt ließ ich diesen etwas trostlosen Nachmittag noch einmal zusammen mit meiner Frau Revue passieren und sie fasste die ganze Situation in ein paar treffenden Worten zusammen: „wenn man früher etwas kaufen wollte, dann musste man in die Stadt, heute kann man.“ Kann bedeutet aber wiederum, dass ein wirklicher Anreiz vorhanden sein muss, um sich zu bewegen. Schickt man Google auf die Suche nach den Lösungen für die Verödung der Innenstädte, so findet man Folgendes:

  • Online-Marktplätze. Alle stationären Händler sollen auch einen Onlineauftritt bekommen. Das Problem dabei ist, dass sich damit der Laden auch nicht ändert, er ist nur sichtbarer geworden.
  • Kostenloses WLAN. Bei schönem Wetter im Sommer mag dies funktionieren, aber bei Schlechtwetter im Winter?
  • Konzentration auf Kernsortimente (nicht breit und flach, sondern schmal und tief). Das Problem hierbei ist, dass dieses Konzept nur in Städten ab einer gewissen Größenordnung funktioniert, denn ansonsten gibt es schlicht und einfach zu wenig Kunden, um den Laden profitabel zu führen.

Keine Lösung in Sicht? Meiner Meinung nach schon, dies setzt aber einen radikalen Paradigmenwechsel in den Stadtverwaltungen, dem Stadtmarketing und dem Einzelhandel voraus. Welcher? Morgen ist auch noch ein Tag. Stay tuned.

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