Always #LikeAGirl: die trojanischen Pferde in der Werbung

Letzte Woche habe ich einen sehr guten Hinweis (Danke Herr Gundel) auf ein sehr interessantes Werbekonzept bekommen: das #LikeAGirl-Video der Firma Always. Konzeptionell ist es eine interessante Kombination einer Imagekampagne mit einem gesellschaftlich relevanten Thema, der Stärkung des Selbstbewusstseins von Mädchen und jungen Frauen. Verschiedene Darsteller werden gebeten, Aussagen wie „laufen wie ein Mädchen“, „kämpfen wie ein Mädchen“ und „werfen wie ein Mädchen schauspielerisch darzustellen. Dabei werden natürlich stereotypisch überzeichnete Bewegungsmuster von Frauen dargestellt. Untermalt von einer rührenden, eher traurigen Musik macht sich beim Betrachter nach kurzer Zeit eine gewisse Betroffenheit breit und er fängt mit großer Wahrscheinlichkeit an, über dieses Thema intensiver nachzudenken:

Using #LikeAGirl as an insult is a hard knock against any adolescent girl. And since the rest of puberty’s really no picnic either, it’s easy to see what a huge impact it can have on a girl’s self-confidence. We’re kicking off an epic battle to make sure that girls everywhere keep their confidence throughout puberty and beyond, and making a start by showing them that doing it #LikeAGirl is an awesome thing. (Quelle: http://www.youtube.com/watch?v=XjJQBjWYDTs)

Im letzten Drittel des Videos kommen die Darstellerinnen zu Wort und rücken die Aussage „wie ein Mädchen“ in ein ganz anderes Licht. Es soll nicht für Schwäche und Zurückhaltung stehen, sondern für Selbstbewusstsein. Die Reaktion auf der YouTube-Seite und der Twitter-Seite der Firma Always zeigt eine sehr große Akzeptanz der Thematik und gleichzeitig sehr viel positives Echo. Eine gelungene Idee, aber überzeugen Sie sich selbst:

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Was haben Kondome mit Bier gemeinsam? Den Platz im Regal – was für eine geniale Idee zur Regalgestaltung!

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Regalgestaltung mal anders

Im Unterricht thematisierte ich immer sehr gerne die Kunst, ungeplante, spontane Käufe gezielt zu triggern. Letztes Jahr bin ich während des Urlaubs beim Einkaufen in Portugal über diese genial-witzige Idee gestolpert. Was liegt näher, beim Einkauf für die nächste Strandfete auch an Verhütung zu denken? Oder anders formuliert: ich füge der geistigen Checkliste Bier, Chips, Holzkohle noch einen weiteren wichtigen Punkt hinzu.

Vielleicht werden jetzt einige Moralapostel jetzt wieder mit erhobenem Zeigefinger herumlaufen und auf die Gefahren des Alkoholgenusses hinweisen und anschließend den Zeigefinger noch mehr erheben und behaupten, durch die Platzierung der Kondome im Bierregal würden noch ganz andere Verfehlungen gefördert . Man kann es auch anders sehen: verantwortliches und vorausschauendes Handeln wird gefördert :-)

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Deggendorfer Movie-Night – warum Deggendorfer Studierende ihre Hochschule und die Stadt lieben.

Letzte Woche Donnerstag war es wieder einmal so weit: experimentellen Unterricht der angenehmen Art. Wie hat dies genau ausgesehen? Die Studierenden bekamen von mir die Aufgabe, eine Kreatividee zur Änderung von Einstellungen zu entwickeln und zwar die Einstellungen zu Deggendorf, dem Hochschulstandort. Viele Leute außerhalb Niederbayerns kennen Deggendorf nicht oder haben aufgrund der Lage Vorurteile. Durch die Nähe zum bayerischen Wald entsteht oft sehr schnell der Eindruck, dass hier nichts los sei und dass die ganze Region nichts zu bieten hat.

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Rentnerin bereitet Mount-Everest-Expedition vor – das Abenteuer der Mary Woodbridge

Beim Durchforsten meiner alten Unterlagen bin ich auf ein ganz besonders nettes Beispiel für virales Marketing gestoßen: die Mount Everest Expedition der Rentnerin Mary Woodbridge. Kurz zum Plot: wenn man die Seite http://www.mary-woodbridge.co.uk/frameset_mw.html besucht, so stößt man auf eine Seite der Firma Mammut. Dieser Hintergrund war aber zu Beginn der Kampagne nicht klar. Vielmehr war am Anfang nur die Seite ohne den Hinweis auf die Firma Mammut zu sehen und sehr viele Leute wunderten sich darüber, dass eine 85-jährige Dame zusammen mit ihrem Dackel sich solchen Strapazen unterwerfen wollte. Es gingen viele ernst gemeinte Ratschläge ein, die sie davon abbringen wollten, dieses Unternehmen durchzuführen. Die Firma Mammut hatte einen Riesenerfolg, denn viele Leute mussten herzhaft schmunzeln, als der Plot aufgelöst wurde und sich alles als lustiger, sehr netter Fake herausstellte.

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Ist der Einfluss eines Verkäufers auf einen Kunden wirklich messbar? Ja, dies zeigt meine Studie aus dem Textileinzelhandel!

Es gibt auf dieser Welt wahrscheinlich doppelt so viele Geheimrezepte zum Thema Verkaufen wie es Autoren und Trainer gibt. Doch kaum einer dieser Propheten kann wirklich empirisch nachweisen, auf was es wirklich ankommt. Umso begeisterter war ich, als ich Anfang diesen Jahres mich intensiv (dank SPSS) mit der Datenbasis aus den Textileinzelhandel beschäftigte und dabei die folgende Korrelationstabelle erzeugen konnte:

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Ich habe bei jedem Mystery-Shopping-Gespräch die Frage eingebaut: wäre es zum Kauf gekommen? Wenn man die Antworten mit den verschiedenen Eingangsvariablen korreliert, so kommt man auf die oben dargestellte Reihenfolge. Je näher der Wert an eins liegt, desto besser wird der Zusammenhang zur Kaufentscheidung erklärt. Und siehe da, viele Philosophien und geheime Verkaufstechniken lösen sich einfach in Luft auf. Nachdem wir uns in der Servicewüste Deutschland bewegen, ist es vollkommen ausreichend, wenn ein Verkäufer/eine Verkäuferin geschickt sein Fachwissen in das Gespräch integriert, Engagement zeigt und dem Kunden das Gefühl gibt, willkommen zu sein. Wenn der Verkäufer, die Verkäuferin darüber hinaus noch die grundlegenden Fragetechniken (übernimmt Gesprächsführung, fragt alle relevanten Informationen ab, etc.) und Verhandlungstechniken (spiegelt Informationen wieder, übernimmt die Gesprächsführung, interessiert an der Meinung des Kunden, etc.) beherrscht, steht einem Sieg über das Internet nichts mehr entgegen.

Leider habe ich jetzt eine sehr schlechte Nachricht für die meisten Trainer, ganz besonders diejenigen, die umfangreiche Seminare mit vielen Geheimnissen anbieten. Die Grundkenntnisse sind innerhalb recht kurzer Zeit beigebracht, allerdings ist der wirkliche Schlüssel zum Erfolg die Anwendung der genannten Techniken. Denn was nützt das tollste Training, wenn ich das nicht anwende, was ich gelernt habe.

In den vielen Gesprächen, die ich in den letzten Jahren mit Geschäftsführern und leitenden Mitarbeitern von Einzelhandelsunternehmen geführt habe, ist mir eine Aussage ganz besonders im Gedächtnis geblieben: behandeln Sie ihren Kunden wie einen gern gesehenen Gast. Ein kurzer Blick auf die Ergebnisse in der Tabelle zeigt, das man nur diesen Grundsatz berücksichtigen muss, um erfolgreich zu sein. Mehr dazu in den nächsten Wochen.

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Meine dritte empirische Studie aus dem Einzelhandel: wie kompetent sind die Sportfachhändler?

Für jeden Teilnehmer meines Vortrags am 25. Juni in der Berufsschule Deggendorf um 19:00 Uhr dieser Woche gibt es ein ganz besonderes Schmankerl. Ich werde die ersten, wieder sehr spannenden Ergebnisse aus meiner aktuellen empirischen Studie in die Präsentation einbauen.

Damit die Studien sich nicht zu sehr gleichen, habe ich jeweils einen anderen Schwerpunkt gewählt, ohne die prinzipielle Vergleichbarkeit  außer acht zu lassen. In der allerersten Studie stand die Beherrschung von Verhandlungstechniken und -taktiken und die Positionierung der jeweiligen Automarke im Vordergrund meiner Untersuchung; in der Untersuchung aus dem Textileinzelhandel rückte ich mehr das Einkaufserlebnis in den Vordergrund, denn dies habe ich bei meinen Mystery Shoppings doch sehr stark vermisst. Darüber hinaus habe ich einige Aspekte, wie das Wohlfühlerlebnis und die Zusatzverkäufe branchenspezifisch integriert.

Was kann man noch untersuchen?  Die Branche Sportfachhandel  und die Kompetenz  der jeweiligen Verkäufer, die Interessenten in einem kurzen Telefonat so zu überzeugen,  dass sie dann wirklich in den Laden kommen und nicht im Internet kaufen. nachdem ein wichtiges Ergebnis aus der  Textileinzelhandelsstudie der Einfluss der fachlichen Kompetenz auf die Entscheidung des Kunden war, wurden diese Aspekte  in die Untersuchung mit integriert. Gespannt  auf die Ergebnisse?

Kommen Sie doch am 25. Juni vorbei, in die Berufsschule  Deggendorf.  Anmeldung unter folgenden Kontaktdaten:

Kaufmännische Berufsschule Deggendorf
Egger Str. 30, 94469 Deggendorf
Tel.: 0991 27121 oder 24810
Telefax: 0991 284916
E-Mail: wsbs2@sz-deg.de

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Party und Marketingunterricht – passt denn das zusammen?

im-movie-party-nightNächste Woche am Donnerstag gibt es wieder ein interessantes Experiment, getreu dem Motto “wer arbeitet soll auch feiern“. Zum Endspurt im Semester durften die Studierenden des Studiengangs International Management in meinem Fach „Principles of Marketing“ ein Kurzvideo zum Thema „I love Deggendorf“ drehen. Wer jetzt filmreife Produktionen erwartet, die problemlos mit 200.000-Euro-Werbespots mithalten können, wird vielleicht enttäuscht sein. Aber mir ging es hier nicht darum, viel Zeit in einer perfekten Umsetzung zu versenken, sondern eine ganz alltägliche Aufgabenstellung mit einer zielgruppenorientierten kreativ Idee zu lösen.

Welche Aufgabe? Die Einstellungsänderung bei der Zielgruppe zu erreichen – das ist das wirklich Wichtige. Denn viele Werbespots sind einfach nur kreativ und wenn man die ketzerische Frage stellt, welche Verhaltensänderung sie denn bezwecken, so greift man ins Leere – oder erntet hilfloses Schulterzucken.

Am Dienstag hatte ich den ganzen Tag über Coaching-Sitzungen mit den einzelnen Teams und die präsentierten Ideen versprechen einen interessanten Abend.

Wo? El Toro Lounge
Wann? Donnerstag, den 26.6.2014 um 21:00 Uhr

Jeder ist herzlich eingeladen, der mal einen Blick in meinen Marketingunterricht wagen möchte. Darüber hinaus kann mich jeder dann mal beim auflegen sehen, 2 Fliegen mit einer Klappe geschlagen, was will man mehr.

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Was machen Sie am Ende eines Trainings anders? Weiterbildungskonzepte im Lichte eines Change-Management-Ansatzes.

journey_performancepeak-03Im letzten Beitrag habe ich die zwei verschiedenen Dimensionen der Kompetenzentwicklung im Rahmen eines Weiterbildungskonzeptes betrachtet. Ideal sind diejenigen Trainings, die nicht nur eine inhaltliche Kompetenz vermitteln, sondern in Form von Transferwissen den Teilnehmer befähigen, die gelernten Methoden und Vorgehensweisen auch in seinem Arbeitsumfeld anzuwenden. Heute möchte ich ein Training/Seminar unter dem Aspekt eines Change-Management-Ansatzes beleuchten. Dies bedeutet nichts anderes, als die Einsicht des Teilnehmers, dass der bisherige Weg vielleicht bequem war, aber nicht optimal. Zu hohe Anforderung? Lassen Sie uns das Thema von einer anderen Seite her anpacken.

Sehen wir uns ein beliebiges, klassisches Marketingtraining an. Der Teilnehmer hat einiges über verschiedene Kanäle (Social Media, PR, Web, etc.) oder Methoden (Marktforschung, Texten, etc.) erfahren. Nun möchte er seine Tagesarbeit ändern. Gehen wir davon aus, dass über das intelligente Weiterbildungsformat auch Transferwissen erzeugt hat und ungefähr weiß, wie er das Wissen in seiner tagtäglichen Arbeit einsetzt. Jetzt gibt es zwei verschiedene Möglichkeiten, wie die Geschichte weitergehen könnte:

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DJing als Ausdruck einer Markt- und Kundenorientierung oder die nicht ganz ernst gemeinte Verbindung meines Hauptberufs mit meinem Hobby.

djing

Letzten Freitag durfte ich wieder feststellen, dass DJing ziemlich viel mit Vertrieb und Verkauf zu tun hat. Wer sich mein Setvom letzten Freitag genauer ansieht, wird einige Hakenschläge entdecken. Nachdem die Terrasse zugemacht wurde, und die Leute sich im Innenraum tummelten, habe ich etwas mehr Gas gegeben. Doch nach zwei Tracks stellte ich relativ schnell fest, dass das Publikum (Crowd finde ich persönlich abwertend, daher benutze ich den Begriff nicht) noch nicht wirklich bereit ist. Daher bin ich vom Gas gegangen und habe ein paar melodiösere Tracks gespielt. In ganz wenigen Fällen hat man wirklich eine solch unmittelbare Reaktion einer Zielgruppe (außer bei einer langweiligen Vorlesung, da schlafen die Studierenden relativ schnell ein). Viel schneller als bei einer Vorlesung kann man aber gegensteuern und das Publikum wieder einfangen.

Letztes Jahr um diese Zeit war diese unmittelbare Reaktion auf das Publikum noch eine Herausforderung, die zu groß gewesen wäre; jetzt ist es der wesentliche Pfiff beim Auflegen. Außerdem klappen die Übergänge deutlich besser, was die Begeisterung natürlich noch mehr erhöht.. Hat viel Spaß Weiterlesen

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Lesen statt Fernsehen: Marketing – nicht schwer verdaulich, sondern einfach und praxisrelevant.

Diese Woche frisch aus meinem Hochschul-Eingangskorb gefischt. Mein neuester Beitrag zum Thema Werbung. In diesem Beitrag finden sich auch die tollen Werbungen von Thomas Krenn (siehe Beitrag) mit der Beschreibung, warum ich sie so gut finde. Aber lesen Sie selbst…

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By the way: am besten gefällt mir der der Satz mit dem folgenden Ende „… anspruchsvoller als schmalbrüstige Praktikerliteratur.“ :-)

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