Warum kommt Nutella-Werbung ohne Text aus?

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Diese Werbung von Nutella habe ich in der Süddeutschen Zeitung am 5.5.2015 gesehen und heute in meinem Stapel von unerledigten, aber guten Werbungen wieder entdeckt. Ein Kommentar erübrigt sich, vielleicht nur ein paar Worte zur Kreatividee. Damit diese Werbung wirkt, hat der Hersteller natürlich jahrelange Vorarbeit geleistet, indem er immer wieder die Kombination Frühstück-Nutella-Brot intensiv beworben hat. Nur aus diesem Grunde wirkt diese Werbung so gut, denn wenn die Kunden diese Information nicht bereits in ihren semantischen Netzwerken fest verdrahtet hätten, wäre die ganze Sache ein Schuss in den Ofen. Aber so wirkt sie.

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Olli zeigt mir den Weg zum Sex-Appeal! Das Wochenende kann kommen.

spamcheckWieder ein Goldstück aus meiner Spam-Schatzkiste:

„Mädchen denken, dass Sie frei von Sex-Appeal sind? Zeigen Sie ihnen die Wahrheit! Ihre Boner in kürzester Zeit mit diesen niedrigen Preisen wieder.  Wenn Sie eine neue Erektion müssen Sie diese Medikamente benötigen. Bei uns werden Sie von allen Arzneimitteln sind Sie nach Kauf! Holen Sie sich kostenlos Tabletten für jeden neuen Kunden!“

Was für ein grammatikalisch-semantischer Kracher, da erübrigt sich doch jeder Kommentar. Danke lieber Olli für dieses Wunderwerk.

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Walter Adam, der letzte Strohhalm für die bayerische SPD oder die richtige Steilvorlage für heute Abend

walter-adam-fbGestern in der Süddeutschen habe ich die perfekte Steilvorlage für meinen Vortrag heute Abend gefunden: die Kandidatur von Walter Adam. Ich bin deswegen so glücklich, weil ich eine Folie rauswerfen kann, die ein Negativbeispiel aus der bayerischen Politik zeigt und durch ein positives Beispiel ersetzen kann. Was ist so bemerkenswert an dieser Kandidatur?

Walter Adam ist kein junger Wilder mehr, sondern könnte der Großvater vieler SPD-Parteimitglieder sein. Bemerkenswert ist aber sein Video und die darin geäußerten Standpunkte. Der Kandidat beschwört althergebrachte, traditionelle Werte der SPD, prangert gleichzeitig die aktuelle Situation Weiterlesen

Liebe Bayern verlasst euch nicht auf die Politiker der Staatsregierung – auf nach Niedersachsen, dem Land mit Energie.

niedersachsen-werbungAm Wochenende ist mir eine ganz gute Werbung (Süddeutsche Zeitung vom 20./21.06.2015) über den Weg gelaufen, die in viele gute Grundideen enthält:

  • Sie adressiert direkt die Zielgruppe der bayerischen Unternehmer, die sicher zunehmend den Kopf schütteln, wenn sie sich die Energiepolitik der bayerischen Staatsregierung anschauen.
  • Im ersten Satz wird ein Schulterschuss suggeriert (teilen Sie meine Sorge), der den Leser sofort einfangen soll.
  • Zusätzlich wird unterschwellig die Angst vor den Gefahren einer fehlenden Energieversorgung und damit auch der Gefährdung des eigenen Unternehmens geschürt. Nicht zu offensichtlich, sondern dezent aber trotzdem direkt.
  • Der direkte Call to Action (Siedeln sie mit ihrem Unternehmen direkt…) rundet den positiven der linken Seite ab.
  • Auf der rechten Seite stehen viele Argumente für das Land Niedersachsen, gewissermaßen als Verstärker zum Anschreiben auf der linken Seite.

Ein ganz grosser Wermutstropfen ist die wenig geglückte grafische Gestaltung, denn sie macht den Text nur schwer lesbar und verleitet zum Drüberlesen. Ein verwunderlicher Anfängerfehler bei einer ansonsten recht guten Kreatividee.

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Der i-MiEV – oder wie einfach die Suche nach dem Markennamen in die Hose gehen kann

branding-imiefEigentlich erübrigt sich jeder Kommentar. Riecht das Auto schlecht? Oder ist der Mief aus den Elektro-Antriebs-Entwicklungsabteilungen gemeint?

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Der Hintergrund zu #LikeAGirl – ein lesenswertes Interview zu einer der besten Kampagnen 2014

http://www.contagious.com/blogs/news-and-views/26605636-insight-strategy-likeagirl

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Der neueste Trick aus der Spam-Giftküche: Windows ganz billig!

Spam Windows hz-click.comIn regelmäßigen Abständen erlebe ich immer eine positive Überraschung im Spam-Ordner. Dieses Mal von der Adresse <info@hz-klick.com> . Gerade für IT-affine Zeitgenossen ist die Verlockung ziemlich groß, den Link anzuklicken und sich damit eine Runde Ärger einzufangen. Interessant ist aber auch das unter der gleichen URL auch billige Krankenkassen verkauft werden. Mal sehen was in der Zukunft noch kommt.

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Garmin-GPS-Geschenke zum Muttertag, 2. Teil des Mailings

garmin02Willkommen zum zweiten Teil der Analyse des Muttertags-Maillings von Garmin. In diesem zweiten Teil sind leider nicht so tolle, unfreiwillige Kracher versteckt wie im ersten Teil. Wobei der Satz „… fast ebenso sehr ans Herz wachsen wie Sie selbst“ schon etwas kritisch ist. Wenn die eigene Mutter ein solch hässliches Stück Technik dem eigenen Kind vorzieht, sollte man sowohl die Beziehung als auch das Geschenk überdenken.

Reiselustige Mütter: wieso sollte dieses Navigationssystem eigentlich nur dazu verwendet werden, um den Weg zu Sportveranstaltungen zu finden? Machen reiselustige Mütter sonst nichts anderes? Und der Satz mit der Rückfahrkamera rundet das ganze E-Mailling noch mit einem schmunzeln ab.

In Summe war es eine sehr lustige Sache und anstelle des Marketingverantwortlichen von Garmin würde ich ernsthaft überlegen, ob ich den Texter samt der Agentur 2 Stunden zur Strafe in die Ecke stelle und die Süßigkeiten für die nächsten zehn Wochen streiche. Die Verbesserungsmöglichkeiten sind relativ schnell aufgelistet: Liebe Marketingverantwortlichen, Texter und Agenturen, versetzt euch doch einmal in die Denkschemata der Zielgruppe hinein und versucht zu überlegen, ob man den Text auch falsch interpretieren kann. Eine ganz einfache und sehr kurze Übung, die sogar in der stressigen Arbeitsalltag problemlos zu integrieren ist. Aber dann hätte ich nicht so ein schönes Beispiel gehabt.

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Garmin und der Muttertag: der Werbe-Ausrutscher der Woche! Teil 1

Heute habe ich einen, meiner Meinung nach, unfreiwillig komisch und lustigen Ausrutscher aus der großen weiten Werbewelt. Ein Mailling der Firma Garmin zum Muttertag.

garmin01Der Einstieg ist durchaus viel versprechend: „Muttertag ist die perfekte Gelegenheit, Ihrer Mutter zu zeigen, warum sie so einmalig ist. Bei Garmin finden Sie auch für Ihre Mutter eine große Auswahl an Geräten.“ Welche neuen Geräte für Mütter hat Garmin bitte jetzt im Programm? Hier möge jeder schmunzelnd seiner eigenen Fantasie freien Lauf lassen.

Jetzt bitte einfach mal den folgenden Text durchlesen und sich dann fragen: ist das wirklich ernst gemeint oder will die Firma Garmin damit die Zielgruppe auf die Schippe nehmen? Eigentlich erübrigen sich sich alle Kommentare, aber dann würden ja die Verbesserungsmöglichkeiten vollkommen unter den Tisch fallen. Nehmen wir uns doch diese Themenblöcke der Reihe nach vor:

Themenblock eins: fitte Mütter. Mütter, die viel auf den Beinen sind (in der Küche stehen, die Kinder versorgen, den Haushalt schmeißen, etc. und parallel noch arbeiten) sollen am Ende des Tages feststellen (mit einem Aktivitätsmonitor), wie viel Kalorien Sie verbraucht haben und ob sie sich genügend bewegt haben. Aber dann kommt der richtige Kracher: „ist Ihre Mutter zu lange inaktiv, erhält sie eine Erinnerung, sich zu bewegen.“Geht ungefähr in dieselbe Richtung wie der platte Witz: Mutter, mach die Tür zu ich kann nicht sehen wie du dich aufarbeitest. Gewissermaßen eine Aufforderung von Garmin: nicht ausruhen, arbeiten, arbeiten, arbeiten. Wenn nicht gearbeitet wird, dann tue gefälligst etwas für deine Fitness!

Bei dieser Werbung wusste ich ehrlich gesagt nicht, ob ich laut loslachen soll oder ob der ungeschickten Formulierung mich in die Ecke setzen und etwas den Texter, die Agentur und den Marketingverantwortlichen beweine. Schluchtz!

Der Rest ist fast genauso gut, den gibt es aber erst am Muttertag.

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Die Spam-Produzenten werden immer kreativer und geschickter – die Trojaner-Bewerbung von Inge

tbewerbungRegelmäßige Leser meines Blogs kennen inzwischen schon meine Sammlung von mehr oder weniger lustigen Spam-Mails. Die meisten kennen sicher schon die Nachrichten von der Post, von American Express, Amazon, etc. Aber heute habe ich aber einen ganz besonders interessanten Kandidaten bekommen: eine Bewerbung. Inge Seilmaier hat mir eine Bewerbung geschickt, aber leider hat der böse Kaspersky einen ganz ungebetenen Gast im Anhang entdeckt und mit dem lapidaren Kommentar „irreparable Mail gelöscht“ und für immer zu den anderen Kollegen aus der lustigen Gemeinschaft vernachlässigter Trojaner gesteckt. Jetzt darf die liebe Inge inklusive ihrer Bewerbung dort bis zur nächsten Leerung des Trojaner-Gefängnisses schmoren. Recht geschieht ihr, was gibt sie sich auch mit solchen zwielichtigen Zeitgenossen ab.

Scherz beiseite, das ganze Konzept ist durchaus ungemein interessant. Mit einer anderen Bezeichnung des Anhangs, zum Beispiel einfach nur „Bewerbung“, und einem etwas längeren Text, der aus jedem Bewerbungsratgeber abgeschrieben werden kann, wird etwas richtig gefährliches draus. Und wenn die liebe Inge auch noch ihren Namen drunter setzen würde, dann würde die Mail richtig echt aussehen. Aber Gott sei Dank sind die Trojaner-Schleudern entweder zu dilettantisch oder zu faul dazu, etwas richtig gefährliches draus zu machen.

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