Endlich. Die überarbeitete Version für 2022 meines Marketingbuchs ist auf dem Markt. Erhältlich über Amazon.

Kurzmitteilung

Link zu Amazon:

Mehr über Marketing 4.0…

Amazon und die Erfindung der Social-Image-Waschmaschine

Amazon-Image-Werbung in der Süddeutschen Zeitung vom 28. November 2020

Am Samstag hat mir Amazon einen Schubs verpasst, um wieder einen Artikel über Werbungen zu schreiben. Bevor Sie weiterlesen, sehen Sie sich doch bitte einmal das Foto an und lesen genauer den Text. Kommt man hier nicht automatisch ins Grübeln und hinterfragt kritisch, ob diese Darstellung des Konzerns als ausgesprochen soziales Unternehmen wirklich glaubwürdig ist? Insgesamt ist diese Anzeige nicht schlecht gemacht, hinterlässt aber doch einen leicht irritierenden Eindruck. Warum?

Meiner Meinung nach hat das Unternehmen etwas zu dick aufgetragen bzw. den ganzen Sachverhalt durch einen ziemlich rosaroten Filter geschickt. Meiner Meinung nach fehlt ein ganz wichtiger Hinweis. Der Grundstein der meisten Karrieren ist die Leistungs- und Teamfähigkeit eines Mitarbeiters. Wer Ergebnisse bringt und sich positiv in ein soziales Umfeld integriert, steigt auf. Davon ist aber in dieser Werbung nicht die Rede, nur von der Bereitschaft des Mitarbeiters, sich zu verbessern. Diese Bereitschaft in allen Ehren, aber sie ist nur die Voraussetzung für eine Karriere, nicht der Garant.

Wahrscheinlich hätte die knallharte Realität nicht zu der positiven Darstellung der Persönlichkeit des Mitarbeiters gepasst. Es wäre aber ehrlicher gewesen, denn in der Wahrnehmung der Bevölkerung stehen amerikanische Unternehmen eher für ein gelebtes, teilweise hartes Leistungsprinzip.

Willkommen 2020! Hurra, ich bin wieder da!

Gerüchte über mein Ableben sind grandios übertrieben. Nein, ich lebe noch und ich habe nicht die Lust am Schreiben verloren. Vielmehr habe ich die letzten paar Monate dazu genutzt, mir darüber im Klaren zu werden, wohin es eigentlich die nächsten Jahre gehen sollte. Und wie immer, wenn man anfängt sich selbst zu hinterfragen, öffnet sich die Tür zur Rumpelkammer mit einem großen Tadaaaaa und man steht vor einer großen Menge an alten Ideen, Projekten und lieb gewonnenen (aber manchmal nicht zielführenden) Gewohnheiten. Diese Tür habe ich letztes Jahr im September aufgemacht und war im Grunde genommen nur damit beschäftigt, nachzudenken, was wirklich noch Sinn macht, welche Ideen Totgeburten sind und welche Verhaltensweisen nach einer Veränderung schreien. Was dabei rausgekommen ist?

  • Ich werde mich schweren Herzens von virtuellen Verkaufsgesprächen trennen. Ich hatte schon mit einigen Kollegen darüber geredet und die prinzipielle Bereitschaft war da, einen Prototypen auf das Gleis zu setzen. Allerdings brauchen KI-gestützte Chatbots Daten zum lernen. Und da war mir nach einigen Überlegungen relativ schnell klar, dass ich einen Partner außerhalb der Hochschule als Datenlieferant bräuchte. Dieser Lieferant würde natürlich in gleichem Atemzug eine Gegenleistung für die Bereitstellung der Daten verlangen, wahrscheinlich dem Prototypen. Spätestens zu diesem Zeitpunkt war mir klar, dass ich nicht irgendjemanden außerhalb der Hochschule etwas versprechen kann, was als ergebnisoffenes Projekt mit Studierenden starten würde. Mit ein paar Idioten im Projekt kommt nichts dabei raus die steht da wie ein Idiot. Der zweite Grund für die Trennung liegt im Verständnis von Verkaufsgesprächen bei Unternehmern. Nachdem die meisten Chefs keine Ahnung haben, was ein wirklich gutes Verkaufsgespräch ist, kann man ihnen auch nicht beibringen, warum ein perfektes virtuelles Verkaufsgespräch wirklich Sinn macht. Dementsprechend werde ich auch meine ganzen Aktivitäten in Form von Verkaufsgesprächen langfristig einstampfen. Dabei kommt mir durchaus entgegen, dass mit unserer neuen Prüfungsordnung in der BWL der ganze Teil aus meinem Schwerpunkt herausfällt.

Markenkernentwicklung für das Robert-Koch-Gymnasium in Deggendorf.

Markenkern für das Robert Koch Gymnasium in Deggendorf.Am 14.2. diesen Jahres bekam ich eine ganz besondere E-Mail mit einer ganz besonderen Anfrage. Herr Dr. Bauer vom Robert-Koch-Gymnasium in Deggendorf bat mich im Namen der Schulentwicklungsgruppe um Unterstützung bei der Entwicklung eines Slogans für die Schule. Meine erste Reaktion war: kein Thema, bekommen wir hin. Also führte ich ein längeres Telefonat mit dem Leiter der Schulentwicklungsgruppe, Herrn Stangl. Nach dem Telefonat wurde mir recht schnell klar, dass die Aufgabe mit großer Wahrscheinlichkeit nicht alleine darin bestand, nur einen Slogan mal schnell im Rahmen einer Sitzung zu formulieren. Nein, es würde auf eine Markenkernentwicklung hinauslaufen.

Am 20. März war es dann soweit. Um es kurz zu machen, ich habe es geschafft, einen großen Teil der Arbeit der Schulentwicklungsgruppe in der ersten Sitzung über den Haufen zu werfen. Gut, dass ich es nicht geschafft habe die Mitglieder so zu verärgern, dass sie mich nicht mehr sehen wollten. Im Gegenteil, ich bekam auch noch positives Feedback dafür.

Ein paar Wochen später, am 2. Mai stellte ich dann mit einem leicht mulmigen Gefühl Weiterlesen

Tolle Abende im Sorgenfrei. Das semesterbegleitende Praxisprojekt meines Schwerpunktes an der THD.

Galerie

Diese Galerie enthält 14 Fotos.

Am 27. Juni 2019 war es mal wieder soweit. Die Abschlusspräsentation des semesterbegleitenden Praxisprojektes aus meinem Schwerpunkt „Internationales Marketing-und Vertriebsmanagement“ fand um 17:00 Uhr in Straubing im Café Sorgenfrei statt (Fots am Ende des Beitrags). Um was ging es diesmal? … Weiterlesen

Der Vergleich von Erwartungen und Erfahrungen. Warum man als Marketer bei der Freigabe einer Kreatividee nie die Phase nach dem Kauf aus den Augen verlieren sollte. Teil 5: HelloFresh, Kano und enttäuschte Erwartungen.

Logo von Professor Dr. Christian Zich. Hier werden Teile und Erweiterungen aus dem Buch des Autors, das Marketing 4.0 Praxisbuch, vorgestellt.Im letzten Beitrag haben wir uns mit den Leistungs-, Begeisterungs- und Basismerkmalen beschäftigt. Bis auf den fehlenden Abwechslungsreichtum hat HelloFresh bei dieser Analyse ganz passabel abgeschnitten. Die Gewichtung dieser verschiedenen Punkte ist natürlich, wie meist bei Konsumgütern, sehr subjektiv. Kunden, die Eintönigkeit hassen und sehr kritisch hinsichtlich der Rezeptauswahl sind, werden relativ schnell unzufrieden werden und das Abonnement kündigen. Andere Zielgruppen, denen vorrangig die Zeitersparnis wichtig ist und erst in zweiter Linie der Abwechslungsreichtum, werden eventuell länger bei der Stange bleiben. Betrachten wir aber nun im letzten und abschließenden Beitrag die Rückweisungsmerkmale.

Rückweisungsmerkmale

Darunter versteht man diejenigen Produkteigenschaften, die nicht nur zu einer hohen Unzufriedenheit führen, sondern auch, wie der Name schon sagt, zu einer starken Ablehnung des Produktes bzw. des Angebots. Das Abo-Modell wird von einigen Kunden rundherum abgelehnt bzw. wird oft kritisiert, dass es schwer zu kündigen ist. (https://www.ksta.de/freizeit/geniessen/von-hello-fresh-bis-kochzauber-was-taugen-diese-kochboxen–24812172-seite3, Zugriff 15. August 2018). Gerade auf der Seite Trustpilot (https://ch.trustpilot.com/review/hellofresh.de, Zugriff 2. Mai 2019) finden sich sehr viele negative Bewertungen, die sich auf das Abo-Modell beziehen. Angefangen bei Abbuchungen trotz Kündigung, fehlende Reaktionen des Kundendienstes auf Kündigungen, Reaktivierung eines Abonnements trotz vorheriger Kündigung. Insgesamt sind 45 % der 386 Rezensenten überhaupt nicht zufrieden und geben der Marke die Note ungenügend (Stand 02.05.2019).

Auf dieser Seite häufen sich auch die Beschwerden über den Kundendienst. Die Weiterlesen

Der Vergleich von Erwartungen und Erfahrungen. Warum man als Marketer bei der Freigabe einer Kreatividee nie die Phase nach dem Kauf aus den Augen verlieren sollte. Teil 4: HelloFresh, Kano und die Kundenloyalität.

Lang, lang ist es her, dass ich die Artikelserie über HelloFresh angefangen habe. Warum es nicht weitergegangen ist? Übliche Entschuldigung, der VHB-Kurs. Aber gestern habe ich angefangen, die Überarbeitung meines letzten Marketingbuchs zu starten und da nimmt HelloFresh einen großen Raum ein. Also schlagen wir 2 Fliegen mit einer Klappe und machen da weiter, wo wir letztes Jahr im November aufgehört haben. Im letzten Beitrag haben wir uns kurz mit der Loyalität der HelloFresh-Kunden beschäftigtLogo von Professor Dr. Christian Zich. Hier werden Teile und Erweiterungen aus dem Buch des Autors, das Marketing 4.0 Praxisbuch, vorgestellt., die mit 17 % relativ niedrig ist. Woran könnte dies liegen? Ziehen wir doch zu Ursachensuche das altbekannte Kano-Modell heran. Der Erfinder, Noriaki Kano, beschreibt einen einfachen und logischen Zusammenhang zwischen dem Grad der Erfüllung von Kundenwünschen und der erwarteten Zufriedenheit der Kunden (Quelle: https://de.wikipedia.org/wiki/Kano-Modell). Geht man noch einen Schritt weiter, so hat man mit dem Kano-Modell durchaus einen Ansatzpunkt, um Kundenloyalität gleich mit zu erklären: ein unzufriedener Kunde wird, wenn er die Wahlmöglichkeit hat, mit großer Wahrscheinlichkeit nicht wieder dasselbe Produkt/dieselbe Marke kaufen.

Daher versuchen viele Firmen die Möglichkeit des Wechsels kreativ einzudämmen. Beispielsweise ist der Anbieterwechsel bei einer CRM-Software theoretisch möglich, aber die meisten Firmen scheuen den Schulungsaufwand und die Belastung der eigenen Organisation, sodass dies in der Praxis sehr selten geschieht. Ein weiteres Beispiel ist die Firma Apple, deren Kunden umso loyaler werden je größer der Anteil der Geräte aus dem gleichen Haus und die Höhe der Investitionen in gekaufte Apps. HelloFresh hat diese Möglichkeiten nicht, wobei die Firma versucht, über das Abo-Modell die Kunden längerfristig an sich zu binden. Prinzipiell kann sich jeder Kunde relativ schnell verabschieden. Steigen wir also in die Analyse des Kano-Modells ein. Kano unterscheidet verschiedene Merkmale, die einen unterschiedlichen Einfluss auf die Kundenzufriedenheit haben, diese wollen wir folgenden kurz betrachten:

Leistungs- und Begeisterungsmerkmale

Sie sind dem Kunden bewusst, schaffen in der Regel Zufriedenheit. Im Idealfalle Weiterlesen

Überraschung!

Artikel von Professor Dr. Christian Zich über virtuelle VerkaufsgesprächeEs ist immer wieder ein tolles Erlebnis, wenn der Postbote etwas anderes bringt als Rechnungen, Werbesendungen oder ähnlichen langweiligen Kram. Heute früh lag die neueste Ausgabe des e-commerce Magazins im Briefkasten. Was daran so besonders ist? Mein Artikel auf Seite 34.

Aufmerksame Leser meines Blogs können sich wahrscheinlich ausmalen, über was ich geschrieben habe. Nein, ausnahmsweise nicht über Personal Branding, Djing oder meinen VHB-Kurs, sondern über virtuelle Verkaufsgespräche. Mit dem Artikel habe ich einen wichtigen Meilenstein erreicht, die offiziell dokumentierte Neuausrichtung meines Marketing- und Vertriebsfokus. Während ich in den letzten Jahren mich vor allem mit Weiterlesen

Der Vergleich von Erwartungen und Erfahrungen. Warum man als Marketer bei der Freigabe einer Kreatividee nie die Phase nach dem Kauf aus den Augen verlieren sollte. Teil 3: HelloFresh und die Probleme mit der Kundenloyalität

Logo von Professor Dr. Christian Zich. Hier werden Teile und Erweiterungen aus dem Buch des Autors, das Marketing 4.0 Praxisbuch, vorgestellt.Genug der Theorie, nun zu einem praktischen Beispiel, wie sich der Vergleich von Erwartungen und Erfahrungen auf die wirtschaftliche Situation von Unternehmen auswirken. Ein hervorragendes Beispiel ist die Firma HelloFresh. Die Firma wurde im Jahr 2011 gegründet und zeichnet sich durch intensive Marketingarbeit und ein dementsprechend sehr hohes Marketingbudget aus. 2018 betrug es 153,4 Millionen € und wurde gegenüber 2017 mehr als verdoppelt (73,2 Millionen €) (Quelle: https://www.fool.de/2018/03/27/hellofresh-ist-jetzt-groesser-als-blue-apron-in-den-usa/, Zugriff: 27.11.2018).

HelloFresh, der Liebling aller Marketer?

Die Idee hinter HelloFresh ist relativ schnell beschrieben. Die Firma nimmt den Kunden das Einkaufen, das Portionieren der Zutaten und der Suche nach Rezepten ab. In sogenannten Kochboxen werden für eine bestimmte Anzahl Personen fertig konfektionierte Gerichte im Wochenrhythmus per Post angeliefert. Dieses Abonnement kann jederzeit unterbrochen und relativ kurzfristig gekündigt werden. Mit dieser Weiterlesen

Der Vergleich von Erwartungen und Erfahrungen. Warum man als Marketer bei der Freigabe einer Kreatividee nie die Phase nach dem Kauf aus den Augen verlieren sollte. Teil 2.

Logo von Professor Dr. Christian Zich. Hier werden Teile und Erweiterungen aus dem Buch des Autors, das Marketing 4.0 Praxisbuch, vorgestellt.Im ersten Teil dieser Beitragsreihe haben wir uns mit ein paar grundlegenden Mechanismen des Vergleichs von Erwartungen und Erfahrungen beschäftigt. Hier steige ich ohne große Einleitung wieder ein und zwar mit 2 weiteren Kategorien, die Kunden bei der Wiederkaufentscheidung berücksichtigen.

2.   Vergleich der Erwartung bezüglich der individuellen Vorteile mit den tatsächlichen Erfahrungen mit dem Produkt

Wenn sich beispielsweise ein Kunde von einer Software eine deutliche Steigerung seiner Produktivität erwartet, dann aber feststellen muss, dass deren Bedienkonzept so gewöhnungsbedürftig ist, dass er sich erst intensiv einarbeiten muss, so wird er Weiterlesen