Im vorangegangenen Beitrag habe ich einen kurzen Aufriss der Geschichte des Festivals und die ersten dunklen Marketingwolken ganz kurz thematisiert. Kurz zur Erinnerung: anscheinend hatten wir einen Problem mit dem Bekanntheitsgrad des Events, wie ich in einem Gespräch mit einem ehemaligen Studenten festgestellt hatte. Er sagte, dass er den 11. Juni nicht auf dem Schirm hatte. Mein Argwohn war geweckt und am nächsten Tag in der Früh fragte ich Herrn Michael Troidl, meine bevorzugte Quelle für Informationen über das Nachtleben in Deggendorf, was denn der Flurfunk über unser Festival zu berichten wusste. Seine Antwort war vernichtend: „Nichts“. Da läuteten alle meine Marketing-Alarmglocken. Gibt es etwas Schlimmeres? Nein. Woran lag es? Den meisten war nicht bekannt, dass nicht nur Studenten der THD kommen durften, sondern jeder eingeladen war.
Aber was war mit den Studenten? In den ersten Vorlesungen im Sommersemester platzierte ich immer die Frage, wer denn zu unserem Festival gehen würde? In den meisten Studiengängen war die Anzahl der Interessenten sehr, sehr übersichtlich. Auf die Frage, was denn die Gründe dafür seien. Hauptsächlich kannten die meisten Studierenden die Künstler nicht, zusätzlich spricht der Musikstil eher eine kleinere Zielgruppe an. Es war Mitte März und wir hatten ein Kommunikationsproblem. Und damit sind wir mitten im Thema: wir mussten uns – ohne Marketingbudget – ein Konzept überlegen, mit dem wir in den kommenden 3 Monaten richtig Gas geben konnten. Das Ziel war auch klar: den Campus so voll wie möglich zu bekommen. Aufgrund der vorbildlichen Pressearbeit unseres damaligen THD-Sprechers Christian Murauer und der aktiven Erzeugung von Spannung (sukzessive Vorstellung der Main-Acts) vor Weihnachten, konnten wir auf einige 100 Karten im Vorverkauf aufbauen. Am Ende wurden es dann fast 2100 Gäste, hätte das Wetter mitgespielt, wären es garantiert noch 500 mehr geworden. Von den 3000 prophezeiten Gästen waren wir noch ziemlich weit weg, aber es war ein respektabler Ersterfolg.
In den nächsten Teilen dieses Beitrags werde ich systematisch den Aufbau eines Kampagnenplans beschreiben, wie ich ihn auf Basis der Erfahrungen des Jahres 2016 und vor allem der Erfahrungen in den Jahren 2017-2019 optimiert aufbauen würde, um eine möglichst große Resonanz bei der Zielgruppe zu erreichen. Ab 2017 vergab die Technische Hochschule die Organisation des Festivals an verschiedene externe Festival- und Konzertagenturen, die mit der eigenverantwortlichen Vermarktung einige Schwierigkeiten hatten. Mehr dazu aber im Verlauf der nächsten Beiträge.
Stay tuned.
Mehr zu diesem Thema…
- Personal Branding: Tutorium. Teil 4
- Personal Branding: Tutorium. Teil 3
- Personal Branding: Tutorium. Teil 2
- Personal Branding: Tutorium
- Personal Branding für die bildenden Künste: die Bedeutung des künstlerischen Werks
- Personal Branding für die bildenden Künste.
- Personal Branding: wie schlagen Sie sich im Vergleich zu Ihren Wettbewerbern?
- Der Podcast zum Artikel: 4 Fragen mit denen du dein Personal Branding Projekt in den Sand setzt.
- Personal Branding: wie relevant sind Sie für Ihre Zielgruppen?
- Personal Branding: auf 3 Säulen sollst du deine Personenmarke aufbauen…
Pingback: Wie ein guter Media-Mix für eine Kampagne aussieht. Teil 3, die Rahmenbedingungen für die Vermarktung. | christian zich