Sonntagabend hat mir Jodel wieder mal einen lustigen Abend verschafft. Obwohl dieses soziale Netzwerk in Deggendorf und Umgebung im Verlaufe der letzten Monate richtig langweilig geworden ist, zur Klausurenzeit kommt wieder etwas Bewegung in die verschiedenen Diskussionen. Die einen stellen fest, dass sie ihren Einschreibeschlüssel gar nicht wissen (Respekt, eine Woche vor den Klausuren festzustellen, dass man nie in unsere elektronischen Plattformen hineingeblickt hat), die anderen versenken sich so stark in das Tal des Jammerns, dass nicht mal mehr ein Haarschopf herausschaut. Und selbstverständlich kommen die unvermeidlichen Fragen, wie man sich auf bestimmte Klausuren vorbereitet. Überraschung, auch meine kommenden Klausuren waren wieder Thema, deswegen gönne ich mir einen Beitrag, indem ich alle Fragen direkt beantworte, öffentlich und ungeschminkt. Steigen wir ein.
Bild eins:
@1 ist wirklich vorbildlich, dafür bekommt er einen Keks. Er hat die Vorlesungen besucht, mein Buch gelesen und die Beispiele ausgearbeitet. Mit dieser Vorbereitung sollte er einen einser bekommen. @2 ist anscheinend eher auf der relaxten Seite, aber war es schon jemals so, dass die Vorbereitung auf eine Klausur Spaß macht?
Bild zwei:
@3 hat Unrecht, ich sehe mir im Regelfalle die Diskussionen nur an, gebe aber selber keine Tipps. Aber ich gebe zu, es könnte prinzipiell von mir stammen. Kommt aber nicht von mir. Ehrlich.
Bild drei:
@2 hat auch Unrecht. Den Beitrag von @4 sehe ich dagegen etwas kritisch, denn ich betone immer wieder, dass ich von den Studierenden will, dass sie den Stoff anwenden und verstehen können, sie sollen nicht stupide auswendig lernen. Abgesehen davon sind diese Tipps irreführend, teilweise sogar falsch. Wenn meine Klausuren sich über die Jahre hinweg ansieht, der wird feststellen, dass ich äußerst selten bestimmte Themen wieder aufwärme. Daher ist der Tipp, etwas bestimmtes zu lernen, ein ganz gefährlicher Tipp. Jemand, der einen Strohhalm sucht, wird ihn in einer solchen Antwort oder einem solchen Vorschlag finden und sich eventuell in eine vollkommen falsche Richtung vorbereiten. Und hinterher sind die Leute dann sauer, wenn man sich als Professor nicht an die Tipps der Studierenden hält.
Bild vier:
@5 gleicher Sachverhalt wie bei dem Beitrag von @4, woher soll das grundlegende Wissen kommen, wenn nicht aus dem Buch? Keiner im Hörsaal schreibt so gründlich mit, dass er alles dokumentiert, was ich erzähle. Die Lücken in den eigenen Aufzeichnungen kann nur mein Buch füllen (oder die 50 anderen, die ich in meinem Buch zusammengefasst habe). Daher ist der Tipp von @5 brandgefährlich. Ich setze das zugrunde liegende Wissen voraus, in den Diskussionen und den Beispielen wird es angewendet.
Übrigens, „hilft dir selbst, dann hilft dir Gott“ gilt wahrscheinlich immer noch. Zu den restlichen religiösen Ausflügen verkneife ich mir einen Kommentar. Im Regelfall ist die Voraussetzung für das erfolgreiche Bestehen einer Klausur nicht der Hausaltar, das Anzünden einer Kerze in einer Kirche oder das Anrufen jeglicher verfügbarer Gottheiten; nein, gute Vorbereitung und Mitdenken ist der Schlüssel zum Erfolg.
Das wars für heute, stay tuned.
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