Wie senkt man deutlich die Werbekosten? Teil zwei, die Suche nach den Ursachen.

leitartikel-key-visual-kostenpotentialv2Gestern habe ich Sie aufgefordert, sich selbst zu erschrecken. In dem gestern beschriebenen Projekt war natürlich die Aufregung bei Bekanntgabe der Ergebnisse gross, aber viel wichtiger als Suche nach dem Schuldigen ist die die Beantwortung der Frage, wie so etwas entstehen kann. Dazu einige Ergebnisse aus dem Projekt, natürlich anonymisiert:

  • Größter Einflussfaktor waren fehlende, transparente und ergebnisorientierte Prozesse. Einfach formuliert: keiner wusste genau, was er wirklich konkret abliefern sollte, wer welche Bring- und Holschuld hatte.
    Langfristige Planung war ein Fremdwort, es wurde in erster Linie auf Zuruf gehandelt, es existierten keine konkreten Ziele (Kosten und Zeiten) und damit Weiterlesen

Wie senkt man deutlich die Werbekosten? Teil eins, erschrecken Sie sich selbst!

Wir sind wieder bei meinem Lieblingsthema, der effizienten Gestaltung von Werbung. Um die Thematik möglichst anschaulich darzustellen, möchte ich (strikt anonymisiert) eines meiner Projekte kurz vorstellen.

Die Ausgangssituation: Internationales Unternehmen aus der Investitionsgüterbranche; verschiedene Profit-Center mit jeweils eigenen Marketingabteilungen; insgesamt 20 Personen in Deutschland im Marketing beschäftigt.

Weiterlesen

Cognosce te ipsum – sind Sie bereit für Veränderungen in ihren Marketingprozessen?

machen Sie mehr aus Ihrer WerbungMachen Sie viel mehr aus ihrer Werbung, aber bitte mit deutlich weniger Kosten. Dieser Spruch ist leicht dahin gesagt und sicher ist dies ein Vorsatz, den einige Marketer dieses Jahr gefasst haben. Doch bevor das erste Projekt gestartet wird oder die erste Anfrage an einen Berater gesandt wird, sollte man einige Minuten in sich gehen und sich wirklich überlegen, wie weit man gehen möchte.

Die wesentliche Herausforderung bei Optimierungsprojekten ist das „über-Bord-werfen“ lieb gewonnener Verhaltensweisen und die Konfrontation mit vielleicht unangenehmen Weiterlesen

Die drei Feinde einer hohen Werbewirkung vermeiden – und besser werden!

werbewirkungIn meinem letzten Beitrag habe ich den Startschuss für mein Lieblingsthema gegeben: machen Sie viel mehr aus Ihrer Werbung, aber bitte mit deutlich weniger Kosten. Heute möchte ich die erste Komponente, die Werbewirkung, etwas näher beleuchten. Unter der Werbewirkung können (ganz unwissenschaftlich formuliert) alle Effekte von Kommunikationsmaßnahmen verstanden werden, die dazu dienen, eine Verhaltensänderung bei der Zielgruppe hervorzurufen.

Hört sich irgendwie schwierig an, lenkt aber den Blick genau in die richtige Richtung. Die Steigerung des Bekanntheitsgrades eines Produktes oder einer Marke ist sicher ein tolles Werbeziel, aber damit ist noch kein müder Euro verdient. Die Veränderung des Verhaltens der Zielgruppe ist dann erreicht, wenn das Ding der Begierde an oberster Stelle der Kaufwünsche steht oder durch die Werbemaßnahme genau dahin gerückt wird. Leider fällt damit der größte Teil der Imagewerbung unter den Tisch, denn nur ein Image, das auch in Kaufentscheidungen mündet, ist ein gutes Image. Kommen wir nun zur wichtigsten und zentralen Frage: wie kann man Werbewirkung steigern? Hier gibt Weiterlesen

Machen Sie viel mehr aus Ihrer Werbung, aber mit deutlich weniger Kosten!

machen Sie mehr aus Ihrer WerbungAm Anfang steht immer das fassungslose Kopfschütteln: wie kann denn so etwas passieren? Dann kommt meist die typisch deutsche Frage nach den Verantwortlichen, der diese Werbung freigegeben hat. Ich habe im Verlauf des letzten Jahres den einen oder anderen Werbe-Fauxpas aus den Tiefen der Werbewelt ausgegraben. Manche sind relativ einfach zu identifizieren, bei den meisten sehen die Betrachter aber darüber hinweg. Das ist genau das Problem, es wird darüber hinweg gesehen. Die Botschaft kommt beim Adressaten nicht an. Ich möchte mich im Verlauf diesen Jahres (zusammen mit PrompPi) auf die beiden Themenschwerpunkte konzentrieren, die sich aus der Überschrift ergeben:

  • viel mehr aus der Werbung machen, d.h. die Werbewirkung nachhaltig steigern.
  • den Weg zur guten Werbung deutlich kostengünstiger zu gestalten.

Viel Spaß beim Lesen.

Weiterlesen

Endlich mal eine wahre Aussage in der Werbung: Lierac verspricht Falten und nicht deren Entfernung.

Letzte Woche ist mir ein ganz toller Werbe-Fauxpas vor die Kamera gelaufen. Vor gar nicht allzu langer Zeit habe ich schon mal eine Werbung der Firma Lierac verarbeitet, da mir der etwas zu arrogante Claim aufgestoßen ist. Bei dieser Werbung dagegen musste ich beinahe laut lachen, denn normalerweise versprechen die Kosmetikhersteller die Vermeidung von Falten und nicht deren Erzeugung (siehe folgendes Bild. Die Kombination der drei Wörter Falten-Spannkraft-Ausstrahlung ist einfach unfreiwillig komisch, denn sie birgt einen interessanten Widerspruch in sich. Hat man nun mit Falten mehr Ausstrahlung oder mit mehr Spannkraft? Und gibt es gespannte Falten? Vielleicht sind damit die Lachfalten des Testimonials gemeint? Wer das Rätsel auflöst, bekommt einen Keks.

lierac2_ausschnitt

Weiterlesen

Wortspiele mit der Thomas-Krenn.AG: wir haben nicht nur Solutions, wir lösen auch das Problem. (Teil 3)

solutions_krennFür den dritten und letzten Teil meiner Würdigung der Kampagne der der Thomas-Krenn.AG habe ich mir meinen persönlichen Favoriten aufgehoben. In dieser Printwerbung findet sich ein intelligentes und hintergründiges Sprachspiel, das die inflationäre Verwendung des Begriffs Solutions in der IT-Industrie auf die Schippe nimmt. In den letzten 2 Dekaden hat jedes Unternehmen, das etwas auf sich hielt, Solutions entwickelt und dem Kunden angeboten auch wenn sich dahinter nur ein leicht angepasstes Standardprodukt verbarg. Mit diesem Motiv ist der Thomas-Krenn.AG wirklich ein guter Wurf gelungen. Warum?

Weiterlesen

Technologiewerbung-Highlight der Thomas-Krenn.AG: Herr Seibold kennt SUSE besser als seine Frau! (Teil 2)

suse_krennIm ersten Beitrag zu einem Highlight der Technologiewerbung, gestaltet von der Thomas-Krenn.AG habe ich bereits angedeutet, dass sich viele Technologieunternehmen damit schwertun, neue Pfade zu beschreiten und in den seltensten Fällen außer technischen Features auch noch emotionale Aspekte in der Werbung adressieren. Das aktuelle Beispiel zeigt, wie man mit einem gezielten Schuss unterschwelligen Humors die Kompetenz des eigenen Unternehmens ganz unaufdringlich aber trotzdem nachhaltig bewerben kann.

Weiterlesen

Der arroganteste Werbespruch der Woche: LIERAC macht schöne Mamas!

Bei einem abendlichen Spaziergang habe ich diese Werbung entdeckt und mich sehr stark über das Wording und den Absolutheitsanspruch gewundert. LIERAC hat zur Zeit ein Paket unter der Arbeitsbezeichnung „Junge Mütter“-Set im Programm, das einige Pflegeprodukte aus dem Portfolio zusammen mit einer hochwertigen Tasche enthält. Zu allererst bin ich über den Satz „Machen Sie schöne Babys“ gestolpert. Was ist denn das für eine Aufforderung? Jeder Betrachter kann sich sicher seinen Teil dabei denken, für mich ist es eine sehr unbeholfene Formulierung aus einem Aufklärungsbuch für Grundschulkinder.

LIERAC Werbung

Aber dann kommt für mich eine extrem arrogante Formulierung: LIERAC macht schöne Mamas! Das ist ja ein Bombenversprechen. Vor der Benutzung sieht die Kunden aus wie ein hässliches Entlein, nach der Benutzung werden sogar Halle Berry oder Gisele Bündchen blass vor Neid. Denn die Kundin ist jetzt viel schöner als vorher. Und was, wenn nicht?

Gehen wir die Sache doch anders an: Wenn die Produkte wirklich wirken (straffer, keine Cellulitis, etc.), dann wird sich die Kundin im Bikini wieder ohne Hemmungen zeigen Weiterlesen

Damit ist alles gesagt – der dümmste Werbespruch der Woche oder wie schnell man Chancen im Werbe-Nirwana versenken kann.

Letzte Woche habe ich mich etwas mit der ungeschickten Umsetzung von Werbezielen in Bildern und Texten beschäftigt. Diese Woche biete ich gleich noch ein zweites Beispiel aus derselben Quelle, der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung. Allerdings wird auf dieser Outdoor-Plakatwerbung doch als zweiter Auftraggeber das Bundesministerium für Gesundheit genannt. Und was habe ich an dieser Werbung auszusetzen? Das Testimonial vielleicht? Vor allem meine Studentinnen waren der Meinung, dass der Herr Lanz ein sehr sympathischer Mann ist, daher sehe ich darin kein Problem. Layout? Klar, einfach, auf einige wenige Elemente reduziert, passt also auch. Also keine Anfängerfehler? Leider doch, und wie!Organspende

Sehen wir uns den Claim genauer an: „Damit ist alles gesagt.“ Was ist denn das für eine Aussage? Und vor allem: was soll damit gesagt sein? Wenn man ganz ehrlich ist – nichts! Besser wäre es gewesen, wenn Herr Lanz zum Beispiel gesagt hätte, dass er selbst Organspender ist. Es gibt in der Werbung eine ganz einfache Regel: wenn man als Werbetreibender nichts zu sagen hat, sollte man die Ausgaben für die Werbung auf Null reduzieren. Wenn man dagegen etwas zu sagen hat, dann bitte auch klar und deutlich. Ich persönlich erkenne keinen tieferen Sinn in der obigen Aussage, geschweige denn eine Botschaft, die mich zu einer Verhaltensänderung bewegen könnte.

Weiterlesen