Aus den Entwicklungslabors der US-Geheimdienste: der NSA-Sensor-Mülleimer

derintelligentemuelleimerVor ein paar Wochen habe ich Ihnen die wirklich geniale Idee des Teigschabers für das Klo der Firma Villa P. vorgestellt. Im selben Katalog findet sich noch eine weitere Bombenidee: der intelligente Abfalleimer. Ich finde es wirklich wahnsinnig toll, dass sich der Abfalleimer leise surrend öffnet, wenn man in den Bereich des Infrarotsensors kommt. Ob das immer noch so ist, wenn ich 20x vorbeigegangen bin, sei dahingestellt.

Noch besser fände ich, wenn mir der intelligente Mülleimer auch noch andere Tätigkeiten abnimmt, wie zum Beispiel unliebsame Telefonate beantworten, Berichte schreiben oder zum Einkaufen gehen. Vielleicht denkt er dann ganz für mich, schmeisst die Vorlesungen und ich kann mich nur noch dem DJing widmen.

Aber wahrscheinlich war dies nie eingeplant, sondern die Idee zu diesem Produkt kam von der NSA. Nachdem inzwischen jeder paranoide Mitmensch Telefonate nur noch verschlüsselt führt (bis auf Angela Merkel, die ihre Regierungs-SMS immer noch unverschlüsselt sendet) musste sich die amerikanische Spionagebehörde andere Wege überlegen, wie sie die weltweiten Verschwörungen aufdeckt. Welches Objekt bietet sich an? Natürlich so etwas Unverfängliches wie ein Mülleimer. Er steht unbeachtet von allen täglichen Aktivitäten in der Gegend herum und nervt durch sein Surren. Mit etwas Überlegen kommt man schnell darauf, dass man in der Küche ziemlich viel bespricht. Die Wahrscheinlichkeit ist nun groß, dass man mit einem Sensor-Abfalleimer die Küchen-Verschwörungen sofort entlarvt, vorausgesetzt das Surren und ständige Öffnen geht niemanden zu sehr auf die Nerven. Und jetzt kann man etwas wegwerfen und hat beide Hände frei für Verschwörungen. Doll, nicht?

Übrigens hat die NSA den Preis gesponsert, denn eigentlich würde dieser Hightech-Mülleimer mindestens 500 € kosten, dann würden ihn aber nur diejenigen kaufen, die wahrscheinlich zu viel Geld für Verschwörungen haben.

Der Teigschaber fürs Klo oder wie bewirbt man Produkte, die keiner braucht?

Heute gönne ich mir einen ganz besonderen Spaß und betrachte eine, vom Aussterben bedrohte, Werbeform etwas genauer: die Katalogwerbung. In regelmäßigen Abständen finde ich bei mir zu Hause im Briefkasten die Prospekte der Firma Pro-Idee aus Aachen.

Der eigene Anspruch des Herausgebers ist sehr hoch: „…die schönsten Dinge sind oft einmalig. Häufig sind es einzigartige Kunstwerke der Natur – oder besonders gelungene Unikate versierter Handwerker oder Künstler.“ (Originalzitat auf Seite 2 des Katalogs vom Herbst 2013). Ich mag dieses Schriftstück sehr gerne, weil in jeder Ausgabe mindestens ein richtiger Brüller dabei ist und den wollte ich natürlich dem Rest der interessierten Werbewelt nicht vorenthalten: diesmal ist es der Teigschaber fürs Klo.

Was für eine Bombenidee. Ein formschönes Silikonschwert, mit dem man bei jedem Toilettengang zum Samurai wird. Lasst uns die Verschmutzung bekämpfen. Die Firma verschweigt, dass man diesen Silikonschaber aufgrund seiner Form auch noch im Fasching als Schwert verwenden kann, natürlich nur nach gründlicher Reinigung. Trotz allen Humors, es ist eine sehr gute Präsentation und wenn der eine oder andere den Text durchgelesen hat, ist er wahrscheinlich wirklich davon überzeugt, dass die gute alte Klobürste ausgedient hat und jetzt das Zeitalter des Kloschabers gebrochen ist. Frohes Schaben!

TeigschaberfuerdasKlo

Landtagswahl 2013: wer schlechte Werbung macht, bekommt auch keine Stimmen.

Am Sonntag war die Landtagswahl 2013 endlich vorbei und bei einigen gab es große Freude, bei den anderen eher weniger. Am Freitag letzte Woche habe ich meine Bewertungen der Parteienwerbung in Form eines einfachen Diagramms dargestellt. Gestern habe ich mir den Spaß gegönnt und die Gesamtergebnisse vom Sonntag hinzugefügt. Dies sieht man in der folgenden Grafik. Die Größe des Kreises ist dabei proportional zu den Stimmenanteilen. In der Original PowerPoint-Grafik hat der Kreis für die CSU 4,7 cm, analog dazu die anderen Parteien. Das spannende Ergebnis: wer schlechte Werbung macht, bekommt auch wenig Stimmen.auswertung_nach_der_wahl

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Landtagswahl 2013: Das Finale: Welche Partei belästigt die Adressaten am meisten?

Jetzt kommt das große Finale. Und das wird recht kurz. Auf meiner Facebookseite habe ich alle Fotos der Werbeplakate hochgeladen und daher kann jeder nachzählen, zu welchen Zahlen ich gekommen bin. Teilweise bin ich selber erschrocken. Über 30 Plakate pro Kilometer und das in der niederbayerischen Provinz.auswertung_vor_der_wahl

Wer alle Posts zum Thema Landtagswahl 2013 gestern und heute verfolgte, hat eine Einschätzung gewonnen, wie viel Optimierungsbedarf die einzelnen Parteien haben. Wenn man diesen auf einer 2. Achse abträgt, so erhält man die folgende Grafik, die so einfach ist, dass sie auch Politiker und Manager verstehen: die Belästigungsmatrix durch Politikwerbung. Sie ist so zu lesen: auf der x-Achse der Optimierungsbedarf (subjektiv von mir geschätzt), auf der y-Achse die Anzahl der Plakate.  auswertung_wp

In einfachen Worten formuliert: Nicht nur, dass die Werbung banal bis optimierungsbedürftig ist, es gibt obendrein auch noch zu viel davon. Damit Schluss für heute.

Landtagswahl 2013: die Wahlplakate der SPD oder: Kojak – Einsatz in Niederbayern.

Last, but not least der Endspurt in der Analyse meiner Wahlplakate, die SPD. Genauso wie die Alternative für Deutschland macht sich diese Partei in den Orten Weibing, Edenstetten und Egg rar. Mit einer Metapher umschrieben: in dem ganzen optischen Gelärme, mit dem die anderen Parteien diese drei Dörfer überziehen, sind die beiden genannten nur jeweils ein kleiner Ping. Nachdem um die Ecke gleich 2 Plakate stehen, mache ich mir die Sache einfach und betrachte beide in einem Rutsch.

Wahlplakate Ewald Straßer Variante 1 + 2: unsere niederbayerische Antwort auf Kojak.

O.k., wahrscheinlich werden die meisten meiner Leser die Sendung „Einsatz in Manhattan“ nicht mehr kennen, denn sie lief im Zeitraum 1973-1978. Da war sogar ich noch jung. Im Gegensatz zu vielen anderen Politikerfotos, die ich auf die Schippe Weiterlesen

Landtagswahl 2013: Alternative für Deutschland: die Wahrheit und ein Passfoto für Deutschland

Ich gehe langsam in den Endspurt, es bleiben nur noch die SPD und die Alternative für Deutschland. Heute Morgen steht Letztere im Fokus. Ein Newcomer in der Parteienszene, der nichts zu verlieren, sondern nur etwas zu gewinnen hat. Dass es mit dieser Partei aufwärtsgehen soll (behaupten die anderen auch, also kein Argument, das Wettbewerbsvorteile verspricht) verdeutlicht das Logo mit dem roten Pfeil nach oben. Genauso wie die FDP hat auch diese Partei ein paar Botschaften zu bieten. Aber sehen wir uns das Wahlplakat am Ende von Egg, kurz vor dem Ortsschild von Edenstetten einmal genauer an. Weiterlesen

Landtagswahl 2013: Wahlwerbung der FDP oder Werbeschnitzer en masse

Teil 4 meiner Analyserunde gilt der FDP. Sieht man sich die Hochrechnungen an, so geht es bei dieser Partei um die alles entscheidende Frage: drinnen oder draußen. Vor diesem Hintergrund könnte man annehmen, dass die Wahlwerbung ganz deutlich die Stärken und Botschaften in den Vordergrund stellt. Um es gleich vorweg zu nehmen: es finden sich mehr oder weniger klare Aussagen auf den Wahlplakaten, ganz im Gegensatz zu den vorangegangenen Parteien. Doch leistet sich diese Partei einige ganz grobe Werbe-Schnitzer und Werbe-Anfängerfehler. Weiterlesen

Landtagswahl 2013 – die Werbung der Freien Wähler oder es gibt noch viel zu tun…

Steigen wir richtig ein. Das Plakat der Bayernpartei war nur eine einfache Runde zum Aufwärmen. In diesem 2. Teil bekomme ich tatkräftige Hilfe von meinem guten Freund F. Oto, dem Politiker-Starfotograf. Ich bin ganz besonders glücklich, dass er aus dem Nähkästchen plaudert und die Dialoge wiedergibt, die zu einigen Politikerfotos geführt haben. Aufgrund der aktuellen Problematik mit der NSA sehe ich mich leider gezwungen, die Antworten der Politiker herauszunehmen. Am Ende schaut sich Obama noch die geheimen Tricks unserer niederbayerischen Politikprominenz ab. Und das wollen wir nicht. Los geht’s. Weiterlesen

Landtagswahl 2013, einfach daneben: die Plakate der Bayernpartei

Wie heute versprochen, werde ich mir die Werbungen der verschiedenen Parteien einmal vornehmen. Die einfachste Übung ist die Analyse der Bayernpartei (Foto weiter unten).

Es ist nur schwer zu erkennen, dass das graue Gewurstel ein bayerischer Löwe sein soll. Diese grafische Fehlleistung ist erschreckend. Außerdem wird dem Betrachter nicht klar, welche Aussage mit diesem Plakat gemacht werden soll. Eigentlich müssten Weiterlesen

Landtagswahl 2013 – ein Jammertal der Werbung

Aus gegebenem Anlass, der Landtagswahl 2013, widme ich mich einer ganz besonderen Form der Werbung: Politikwerbung. Eigentlich sollte man annehmen, dass Politiker in gleicher Art und Weise wie Unternehmen etwas verkaufen möchten und versuchen, dieses etwas (was immer es auch sein mag) ihrer Zielgruppe schmackhaft zu machen. Sieht man sich jedoch die ganzen Wahlplakate an, so stellt sich ein kritischer Geist durchaus die Frage, was sich die Parteien bei ihren Wahlplakaten gedacht haben. Viele Köpfe, wenig Aussagen. Sozusagen ein bebildertes Telefonbuch.

f_ottoIch gönne mir jetzt den Spaß und werde die Parteiwerbung (Ausnahmen bilden diejenigen, die keine Publicity bekommen sollen, die lass ich einfach unter den Tisch fallen und zwar ohne Kommentar), die in meinem Heimatdorf (Weibing bis Egg) die Laternenpfähle „verzieren“, den gleichen harten Kriterien unterziehen, mit denen ich Unternehmenswerbung bewerte. Freuen Sie sich auf ein paar lustige Stunden. Halt, ich bin noch nicht fertig! One more thing…

Was die ganze Sache zusätzlich urkomisch macht, ist die Art und Weise wie Politiker gezwungen werden, auf einem Plakat freundlich zu schauen. Diesen Eindruck gewinnt man jedenfalls, wenn man sich diese genauer ansieht. Ich hatte die Möglichkeit, hinter die Kulissen zu blicken und den Starfotografen F. OTO (Jugendfoto anbei) zu überzeugen, etwas aus dem Nähkästchen zu plaudern und seine geheimen Tricks zu verraten, wie er Politiker zum Lächeln bringt. Viel Spass.