Was hat eine technische Hochschule mit Djing gemeinsam? Zu allererst natürlich die Tatsache, dass wir eine der wenigen Hochschulen in ganz Deutschland sind, die elektronische Musikfestivals auf dem Campus stattfinden lassen. Genauso wie letztes Jahr gab es dieses Jahr wieder das Stadt-Land-Fluss-Festival. Dieses Jahr etwas größer, auf 2 Tage verteilt und mit einer zusätzlichen, richtig genialen Location, der Tiefgarage. Darüber hinaus? Ach ja, da war doch noch der Professor, der in seiner Freizeit unerlaubt in das Nachtleben junge Leute einbricht und an verschiedenen Orten auflegt. Noch was? Ja, ab dem Wintersemester gibt es einen ganz besonderen Kurs: Playing, Mixing, Dancing – THD goes DJing.
Mein langjähriger Lehrmeister Charnaux meinte nach der Bekanntgabe ganz süffisant: kaum kann er Auflegen, schon ist er der Meinung, dass er den Rest der Welt die Kunst des Auflegens elektronischer Musik beibringen muss. Tja, dass ist wohl der Marketer in mir. Tue Gutes und erzähle viel darüber. Gleichzeitig möchte ich mit einem kleinen Vorurteil aufräumen, dass Djing nur ein bisschen mit Scratchen zu tun hat und ansonsten aus dumm Grinsen und Mädels anmachen besteht. Hierzu hatte ich ein interessantes Erlebnis am Tag der offenen Tür. Um mein didaktisches Konzept zu testen und um der BWL endlich ein sexy Angebot zu verpassen, habe ich 3 Slots Djing am Nachmittag angeboten.
Im 2. Slot erschien eine Frau in meinem Alter – süffisant grinsend – und sagte, sie wolle sich das mal anschauen. Während sie das sagte, machte sie die typische Handbewegung beim Scratchen. In diesem Moment dachte ich mir: dir liefere ich jetzt ein Paket an Informationen zum Thema Djing, dass dir deine mentalen Vorurteile wegfliegen. Also erzählte ich ihr etwas über Beatmatching, über Harmonic Mixing, über Übergänge und die Topologie eines Tracks im allgemeinen und im speziellen. Ich bemühte mich, möglichst schnell zu reden und möglichst viel beeindruckende Informationen in sehr kurzer Zeit zu transportieren. Nach 15 Minuten sagte ich ihr dann: auf gehts, jetzt probieren wir’s. Sie dürfen jetzt mal loslegen. Ihre Antwort war mir ein innerer Reichsparteitag: jetzt habe ich Berührungsängste. Whoop Whoop. Mit einer nahezu diebischen Freude bemerkte ich, dass sie jetzt richtig Respekt bekommen hatte. Wir unterhielten uns noch 5 Minuten und dann ging sie.
Damit ich noch für den nächsten Beitrag etwas habe, spare ich mir jetzt die genaue Beschreibung des didaktischen Konzepts. Nur so viel vorab, es hat funktioniert. Ich habe einigen Schülern frustfrei den Einstieg in die Welt des Djing beigebracht. Einige von den Gästen konnten nur mit Gewalt von dem Mixer und den CD-Player getrennt werden. Leider musste ich manche von ihnen enttäuschen und zwar mit der Antwort auf die Frage, was denn jetzt so ein Set kostet. Es war richtig schade, dass die leuchtenden Augen etwas an Glanz verloren. Aber so ist das Leben. Morgen gibt es wieder etwas aus dem Hochschulleben, stay tuned.
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