Landtagswahl 2018, Nummer 2: Obama-Plagiat trifft Neuwagenpartei.

Wahlplakat der FDPNach dem Ausrutscher der SPD beschäftigen wir uns etwas mit der FDP. Positiv an diesem Bild ist, dass es auffällt. Durch die Art der grafischen Umsetzung kommt der Politiker um die Peinlichkeit herum, ein mehr oder weniger gelungenes Grinsen dem Rest der Welt zu präsentieren. Die Grundidee, allerdings in den Farben rot, blau und weiß, zeigte 2008 dem Präsidentschaftskandidaten Barack Obama. Dieses Poster blieb sehr vielen Menschen im Gedächtnis und bekam über die Zeit hinweg einen Kultstatus. Nichtsdestotrotz ist die Idee gut, weil sie sich positiv vom Wettbewerb absetzt und Aufmerksamkeit auf sich zieht.

Allerdings wird der gute Eindruck durch den Claim „Politik mit Neuwagengeruch“ fast komplett wieder zunichte gemacht. Ich habe mich in den letzten Wochen immer wieder gefragt, was dies eigentlich heißen soll, vor allem in Kombination mit „frisches Bayern“. Vielleicht war das Ziel hinter dem Claim die Verwirrung der Wähler. Oh, jetzt ist mir die Lösung eingefallen. Dieses Plakat erinnert mich an ein Buch, über das ich mich in der Vergangenheit köstlich amüsieren konnte. Es hatte den Titel Werbung mit Hintersinn. Das könnte die Lösung sein. Den Betrachter so nachhaltig verwirren, dass er nicht Bernd Sibler wählt, sondern den Westentaschen-Obama aus Bayern. Aber vielleicht gibt es auch anderes Ansätze. Ist Martin Hagen ein Autoverkäufer? Verkauft er ihnen den Geruch? Oder Neuwagen-Politik? Aha, ein heimlicher Unterstützer der Automobilindustrie, am Ende auch noch ein Diesel-Fahrer. Aber mal Hand aufs Herz, wer kann sich denn überhaupt etwas unter Politik mit Neuwagengeruch vorstellen?

Vielleicht schmiert sich Herr Hagen mit Lederfett ein und geht als Büffelleder-Sportsitz in die heiße Wahlphase. Oder er riecht nach dem Lösungsmittel der Kunststoffarmaturenbretter. Wahrscheinlich setzt er sich dann eine Brille auf, die einen Tacho und einen Drehzahlmesser hat, läuft durch die Lande und macht Brumm Brumm. Alleine diese Vorstellung versüßt mir schon den ganzen restlichen Tag. Aber wie immer werden wir nie erfahren, ob sich die Designer etwas oder nichts dabei gedacht haben.

Stay tuned, bis zum 14.10.2018 gibt es noch einige (unfreiwillig) lustige Beispiele aus der Landtagswahl-Werbewelt.

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