2013 waren sie noch ganz oben, heute scheint sich etwas Verzweiflung breit zu machen, glaubt man der Presse. Um wen geht es? Um die CSU. 2013 habe ich die Wahlwerbung der CSU unter der Kategorie überlegenes Lächeln abgelegt. Damals war die Partei so stark, die Kandidaten konnten einfach von den Plakaten grinsen. Doch in den letzten fünf Jahren hat sich viel getan. Die bayerische Variante von Donald Trump hat in Berlin für anständig Stimmung und Kleinholz gesorgt, tut aber jetzt so, als ob eine Einmischung in die bayerische Politik überhaupt nie stattgefunden hat. Frei nach dem Motto: ich bin ja in Berlin und nicht in Bayern und deswegen hat mein Tun auch keine Auswirkung auf Bayern. So ähnlich könnte Donald Trump auch argumentieren: ich ruiniere doch nicht die Weltwirtschaft und damit auch langfristig mein eigenes Land; ich schütze ja nur die USA.
Interessant auch, dass der ehemalige bayerische Kultusminister in der Süddeutschen einen Artikel verfasst hat, indem er den Verlust der christlichen Werte in der Politik der CSU anprangert. Ups. Jetzt wäre es doch gar nicht schlecht, wenn man zu mindestens in Form von Werbesprüchen das Christliche und das Soziale im Parteinamen wieder aufleben lässt. Der ideale Anstoß, um in der Werbung richtig Gas zu geben. Sollte man meinen.
Stattdessen werden genau die gleichen Plakate wie vor fünf Jahren verwendet. Bernd Sibler grinst sich den Wolf und und hofft wahrscheinlich insgeheim auf ein Wunder. Ansonsten ist dieses Bild erschreckend einfallslos, angefangen beim Claim „das Beste für Niederbayern“ (könnte auch für einen Rinderrollbraten hergenommen werden), über die bayerische Raute bis hin zum alten Foto. Irgendwie habe ich den Eindruck, als ob die CSU in einer Art Werbe-Paralyse verharrt. Wie ein Kaninchen vor der Schlange, nur dass der Kopf der Schlange zu eigenen Partei gehört und das Ende eine bunt geringelte Mischung aus grün, blau, grün und ähnlichen Farben ist (nur ganz wenig rot, dieser Trupp ist wahrscheinlich noch verzweifelter als die CSU). Das einzige, was wahrscheinlich das Grinsen aus den Plakaten sprengt, ist das Wahlergebnis am Sonntag. Aber wir werden sehen, lassen wir uns überraschen.
Stay tuned.
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