Produkt-Nerds at Work: die verschenkten Chancen bei der Markteinführung eines innovativen Produktes.

Gestern habe ich den Produkt-Nerd vorgestellt. Eine ganz und gar fiktive Person? Nein, es gibt tonnenweise Werbungen, die von diesen Nerds entworfen und freigegeben werden. Dazu ein Beispiel. Die Firma New Balance brachte vor einigen Jahren einen neuen Laufschuh auf den Markt: den New Balance Minimus. Ein innovatives Laufschuhkonzept für die Zielgruppe der ambitionierten Läufer. Sehen wir uns doch zuerst das Video an:

Betrachten wir zuerst den wichtigsten Dreh- und Angelpunkt, die Zielgruppe. Mir ist bei diesem Video nicht ganz klar geworden, wer nun eigentlich der Adressat sein soll. Als Weiterlesen

Ambush-Marketing der ungeschickten Art. Falsch verstehen, dann verdrehen, dann eine Pressemeldung daraus machen.

Gestern bin ich über einen dreisten Trittbrettfahrer gestolpert. Die Firma Ajedo Business Solutions hat ganz frech die Ergebnisse meiner Autohändlerstudie verarbeitet und als Aufhänger für die Vermarktung ihrer eigenen Produkte herangezogen. Die Argumentation ist an den Haaren herbei gezogen, aber lesen Sie selbst:

„Kommunikationschancen nutzen
Wie viel mehr Umsatz würde ein Autohändler wohl machen, wenn er mit dem Kunden häufiger im Kontakt stünde und unter Einsatz moderner Kommunikationsmittel wie Ajedo einen kontinuierlichen Kommunikationsweg beschreiten würde? Die Erkenntnisse der Studie lassen sich auf den gesamten Verkaufsprozess ausweiten: Viele Autohäuser vergeben die Chancen, mehr von ihren Kunden zu erfahren. Sie bauen keine Beziehung auf, keine Verkaufsbeziehung. Dabei wächst der Marktdruck ständig, denn Kunden sind über das zunehmende Know-how-Sharing im Web bereits gut informiert, z.B. welche Fahrzeuge zu welchem Preis mit welchen Leistungen angeboten werden. Das führt zu Um- und Abwanderungen von Stammkunden. An dieser Stelle kommt Ajedo zum Einsatz.“ Direktzitat aus der Pressemeldung http://www.sparego.de/nachrichten/kunde-droht-mit-auftrag/. Ähnlich auch: http://www.go-with-us.de/kunde-droht-mit-auftrag/ und http://online-zeitung.de/2014/02/18/kunde-droht-mit-auftrag/

Der Autor dieser Pressemeldung hat leider nicht ganz verstanden, was ich mit meiner Studie aussagen wollte, aber bei dieser Art von Ambush-Marketing war nur der Trittbrettfahrer-Effekt wichtig. Vielleicht kommt als nächste Meldung: Weihnachtsmann und Christkind in der CRM-Krise, mit Ajedo Business Solutions wird die Kommunikation mit allen Kindern deutlich leichter! Das gleiche könnte man auch mit dem Storch machen, der dann die Kinder mit den Produkten der Firma deutlich gezielter zu den richtigen Eltern bringen kann.

Meine Meinung dazu: Tools are for Fools! Wer es nicht schafft in der richtigen, realen Welt Beziehungen mit Kunden aufzubauen, der wird auch mit den tollsten Tools nichts anzufangen wissen. Außerdem haben die meisten Autohändler eine relativ gute Ausstattung an Tools vom Hersteller, die aber in der Regel nicht gefüllt und nicht genutzt werden.

Heute schon gebaggert? Eine tolle Werbung des technischen Hilfswerkes.

Heute freue ich mich ganz besonders, dass ich mal wieder eine tolle Werbung gefunden habe. Letztes Wochenende, als ich in München unterwegs war, stolperte ich über diese Postkarte, die bei jedem einen breiten Grinser auslöste. Alleine schon aus diesem Grunde werde ich sie kurz und knapp (positiv) zerlegen.

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Termine für dieses Jahr. Es wird spannend.

prompi-on-tourProm Pi on Tour: Ich mache mich wieder auf den Weg und erzähle über meine beiden Lieblingsthemen: Handel/Verkaufen und Werbung. Hier die aktuellsten Termine:

Vortrag IHK Niederbayern: Bieten Sie Ihren Kunden ein Einkaufserlebnis. Überlebenschancen für den stationären Einzelhandel im Zeitalter des Internets.
Termin: 20. März 2014 um 18.30 Uhr
Ort: Eggenfelden
Anmeldung: Anmeldung zu der kostenfreien Veranstaltung per E-Mail an bernhardt@passau.ihk.de oder über Online-Anmeldung auf der IHK-Seite.
Teaser auf der IHK-Seite.

Vortrag Marketingclub Niederbayern: Machen Sie mehr aus Ihrer Werbung
Termin: 31. März 2014 um 18.30 Uhr
Ort: Hörsaal B004 (Gebäude B), Technische Hochschule Deggendorf, Edlmairstraße 6 und 8, 94469 Deggendorf
Anmeldung: MCN

Kreativideen richtig bewerten – ein Raster für alle Marketer, die mehr aus Ihrer Werbung machen wollen

In einem meiner letzten Beiträge ging es um das Thema Werbewirkung, vor allem um die Frage, wie man diese steigern kann. Dazu möchte ich allen Marketern ein einfaches, trotzdem sehr effektives Instrumentarium an die Hand geben, wie man den mentalen Einschlagskrater in der Welt der Zielgruppe deutlich verbessern kann. Gleichzeitig ist dies auch eine Checkliste, die jeder bei der Freigabe einer Kreatividee anwenden kann, um festzustellen, ob die Werbeagentur einen guten Job gemacht hat. Die Struktur ist in der folgenden Grafik dargestellt.

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Zum Valentinstag: danke an das Stadtmarketingteam. Ein tolles Projekt, ein tolles Ergebnis.

Ohne große Worte ein kleines Geschenk zum Valentinstag. Danke an das Team. Sie haben die Arbeit gemacht. Sie hatten die Ideen. Und sowohl die Ideen als auch die Ergebnisse waren toll. An dieser Stelle sollen alle nochmal namentlich erwähnt werden, denn die Presse stürzt sich viel zu sehr auf die bekannten Namen:
Isabel Schumacher, Katrin Bleier, Silvia Wörle, Michaela Palecek, Elisabeth Hilmer, Laura Stephinger, Kathrin Eibensteiner, Winnie Scholz.

Stadtmarketing

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Wie senkt man deutlich die Werbekosten? Teil zwei, die Suche nach den Ursachen.

leitartikel-key-visual-kostenpotentialv2Gestern habe ich Sie aufgefordert, sich selbst zu erschrecken. In dem gestern beschriebenen Projekt war natürlich die Aufregung bei Bekanntgabe der Ergebnisse gross, aber viel wichtiger als Suche nach dem Schuldigen ist die die Beantwortung der Frage, wie so etwas entstehen kann. Dazu einige Ergebnisse aus dem Projekt, natürlich anonymisiert:

  • Größter Einflussfaktor waren fehlende, transparente und ergebnisorientierte Prozesse. Einfach formuliert: keiner wusste genau, was er wirklich konkret abliefern sollte, wer welche Bring- und Holschuld hatte.
    Langfristige Planung war ein Fremdwort, es wurde in erster Linie auf Zuruf gehandelt, es existierten keine konkreten Ziele (Kosten und Zeiten) und damit Weiterlesen

Wie senkt man deutlich die Werbekosten? Teil eins, erschrecken Sie sich selbst!

Wir sind wieder bei meinem Lieblingsthema, der effizienten Gestaltung von Werbung. Um die Thematik möglichst anschaulich darzustellen, möchte ich (strikt anonymisiert) eines meiner Projekte kurz vorstellen.

Die Ausgangssituation: Internationales Unternehmen aus der Investitionsgüterbranche; verschiedene Profit-Center mit jeweils eigenen Marketingabteilungen; insgesamt 20 Personen in Deutschland im Marketing beschäftigt.

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Autoverkäufer und Textileinzelhandel, ein Rückblick auf drei Wochen Medientrubel.

Interessant für mich war, dass der Artikel in der Süddeutschen Zeitung positive Ergebnisse genauso verarbeitete wie die negativen. Der bayerische Rundfunk und der Rest der Presse interessierte sich dagegen in den Interviews nur für die negativen Aspekte. Schade, da ging viel verloren.

Der Bericht in der PNP: http://www.pnp.de/region_und_lokal/landkreis_deggendorf/deggendorf/1188054_Als-Kunde-manchmal-unsichtbar.html
Der Bericht im Bayerischen Rundfunk: http://www.br.de/nachrichten/niederbayern/deggendorf-studie-autoverkaeufer-100.html
http://ssl.br.de/nachrichten/niederbayern/autoverkaeufer-studie-deggendorf-100.html
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Ein wirksames Mailling zum Organspendeausweis? Oder: sind Ihre Steuergelder damit richtig verwendet oder gar verschwendet?

Die Aufforderung, selbst zum Organspender zu werden, ist eine ernste und sehr wichtige Angelegenheit. Aus diesem Grund hat das bayerische Staatsministerium für Gesundheit und Pflege letztes Jahr im Dezember ein Mailling an alle Haushalte in Bayern geschickt. Meiner Meinung nach wieder ein hervorragendes Beispiel für eine deutlich optimierungsfähige Werbeform:

  1. Zeitpunkt: wer hat denn vor Weihnachten noch den Kopf für Organspende frei. Eine Möglichkeit wäre gewesen, dieses Mailling nicht unter der Überschrift Herzensangelegenheit laufen zu lassen, sondern mit der Weihnachtsstimmung zu verbinden, gewissermaßen nach dem Motto: Schenken Sie anderen ein Stück Leben, indem sie Organspender werden.
  2. Adressaten: an sämtliche Bürgerinnen und Bürger in Bayern. Die bayerische Staatsregierung hätte die Adressen aller Haushalte, ein personalisiertes Mailling wäre kein Problem gewesen. Wer fühlt sich denn mit der Ansprache „sämtliche Bürgerinnen und Bürger in Bayern“ wirklich angesprochen?
    anschreiben
  3. Das Deckblatt – Herzensangelegenheit. Was soll denn das? Die Definition des Begriffes als Aufhänger für einen Organspende-Mailling? Fühle ich mich dadurch Weiterlesen