In den letzten paar Wochen ist mir immer wieder ein Plakat negativ aufgefallen, das eigentlich eine Musikveranstaltung am heutigen Freitag bewerben soll, den Soundcircus. In dem Plakat stecken so viele Anfängerfehler, dass ich irgendwann letzte Woche doch angehalten habe, um ein Foto zu schießen und ein paar Kommentare in meinem Blog zu verfassen:
Fehler 1: das Datum ist aus dem fahrenden Auto überhaupt nicht zu erkennen, nur wenn man stehen bleibt oder im Stau steckt. Wie soll ich dann wissen, wann ich wo hingehen soll?
Fehler 2: die Schrift mit der Bezeichnung der Veranstaltung „Soundcircus“ ist so ungeschickt gewählt, dass man den 1. Teil (Sound) so gut wie gar nicht lesen kann und der 2. Teil (CIRCUS) ist zu klein, um Aufmerksamkeit zu erregen. Wenn ich trotzdem darauf achte, dann fällt mir der Begriff Zirkus ein. Circus Krone? Upps, da bin ich aber ganz weit weg von dem, was ich will.
Fehler 3: die Erläuterung, was unter den SoundCircus zu verstehen ist (Indoorfestival), ist so klein, dass man sie nur dann lesen wenn man ganz dicht davor steht. Und was für ein Indoorfestival ist das? Volksmusik, König der Löwen auf Niederbayerisch oder Tollwood in Deggendorf?
Fehler 4: Logo. Aus ca. 50 m Entfernung ist dieses Logo während der Autofahrt nur ganz schlecht zu erkennen, nur wenn man – wie auf dem Foto – unmittelbar davor steht, erkennt man, dass es ein Löwe sein soll. Schön, aber da fällt mir spontan das Musical „Der König der Löwen“ und nicht Soundcircus. Wie im besten Buch, das je über Marketing geschrieben wurde, zu lesen ist, sollte eine Grafik die zentrale Aussage verdeutlichen, untermauern oder ergänzen. Sorry, aber der Löwe hat nur mittelbar etwas mit Zirkus zu tun, nicht unmittelbar. Um den Text durch eine Grafik zu verdeutlichen, wäre ein stilisiertes Zirkuszelt, entweder mit Noten, einem CD Player, etc. deutlich besser geeignet gewesen. Dieses Logo wäre dann auch aus größerer Entfernung erkennbar gewesen. Aber getreu meinem Motto – Perfektion ist dann erreicht, wenn man nichts mehr wegnehmen kann – stellt sich überhaupt die Frage, wieso ich ein Bild brauche. Ohne Bild hätte ich den Text größer machen können, vorausgesetzt ich gehe davon aus, dass meine Zielgruppe lesen kann.
Angesichts dieser Fehler stellt sich für mich wirklich die Frage, ob sich jemand beim Design dieses Plakates überhaupt etwas gedacht hat, denn ein Großteil der Informationen, die eine solche Veranstaltung richtig sexy machen, fehlt, der Rest ist nur dann lesbar, wenn man direkt davor steht. Als Outdoor-Plakat zur Akquisition von potentiellen Kunden mit fahrbaren Untersatz komplett durchgefallen, für Passanten zu wenig Information. Da hätte man deutlich mehr draus machen können. Schönes Wochenende und für diejenigen, die hingehen, viel Spaß, ich geh heute ins C2 und lege selber auf.
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