Mal wieder von meiner eigenen Zeitplanung überholt worden. Die Selbstverwirklichung muss dann mal warten.

Screenshot aus dem iTunes-Store. Gasherbrum, ein Release von Professor Dr. Christian Zich.Es hätte so gut funktionieren können, zu mindestens theoretisch. Am 13. Mai ging mein erstes musikalisches Werk an den Start (siehe Bild, unter folgendem Link kann man sich die EP Gasherbrum anhören). Ziemlich genau 6 Jahre nach meinem Wiedereinstieg in die DJ-Szene. Die Rückmeldungen aus dem Studentenbereich zeigten mir, dass der erste Teil des Experiments als geglückt bezeichnet werden kann, die Grobstruktur der Geschichte hinter der EP war sichtbar. Haken dahinter, Selbstverwirklichung Phase 1 geschafft.

Ich wollte aber natürlich mehr, ich wollte nicht nur die Fragmente einer Story erzählen, ich wollte sie ganz zum besten geben. Die Ankündigung erfolgte schon in einem der vorangegangenen Beiträge. Daher habe ich letzte Woche einen kurzen Post auf Instagram online gestellt, der Titel war „It’s time to tell a story“. Der Plan war, bis Anfang dieser Woche mal schnell den ersten Teil der Geschichte herunter zu schreiben. Dies wäre dann Selbstverwirklichung, Phase 2 gewesen. Da habe ich mich aber ganz grob verkalkuliert. Wie ich das geschafft habe? Ganz einfach, ich habe mich an ein Buch erinnert, dass ich mir bei meinem vorletzten Buch beschafft habe, um meinWissen zum Thema Storytelling deutlich über die übliche Marketingliteratur hinaus zu erweitern. Das Buch hat den Titel „Über das Schreiben“, von Sol Stein. Dieses Buch habe ich mir wieder geschnappt und war der irrigen Meinung, mal schnell übers Wochenende überfliegen, dann Geschichte schreiben.

Da bin ich aber komplett daneben gelegen. Dieses Buch ist so gut, dass mir bei jeder Seite und jedem Absatz eine Verbesserung des Grundkonzeptes meiner Geschichte einfällt. Momentan bin ich also mitten im Notieren, Post-Its-Kleben und Kreativitätsschübe verdauen. Ich erkannte vor allem durch die Lektüre des Buches, wie schlecht meine Geschichte geworden wäre und welche Chancen ich damit vertan hätte. Sol Stein hat dies etwas krasser ausgedrückt: eine schlechte Geschichte zeugt von dem fehlenden Respekt des Autors vor der Leserschaft. Liebe zukünftige und potentielle Leser meiner Geschichten, ich respektiere Sie, deswegen traue ich mich nicht, Ihnen eine schlechte Geschichte zu servieren.

Sorry, Selbstverwirklichungsphase 2 muss noch etwas warten. Stay tuned und in der Zwischenzeit viel Spaß beim Anhören meiner Tracks.

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