Bye Bye Apple or demystifying a brand.

apfel_angefressenGestern Abend habe ich einen interessanten Artikel auf der Seite der w&v gelesen, mit dem Titel „Bye, bye Lovemark“: Was Top-Werber von der neuen Apple-Kampagne halten. Darin diskutieren verschiedene Werber die aktuelle Imagekampagne. Wie die Redakteurin schon richtig bemerkt, steht der Konzern unter Druck. Apple hat sich mit dem iPhone und dem iPad so nachhaltig ins Rampenlicht der Öffentlichkeit geschoben und damit die Erwartungen so angeheizt, dass eine Enttäuschung fast unausweichlich ist. Samsung hatte dieses Problem definitiv nicht, denn die Erwartungen der Kunden waren bei weitem nicht so hoch. Die Firma ist ja in der Meinung vieler nur ein Elektronikhersteller aus Asien, eher im Billig-Segment unterwegs. Eher eine rationale, weniger eine emotionale Marke.

Was macht Apple, um dieses Innovationsloch zu stopfen? Sie schalten eine Image-Kampagne (w&v: Image-Politur: Apple sucht sein Heil auf der Doppelseite) – vielleicht um diese Lücke zu stopfen. Oder um den Kunden zu sagen: wir haben in der nächsten Zeit keine Innovationen, aber das Werbebudget ist groß genug, um Doppelseiten in den großen Tageszeitschriften zu schalten. An dieser Stelle sei die Frage erlaubt, wann eine Firma eine solche Kommunikationsmassnahme wirklich braucht? Mögliche Antwort: wenn sie es wirklich nötig hat. Toyota hatte es 2010 nötig und startete nach dem Massenrückruf von knapp 1,8 Mio Autos weltweit die Kampagne „My Toyota“.

Hat es Apple nötig? In gewisser Weise ja, denn bei dem Preisniveau muss man etwas besonderes darstellen, wenn schon nicht bei den Produkten, dann wenigsten beim Image. Aber Massenprodukte, die jeder haben kann, geben nun mal keine gute Basis für ein Exklusiv-Image her. Apple ist meiner Meinung nach auf dem besten Wege, zu einer ganz gewöhnlichen, aber überteuerten Marke zu werden. Und mit Imagekampagnen wird das Image auch nicht besser, denn der Erfolg der Kalifornier fusst auf dem Nimbus der Produkte, nicht auf konstruierten Identitäten. Letzteres muss nicht schlecht sein, siehe Milka. Wer sagt denn das diese Schokolade besser ist als die von Lindt? Schade um Apple, denn mit solchen Überlegungen sind wir schnell bei der rationalen Ebene, fernab  emotionaler Wallungen. Und so betrachtet, hat Samsung auch sehr gute Handys, PC’s und Tablets..

Halt, nicht so schnell, die Chance für die Neuorientierung ist nahe. Haltet das Preisniveau, reduziert die Produktionszahlen und macht wieder etwas besonderes aus der Marke. Beispielsweise auf Basis der Integration der Produktlinien. Ich war wirklich überrascht, dass ich mit meinem Macbook problemlos gestreamte Inhalte auf meinem Apple-TV ansehen konnte. So etwas ist man von der Windows-Welt nicht gewöhnt. Um nur ein Beispiel zu nennen. So, und jetzt ist Schluss für heute.

Leserempfehlungen von Hugendubel – ein ganz tolles Beispiel für die Adressierung von Kindern. Vielen Dank an Alexandra Löffler.

Vor eineinhalb Wochen habe ich mich ganz begeistert über die Leseempfehlungen von Hugendubel geäußert. Daraufhin bekam ich eine sehr nette Twitter-Nachricht von Frau Alexandra Löffler. Sie hat in München beim Hugendubel Buchbeschreibungen von Kindern für Kinder gefunden und mir 3 Fotos geschickt (siehe unten). Vielen herzlichen Dank. Dies gefällt mir fast noch besser als die Empfehlungen für Erwachsene; ein Kompliment an den Buchhändler.

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Microsoft, die lernende Firma.

Microsoft ist eine lernende Firma. Eigentlich positiv, wenn man nicht immer die gleichen Fehler machen würde. Erinnern wir uns ganz kurz an die gute alte Zeit, als es noch „Windows for Workgroups“ gab. Na gut, die Jüngeren unter uns wissen gar nicht mehr, was das ist, aber ich kann mich noch sehr gut erinnern, daß ich sehr viele Zigarettenpausen machen musste, weil das Betriebssystem sich mal wieder eine Auszeit nahm. Irgendwann kam Windows 98, ein Lichtblick. Zu dieser Zeit hatte ich schon das Rauchen aufgehört und die Auszeiten wurden seltener. Dann kam die erste Lernphase von MS: Me, nicht so toll. Anschließend wieder ein Lichtblick: XP, ablöst vom nächsten Flop, Vista. Und dreimal raten…. Ja, das Beste, was MS je auf den Markt gebracht hat: Windows 7. Und jetzt: die Nummer 8. interessant ist die Qualität des Flops. Laut IDC bremst MS nicht nur sich selbst, sondern den ganzen Markt (mehr dazu). Alle Achtung, das nennt man Höchstleistung. Was kann man nun von Microsoft lernen? Wie man den selben prinzipiellen Fehler immer wieder macht. Aber ein gutes hat das ganze, jetzt kann die Firma beim Launch des Nachfolgers wieder die gleichen Werbungen schalten: wir haben euch Kunden zugehört, wir haben verstanden, wir haben unser Betriebssystem verbessert (hier ein Beispiel). Schön, wenn in dieser schnelllebigen Zeit etwas Kontinuität in die IT-Branche gebracht wird.

The Journey begins…

Dies ist die einzige Reise, die zwar einen Anfang hat, aber (wenn man will) nie ein Ende. Eine Reise, die umso interessanter wird, je länger man unterwegs ist. Eine Reise in die Welt besserer Werbung. Was bessere Werbung ist?

  • Eine, die mehr verkauft.
  • Eine, die alle Kunden denken lässt: jaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaa – mehr (das „mehr“ bitte ganz leise und kraftlos gehaucht)
  • Eine, die kein fauler Kompromiss ist
  • Eine, die nicht 100 Schleifen hinter sich hat.

Wenn Sie wollen, folgen Sie mir auf eine Reise, die bei einer Basis-Performance von Werbeprozessen (Markenführung, Kommunikationsprogramm, Werbe-Controlling, Kampagnenmanagement, etc.) beginnt und auf einem höheren Leistungsniveau endet – bis der nächste höhere Performance Peak ausgemacht ist.

Was ist das Ziel? Das Erreichen des Performance Peaks, nicht einmal, sondern als nachhaltige, permanente Steigerung des Leistungsniveaus in der gesamten Werbung – von der Markenführung über das Kampagnenmanagement bis zum Controlling. Stay tuned.

Fahrkarten? Nur Ihre Fantasie und etwas Zeit.

Wie geht es weiter?  Die nächsten Wochen bringen ganz spannende Themen, die ich in meinem Blog behandeln möchte (oder über Twitter twitter.com/cnztwit):

  • Herausforderungen, Fehler und Lösungen bei der Vermarktung von innovativen Produkten
  • Was nehmen wir mit auf die Reise? Möglichkeiten zur Identifikation von Verbesserungspotenzialen in den Marketingprozessen.
  • Zum Herz einer jeden Werbung: verkaufen, verkaufen und nochmals verkaufen. Wie man das unterbringen kann + einige Horrorstorys von der Verkaufs-Front.