In einem meiner letzten Beiträge habe ich das Thema Effizienz und Wirkung von Weiterbildungskonzepten kurz angerissen. Wenig überraschende Erkenntnis: schicken Sie nur diejenigen Mitarbeiter zu einer Weiterbildung, die auch etwas lernen wollen. Ich habe versprochen, Weiterbildungsformate tiefer hinsichtlich ihrer Ergebniswirkung zu beleuchten, wobei eine der wichtigen Fragen ist: was kann der Teilnehmer am Ende eines Trainings? Dazu möchte ich zwei mögliche Kompetenzen aufgreifen, die für mich essenziell wichtig sind.
Ein Training soll die Kompetenzen eines Mitarbeiters optimieren, wobei nicht nur inhaltliches Methodenwissen gefragt ist, sondern auch die Anwendungskompetenz.
Was nützt mir beispielsweise das theoretische Wissen über statistische Tests, wenn ich nicht weiß, welche ich einsetzen soll und was sie aussagen. Die meisten Weiterbildungsmaßnahmen beschränken sich darauf, dass der Trainer 1,5-2 Tage randvoll mit Inhalten stopft, ein paar mehr oder weniger sinnfreie Gruppenarbeiten machen lässt und dann die Teilnehmer mit einem Ordner wiede nach Hause schickt. Selbst ein motivierter Mitarbeiter scheitert dann oft an der Anwendung der Vorgehensweisen und Methoden.
Jetzt wäre ein Coach recht, der in der Lage ist, in Form von einigen Übungen das Gelernte auf das eigene Arbeitsumfeld zu adaptieren. Oftmals scheitert diese Umsetzung jedoch nicht am fehlenden Coaching, sondern auch an der schieren Menge an Inhalten. Viele Trainer greifen das auf, was momentan en vogue ist, anstatt sich auf das zu konzentrieren, was praxiserprobt und wirksam ist. Hier möchte ich wieder auf meine Autohändler- und Textileinzelhändlerstudie verweisen. Trotz der vielen Anstrengungen der Hersteller beherrschen viele Verkäufer nicht mal einfachste Fragetechniken. Anstatt in die Trainings exotische psychologische Schubladen (zum Beispiel habe ich in einem Seminar einmal die Kategorisierung in visuelle, akustische, olfaktorische, gustatorische und haptische Kunden gesehen) hineinzupacken, sollten sich die Anbieter lieber darauf konzentrieren die Basis richtig und fundiert zu vermitteln.
Ein perfektes Training würde daher in erster Linie die richtigen Inhalte umfassen, diese aber in Form von mehreren Lernschleifen in das Arbeitsumfeld des Teilnehmers integrieren und somit einen nachhaltigen Lerneffekt generieren. Der Trainer ist damit nicht nur Know-how-Träger, sondern auch inhaltlicher Umsetzung-Coach.
Die eben genannten Grundgedanken habe ich im Verlauf der Jahre in Form meiner Schwerpunktvorlesung nicht nur konzeptionell entwickelt sondern auch optimiert. Und damit der Rest der Welt an diesen Erkenntnissen auch teilhaben kann, bin ich gerade dabei, dies in Form eines Weiterbildungskonzeptes zu realisieren.
Damit genug für heute, mehr dazu demnächst.
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