Der erste Gedanke, der mir beim Betrachten der Vorderseite dieser Werbung in den Sinn kam war: jetzt bin ich einmal gespannt, was hier beworben werden soll. Die neueste Diät? Eine mitwachsende Hosenmarke? Nein, keine dieser angesprochenen Alternativen. Das Kopfschütteln kam mit der Betrachtung der Rückseite: hier soll für eine seriöse Beratungsstelle (INFOFON) geworben werden. Auf der Rückseite war zu lesen, dass hier Jugendliche anderen Jugendlichen helfen, die folgende Probleme haben: Essstörungen, Mobbing, Liebeskummer oder Schulden. Aber mal ernsthaft gefragt: ist das die richtige Ansprache, wenn ich jemanden helfen will? Urteilen Sie selbst. Unterhalb der Darstellung der Rückseite finden Sie meine übliche Bewertung dieser Werbung.
Bewertungsschema | |
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Verhaltensänderung | Welche Verhaltensänderung soll angestossen werden? Jugendliche sollen angesprochen werden, wenn sie Probleme haben und sich trauen, bei der genannten Nummer anzurufen. |
Wahrnehmungs- und Konzentrationsschwelle | Fällt die Werbung auf? Ja, sie fällt auf, aber auf eine unangenehme Art. Zu pröllig und nicht dem Ernst des Themas angemessen. Unterscheidet sie sich von der Konkurrenz? Konkurrenz gibt es im eigentlichen Sinne nicht. |
Verständnisschwelle | Ist die zentrale Botschaft einfach zu verstehen? Welche Botschaft? Probleme mit der Schnalle kann ganz falsch verstanden werden. Daher kann es leicht passieren, dass sich diejenigen, die wirklich ein Problem haben, sich durch die Ansprache eher abgestoßen fühlen und nicht angezogen. Passen Visualisierung und Text zur Zielsetzung der Werbung? Nein, definitiv nicht. Ist das Bedürfnis, dass die Zielgruppe haben soll, klar definiert? Ja, auf der Rückseite, nicht auf der Vorderseite. Es besteht die Gefahr, dass die falschen angesprochen werden. |
Lernschwelle | Sind die zentralen Inhalte eine Bereicherung des aktuellen Wissens der Zielgruppe? Auf der Rückseite schon. Vorderseite? Kritisch zu sehen. Sind sie leicht zu lernen? Vorderseite? ja, klar, so einen Spruch merken sich sicher viele, aber die richtigen? |
Bedürfnisschwelle | Wird dem Betrachter klar, dass er (emotional wie kognitiv) das Ding wollen soll? Nein, eher nicht. Sind diese Gründe eher stark? Nein, eher nicht. Werden Gründe gegen den Kauf ausgeräumt? Vielleicht kommt sich derjenige eher auf den Arm genommen vor und nicht erst genommen, daher werden eventuell eher Barrieren aufgebaut. |
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