Oftmals ergeben sich direkt aus den Überlegungen zu den Grundbedürfnissen die Probleme der Zielgruppen. Wenn ich als Manager einen Berater engagiere, der mir nicht nur verspricht, meine Kosten zu senken, sondern der mir damit auch noch eine effizientere Organisation, mehr Umsatz bei gleichbleibenden Head-Count, Geschwindigkeit und neue Innovationsraten in Aussicht stellt, den könnte man sich ja einmal ansehen. Völlig unverbindlich. Kein Problem gefunden? Nicht verzweifeln, denn es könnte auch sein, dass den Zielgruppen das Problem noch gar nicht bewusst ist. Daran kann man aber arbeiten. Die Problemorientierung ist einer der wesentlichen Lieferanten für gute Argumente im B2B-Marketing. Kommt man aber zur Erkenntnis, dass man gar kein Problem löst, hat man bereits zum zweiten Mal verloren. Als Künstler löst man eher Einrichtungs- und Selbstprofilierungsprobleme; dies mag sich etwas frustrierend anhören, sollte man aber in seine Selbstvermarktung einbauen: „Stellen Sie sich doch einmal vor, wie sehr dieses Bild im Wohnzimmer verschönert …“. Im B2C-Marketing rückt die eben genannte Problemorientierung zugunsten der Wunscherfüllung er in den Hintergrund.
Erfülle ich mit meinem Angebot/meiner Leistung einen wichtigen/dringenden Wunsch meiner Adressaten (dafür ist er auch bereit, viel Geld auszugeben)?
Bleiben wir bei dem Manager, dem man mit den oben genannten Managementmethoden zusätzlich eine ganze Reihe an Wünschen erfüllt, zum Beispiel das beste Pferd im Stall zu sein, ein Lob beim Vorstand zu kassieren, die beste 360-Grad-Bewertung im Unternehmen zu haben, etc. Ein Künstler kann mit einem tollen Gemälde oder einem Musikstück aufwühlen, beruhigen, antreiben, aufpeitschen oder auch nachdenklich machen. Man erfüllt den Adressaten ganz unterschiedliche Wünsche: Abstand von der öden Realität, Flucht in eine Fantasiewelt, Anregungen zur Reflexion, Eintauchen in neue Sichtweisen und vieles mehr.
Das Heilmittel gegen Austauschbarkeit?
Betrachten wir diese 3 Elemente noch einmal vor dem Hintergrund der Austauschbarkeit/Einzigartigkeit: wenn ich es als Person schaffe, meine Leistung so zu gestalten, dass ich die Zielgruppen dazu bringe, das folgende Mantra herunterzubeten: Ja, ich möchte dieses wichtige Problem mit der Leistung dieser Person lösen und/oder mir meinen dringlichsten Wunsch mit der Leistung dieser Person erfüllen. Dann haben Sie als Personenmarke schon gewonnen.
Halt, einen kleinen Haken hat die Angelegenheit noch: wenn Sie sich die oben genannten 3 Fragen stellen, sollten Sie immer im Hinterkopf behalten, dass die Zielgruppe auch eine vernünftige Größe haben sollte. Wenn man nur einen von 100.000 begeistert, dann wird dies eine sehr kurze Erfolgsgeschichte. Obwohl es auf der Hand liegt, sei an dieser Stelle der Vollständigkeit halber noch einmal bemerkt, dass die Wirkung einer Person mit der überzeugenden Beantwortung der oben genannten Fragen direkt verknüpft ist.
Wie immer hören wir jetzt auf, wenn es am schönsten ist und werden im nächsten Beitrag ein paar andere spannende Aspekte durch die Zielgruppenbrille betrachten.
Stay tuned, es kommt noch mehr.
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