Am Anfang war eine Kundenanforderung, eine Idee und eine kleine Portion Risikobereitschaft. Im Jahr 2006 habe ich zusammen mit Microsoft eine neue Form der Weiterbildung aus der Taufe gehoben. Letztes Jahr habe ich es nach vielen Kundenprojekten endlich geschafft, daraus ein Weiterbildungsformat zu entwickeln, das ich an der technischen Hochschule Deggendorf als Hochschulzertifikat anbieten werde. Momentan ist die Prüfungsordnung noch in Arbeit, aber im 2. oder 3. Quartal 2015 soll die erste Runde starten.
Die wichtigsten Überlegungen zur Positionierung eines solchen Weiterbildungsformats habe ich letztes Jahr in einer Reihe von Beiträgen in dieser Kategorie im Blog veröffentlicht. Ich möchte meine Leser nicht langweilen und noch einmal alles auflisten, was ich geschrieben habe, sondern kurz und knapp die wesentlichsten Unterschiede zu klassischen Weiterbildungsmaßnahmen zusammenfassen:
- Konzentration auf erprobtes, wichtiges und vor allem auch fundiertes Know-how. Es ist definitiv kein Problem, eine Weiterbildungsmaßnahme so mit Wissen voll zu stopfen, dass ein ganzer Tag gut gefüllt ist. Nicht nur in meinen Vorlesungen, sondern vor allem auch in Veranstaltungen mit Kunden habe ich festgestellt, dass in Summe mehr hängenbleibt, wenn man sich fokussiert unkonzentriert.
- Integration in das Tagesgeschäft der Kunden. Meine Zeit bei der Siemens Medizintechnik (jetzt Healthcare Sector) und meine vielen Optimierungsprojekte danach haben mich eines gelehrt: nur wenn das neue Wissen nahtlos in das Tagesgeschäft integriert wird und sich keiner mehr überlegen muss, ob er eine bestimmte Methode anwendet oder nicht, ist der Optimierungsprozess abgeschlossen. Ein Weiterbildungskonzept muss sich daher auch nahtlos in das Tagesgeschäft integrieren, um Erfolge zu erreichen.
- Weniger Stoff, dafür mehr Coaching. Die Fokussierung auf wichtiges, erprobtes Know-how wird flankiert durch individuelles Coaching. Die interessanten Fragen kommen immer nur bei der Umsetzung des Wissens, nie während des Seminars selbst. Um Wissen anzuwenden und einzusetzen müssen daher während der Umsetzungsphase alle Fragen beantwortet werden.
- Weiterbildung ist immer Change Management. Wer dies nicht berücksichtigt, wird immer ein isoliertes Seminar erhalten und nie die Integration in das Tagesgeschäft erreichen. Auch diese Erkenntnis habe ich aus meiner Zeit bei der Siemens Medizintechnik mitgenommen. Klar ist es einfacher, die Mitarbeiter auf ein ein Tagesseminar zu schicken, anstatt die Umsetzung behutsam über einen längeren Zeitraum in den Tagesablauf zu integrieren. Im 1. Falle ist alles kurz und knapp erledigt, dafür findet nach einem halben Jahr keiner mehr den Seminarordner, im 2. Fall ist die Wahrscheinlichkeit relativ groß, dass ziemlich viel hängenbleibt.
- Werbung ist zum großen Teil Psychologie. Es gibt leider auf dieser Erde viel zu viele Quacksalber, die auf der Basis selber gebastelter Erfolgsrezepte von Seminar zu Seminar tingeln oder einfach nur das zusammenfassen, was andere Quacksalber sich erdacht haben. Dieses Wissen gehört immer in ein Marketing-Training, ansonsten wird es immer unvollständig bleiben.
Stay tuned, es gibt viel zu entdecken und noch mehr zu lernen.
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