Als ich vor 4 Jahren im Mai meinen ersten DJ-Auftritt nach über 2 Dekaden hatte, hätte ich mir nicht vorstellen können, was aus diesem Termin alles werden könnte. Auf der einen Seite ist ein DJ-Kurs an der THD entstanden, vor 2 Jahren gab es zusätzlich einen Versuchsballon zum Thema Musikproduktion. Der Kurs lief nicht schlecht, aber ich erkannte relativ schnell, dass 2 SWS viel zu unterdimensioniert sind, um diesen Themenbereich auch nur Einsteigern vernünftig beizubringen. Hinter diesem Kurs steckte natürlich auch ein eigenes, persönliches Ziel: ich wollte selber intensive in die Musikproduktion einsteigen. Damals erkannte ich, dass ich noch weit weg von einem eigenen Track war.
Am 1. Dezember diesen Jahres war es dann endlich soweit, nach insgesamt 3 Jahren Anlauf bekam ich von meinem „Nachhilfelehrer“ Felix Wustrak eine ungemein motivierende Antwort auf meine Frage „jetzt habe ich wieder einen Monat gebastelt, was sagen Sie denn dazu?“. Sie lautete: „bis auf einige Kleinigkeiten könnte man dies ins Mastering schicken. Die Kleinigkeiten könnte man aber auch durchs Mastering ausgleichen.“ Meine Erwiderung darauf: „You made my day!“.
Warum 3 Jahre? Warum hat es so lange gedauert? Weil ich auch hier meinem eigenen Grundsatz „entweder ganz oder gar nicht“ folgte. Der Anstoß kam fast von selbst. Nachdem ich einigermaßen die Grundkenntnisse des Beatmatching und des Aufbaus von Sets verstanden hatte, kam die Lust auf mehr. Nicht nur fertige Tracks mischen und spielen, sondern auch selber konstruieren. Existierende Tracks mit Sample-Bibliotheken nachbauen, wollte ich ich nicht. Ich vermeide hier bewusst den Begriff komponieren, diesen verbinde ich immer Namen, wie Verdi, Puccini, etc.. Vor diesen Künstlern ziehe ich den Hut, vor allem wenn man sich die Partitur einer Oper anschaut.
Aber zurück zu meinen Konstruktionen. In den letzten 3 Jahren habe ich mir nicht nur die Grundlagen der Musiktheorie beigebracht, sondern mich auch durch Arrangements und Mixing-Techniken durchgekämpft. Manche Dinge sind mir immer noch nicht ganz klar, zum Beispiel Kompressoren. Die machen mich immer noch wahnsinnig. Nach 3 Jahren zum ersten Mal festzustellen, dass man jetzt ein Label suchen gehen kann, weil die Struktur, das Arrangement und der Mixdown passt, ist schon ein geniales Gefühl. Und jetzt kann ich endlich dran denken, dieses Wissen in Form eines Fachs an der THD einem größeren Interessentenkreis anzubieten. Ich habe ja noch ein paar spannende Berufsjahre vor mir.
Einen guten Rutsch ins neue Jahr. Stay tuned.
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