Ich bekomme in schöner Regelmäßigkeit von vielen Studierenden während der Semesterferien den gutgemeinten Wunsch am Ende einer E-Mail, ich möge doch die Ferien genießen. Welche Ferien?
Nach Paragraph fünf der Erholungsurlaubsverordnung – EUrlV (ja das gibt es wirklich!) haben Beamtinnen und Beamte ein Anrecht auf 29 Tage Urlaub pro Jahr. Dies gilt auch für Professoren. Daher haben wir vorlesungsfreie Zeiten und keine Ferien. In diesen Zeiträumen mache ich das, was ich während des Semesterendspurts nicht schaffe: Artikel schreiben, Abschlussarbeiten korrigieren, Vorträge planen, unterrichtsbegleitende Projekte akquirieren, Forschungsprojekte anstoßen und auswerten (vor allem einige Tage mit SPSS versenken) und das eine oder andere Projekt mit der Industrie anschieben, durchführen und abschließen. Bitte nicht falsch verstehen, ich möchte mich weder rechtfertigen noch jammern (obwohl das so schön deutsch wäre), sondern schlicht und einfach das eine oder andere Vorurteil ausräumen. Wir Professoren sitzen nicht zuhause, schauen beim Fenster hinaus und bohren in der Nase.
Daher nutze ich die Gunst der Stunde und verbrate meine Zeit mit zwei Projekten, die im Winter ganz oben auf meiner Agenda stehen:
- Fanpages are dead – eine schöne, empirische Studie über den Sinn und Unsinn von Facebook für Unternehmen
- Die dritte Auflage meiner Einzelhändlerstudien: Neuigkeiten von der Sport-Verkaufsfront oder wie gut ist die Fachkompetenz von Sportverkäufern?
In diesem Sinne, schöne vorlesungsfreie Zeit, in den nächsten drei Wochen gibt es in meinem Blog nichts zu lesen.