Ambush-Marketing der ungeschickten Art. Falsch verstehen, dann verdrehen, dann eine Pressemeldung daraus machen.

Gestern bin ich über einen dreisten Trittbrettfahrer gestolpert. Die Firma Ajedo Business Solutions hat ganz frech die Ergebnisse meiner Autohändlerstudie verarbeitet und als Aufhänger für die Vermarktung ihrer eigenen Produkte herangezogen. Die Argumentation ist an den Haaren herbei gezogen, aber lesen Sie selbst:

„Kommunikationschancen nutzen
Wie viel mehr Umsatz würde ein Autohändler wohl machen, wenn er mit dem Kunden häufiger im Kontakt stünde und unter Einsatz moderner Kommunikationsmittel wie Ajedo einen kontinuierlichen Kommunikationsweg beschreiten würde? Die Erkenntnisse der Studie lassen sich auf den gesamten Verkaufsprozess ausweiten: Viele Autohäuser vergeben die Chancen, mehr von ihren Kunden zu erfahren. Sie bauen keine Beziehung auf, keine Verkaufsbeziehung. Dabei wächst der Marktdruck ständig, denn Kunden sind über das zunehmende Know-how-Sharing im Web bereits gut informiert, z.B. welche Fahrzeuge zu welchem Preis mit welchen Leistungen angeboten werden. Das führt zu Um- und Abwanderungen von Stammkunden. An dieser Stelle kommt Ajedo zum Einsatz.“ Direktzitat aus der Pressemeldung http://www.sparego.de/nachrichten/kunde-droht-mit-auftrag/. Ähnlich auch: http://www.go-with-us.de/kunde-droht-mit-auftrag/ und http://online-zeitung.de/2014/02/18/kunde-droht-mit-auftrag/

Der Autor dieser Pressemeldung hat leider nicht ganz verstanden, was ich mit meiner Studie aussagen wollte, aber bei dieser Art von Ambush-Marketing war nur der Trittbrettfahrer-Effekt wichtig. Vielleicht kommt als nächste Meldung: Weihnachtsmann und Christkind in der CRM-Krise, mit Ajedo Business Solutions wird die Kommunikation mit allen Kindern deutlich leichter! Das gleiche könnte man auch mit dem Storch machen, der dann die Kinder mit den Produkten der Firma deutlich gezielter zu den richtigen Eltern bringen kann.

Meine Meinung dazu: Tools are for Fools! Wer es nicht schafft in der richtigen, realen Welt Beziehungen mit Kunden aufzubauen, der wird auch mit den tollsten Tools nichts anzufangen wissen. Außerdem haben die meisten Autohändler eine relativ gute Ausstattung an Tools vom Hersteller, die aber in der Regel nicht gefüllt und nicht genutzt werden.