Last, but not least der Endspurt in der Analyse meiner Wahlplakate, die SPD. Genauso wie die Alternative für Deutschland macht sich diese Partei in den Orten Weibing, Edenstetten und Egg rar. Mit einer Metapher umschrieben: in dem ganzen optischen Gelärme, mit dem die anderen Parteien diese drei Dörfer überziehen, sind die beiden genannten nur jeweils ein kleiner Ping. Nachdem um die Ecke gleich 2 Plakate stehen, mache ich mir die Sache einfach und betrachte beide in einem Rutsch.
Wahlplakate Ewald Straßer Variante 1 + 2: unsere niederbayerische Antwort auf Kojak.
O.k., wahrscheinlich werden die meisten meiner Leser die Sendung „Einsatz in Manhattan“ nicht mehr kennen, denn sie lief im Zeitraum 1973-1978. Da war sogar ich noch jung. Im Gegensatz zu vielen anderen Politikerfotos, die ich auf die Schippe genommen habe, sind die Fotos professionell aufgenommen. Herr Ude freut sich sichtlich (das professionelle Lächeln hat er mit seinem Konkurrenten, Herrn Seehofer gemeinsam – vielleicht haben die beiden den gleichen Fotografen, am Ende noch F. Oto). Das Layout ist klar und übersichtlich. Im Gegensatz zu den anderen Parteien hat die SPD keinen schwummerigen Hintergrund gewählt, sondern auf klares Weiß gesetzt.
Kommen wir nun zum eigentlich interessanten Kern, der Botschaft. Interessant ist für mich, dass im Sinne eines Co-Brandings ganz auf die Person Ude gesetzt wird und der arme Herr Straßer damit als Anhängsel der großen Dachmarke erscheint. Was mich zu der Frage hinreißt: hat er denn keine eigene Persönlichkeit?
Wenigstens ist er auf dem rechten Wahlplakat in den Vordergrund gerückt worden und muss sich nicht hinter seinem Chef verstecken. Unterstrichen wird dieser Eindruck auch noch durch den roten Kreis mit der Aufschrift „Genau! Ude.“. Geschickter wäre gewesen, den Kandidaten gleichberechtigt neben den Hoffnungsträger der bayerischen SPD zu stellen und somit gemeinsamen Einsatz in Niederbayern zu demonstrieren und nicht wie der große Obi Udi Kenobi mit dem kleinen E. Luke Streetwalker im Feindesland unterwegs zu sein.
Zusammenfassung: interessanter Ansatz, unterscheidet sich deutlich vom Wettbewerb, hinsichtlich der Außenwirkung optimierungsfähig.