Wirkt Storytelling wirklich? Die Bachelorarbeit von Marika Auhuber.

Bachelorarbeit AuhuberEine spannende Frage, die jeden Marketer und interessiert. Aus dem Bauch heraus, würde sicher jeder sagen: logisch, Geschichten verankern sich viel besser im Gedächtnis als mühsam zu lernende, endlose Auflistungen von Produktfeatures. Aber manchmal trügt das Bauchgefühl und es ist Zeit über eine empirische Studie nachzudenken. Als Frau Auhuber den Themenvorschlag machte, war ich überrascht, denn dieser Bereich der Kognitionspsychologie ist ziemlich komplex und kaum ein Studierender kommt darauf. Aber die Begeisterung, mit der die Studentin das Thema anpackte, überzeugte mich davon dass es meistern würde. Und wie sie das gemeistert hat. Beeindruckend. Kurz zusammengefasst: 1) die theoretische Herleitung war schon sehr gut, aber 2) der wirklich kniffelige Teil, die Entwicklung eines Forschungsdesigns zur empirischen Meßbarkeit wurde von ihr mit Bravour gelöst. Der Nachweis der Wirkung war dann die Krönung. Willkommen in der Hall of Fame.

Was waren die wichtigsten Inhalte/Erkenntnisse?

Der wichtigste Inhalt in meiner Bachelorarbeit war die Neurowissenschaftliche Erkenntnis, dass sich das menschliche Gehirn Fakten besser merken kann, wenn sie in Form von einer Geschichte erzählt werden. Diese Erkenntnis übertrug ich auf die Erinnerungsfähigkeit von Werbungen. Mit Hilfe einer Online Umfrage und einem Experiment konnte ich überprüfen, ob sich Menschen besser an eine Werbung bzw. das Produkt/Marke erinnern können, wenn diese eine Geschichte erzählt.

Wie kam Ihnen die Idee für Ihre Arbeit?

Leider war der Findungsprozess für ein passendes Thema für die Bachelorarbeit keine leichte Aufgabe, bis ich plötzlich über einen Online Artikel gestolpert bin, welcher sich mit der Entwicklung von Neuromarketing beschäftigte. Da ich meine Thesis im Bereich Marketing schreiben wollte, habe ich mich daraufhin etwas mehr mit Neuromarketing beschäftigt und glücklicherweise ein super Thema gefunden, ebenfalls mit großen Dank an Dr. Prof. Zich, der mich beim Findungsprozess unterstützt hat.

Was hat Ihnen am meisten Spaß gemacht?

Am meisten Spaß hat mir tatsächlich die Recherche zum Thema Neuromarketing gemacht. Es war für mich einfach erstaunlich wie sich Marketing durch den Einsatz von Neurowissenschaftlichen Methoden ändern kann und wird. Ebenfalls war es wirklich interessant mehr über das menschliche Gehirn zu erfahren!

Welche Anregungen haben Sie am meisten beeinflusst?

Wertvolle Anregungen für das Thema sowie für die Bearbeitung der Thesis konnte ich von meinen Freunden und Familie erhalten. Ich habe oft mit ihnen über meine Arbeit und über den Prozess gesprochen, was wirklich gut ist denn sobald man ein Problem laut formuliert und anderen erklären muss, bekommt man oft selbst einen klareren Blick! Weiter habe ich mich viel mit verschiedene Journals und Artikeln auseinandergesetzt, welche mir ebenfalls viel weitergeholfen haben und meine weitere Arbeit beeinflussten. Ebenfalls konnte ich mich immer auf die Unterstützung von Dr. Prof. Zich verlassen, welcher mir innerhalb von kürzester Zeit neue Anregungen und Perspektiven liefern konnte, falls ich doch mal keinen Ausweg zu einem Problem wusste.

Mit Firma oder ohne Firma geschrieben? Warum?

Zuerst war ich der festen Überzeugung meine Bachelorarbeit mit einer Firma zu schreiben, wobei ich nun überaus glücklich bin, dass dies nicht geklappt hat. Denn ohne Firma konnte ich meiner Vorstellung freien Lauf lassen und meine Ideen uneingeschränkt verfolgen. Somit kann ich ohne Sorge behaupten, meine Bachelorarbeit repräsentiert zu 100% meinen Vorstellungen und ist mein eigener Erfolg.

Was war die größte Herausforderung bei der ganzen Arbeit? Wie haben Sie das gemeistert?

Ich denke die größte Herausforderung war es die Arbeit nicht zu lang und breitgefächert zu halten. Wie schon gesagt, war ich nach nur ein paar Tagen total im Thema Neuromarketing gefesselt und wollte somit natürlich alles Gelesene und Erlernte in meiner Bachelorarbeit widergeben. Leider ist eine Bachelorarbeit aber nun mal keine Zusammenfassung des Gelesenen. Somit war es sehr schwierig fokussiert zu bleiben und bestimmt zu entscheiden, welche Themen vom Hauptthema ablenken und zu ausschweifend sind und welche Themen dringend notwendig sind um den erwünschten Kontext zu erlangen.

Haben Sie einen guten Tipp für gelungenes Zeitmanagement?

Ich denke man sollte eine Bachelorarbeit nicht unterschätzen, allerdings sollte man sich absolut nicht verrückt machen lassen! Die Vorarbeit, also die Themenfindung und dann die Sammlung von Literatur und Quellen sind wirklich das A und O, denn sobald man sich mit dem Thema auskennt, kann man ohne Probleme Seite nach Seite sinnvoll füllen. Ebenfalls denke ich ist es wichtig, sich nicht total unter Druck zu setzen, drei Monate sind eine lange Zeit um eine gute Bachelorarbeit zu schreiben, da kann man sich auch mal einen Tag Pause gönnen, denn mit freien Kopf arbeitet es sich besser.

Wie viel Zeit haben Sie für die Bachelorarbeit insgesamt aufgewendet (in Monaten)?

Ich habe tatsächlich fast drei Monate dazu benötigt, wobei meine Bachelorarbeit eine Online Umfrage sowie ein Experiment beinhaltet. Beide Methoden benötigen viel Zeit zur Vor- und Nachbereitung. Ebenfalls, habe ich mir auch öfter einen Tag freigenommen, um das schöne Sommerwetter zu genießen, denn meine Erfahrung zeigt, wenn es an einem Tag nicht läuft dann sollte man lieber aufhören und dem Kopf eine Pause gönnen, bevor man seine Zeit verschwendet.

Was würden Sie heute anders machen?

Ich muss gestehen, ich würde alles ganz genau wieder genauso machen! Vielleicht etwas eher mit der Online Umfrage beginnen, da es zum Ende doch etwas stressig mit der Auswertung geworden ist. Allerdings muss ich sagen, hatte ich einen recht guten Zeitplan im Kopf und konnte den größtenteils auch einhalten! Am wichtigsten ist einfach sich nicht komplett unter Druck zu setzen und auch mal einen Tag oder Nachmittag frei zu nehmen wenn es einfach mal nicht läuft, denn nur solange das Schreiben und die Recherche noch Spaß machen kann man eine wirklich gute Arbeit ablegen!

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