Wie und warum identifiziert sich ein Kunde mit einer Marke? Teil 1: Identifikation und Selbstkongruenz.

Hall of Fame Bachelorarbeit Sebastian BaldDie vorliegende Bachelorarbeit versucht eine der spannendsten Fragen aus der Markenführung zu beantworten: wie identifiziert sich ein Kunde mit einer Marke? Ein möglicher Ansatzpunkt ist die genauere Betrachtung des Selbstbildes der Kunden. Kurz gefasst: wenn die Markenpersönlichkeit meinem idealen Selbstbild entspricht, hat sie schon fast gewonnen. Stopp! So einfach ist es leider nicht. Dies muss der Herr Bald relativ schnell feststellen, als er sich tiefer in die Materie einarbeitete. Er hatte sich ein ziemlich komplexes Thema vorgenommen, dass er auch noch empirisch untersuchen wollte. Dies ist ihm hervorragend gelungen. Die ganze Arbeit ist, genauso wie die Arbeit seiner Freundin, ein methodisches Highlight. Angefangen von der praktischen, realitätsnahen Definition der wissenschaftlichen Problemstellung, über die Hypothesenbildung bis hin zum wohl überlegten und intelligent gestalteten Fragebogen. Die Arbeit bestätigte einen Zusammenhang zwischen dem idealen Selbstbild und der bevorzugten Automarke, aber besonders interessant fand ich, dass trotz aller Emotionen rund um des Deutschen liebstes Kind der funktionale Nutzen immer noch einen hohen Stellenwert besitzt. Eine Bachelorarbeit, die mir gezeigt hat, was möglich ist und was Studierende schaffen können, wenn Sie wollen. Willkommen in der Hall of Fame.

Was waren die wichtigsten Inhalte/Erkenntnisse?

Die wichtigsten Inhalte und Erkenntnisse meiner Arbeit waren, dass die Unternehmen gerade im Automobilbereich versuchen Ihre Marke(n) durch eine Emotionalisierung von der Konkurrenz abzuheben und das hierbei das Übereinstimmen von idealem Selbstbild und Markenpersönlichkeit – ideale Selbstkongruenz – einen enormen Einfluss bei der Entstehung einer Markenpräferenz hat. Entgegen der Aussagen einiger Lehrbücher, die sogar von einer Entmaterialisierung des Konsums sprechen, haben meine Ergebnisse jedoch gezeigt, dass funktionale und emotionale Aspekte noch immer mindestens gleich bedeutsam sind.

Wie kam Ihnen die Idee für Ihre Arbeit?

Der Anreiz zu diesem Thema entstand aus einem Gespräch mit Herrn Prof. Zich und meiner Freundin nach ein paar Bier im Sommer am Campus der THD. Zu dem damaligen Zeitpunkt – 9 Monate vor Abgabe –  hatte ich noch keine Ahnung worüber ich schreiben möchte. Wenn ich mich recht entsinne ging es in diesem Gespräch über eine Bachelorarbeit, die den Zusammenhang zwischen dem idealen Selbstbild und der Wahl einer politischen Partei behandelte. Da ich mich sehr für den Automobilbereich interessiere, kam mir die Idee das ganze auf den Automobilbereich anzuwenden – jedoch mit dem Thema des ‚emotional Brandings’ und dessen Facetten angereichert.

Was hat Ihnen am meisten Spaß gemacht?

Ich muss sagen, dass mir in Summe alles an meiner Bachelorarbeit Spaß bereitet hat, da es ein Thema war mit welchem ich mich voll und ganz identifizieren konnte. Sowohl das Recherchieren in mehreren Dutzend Lehrbüchern, Artikeln und Aufsätzen als auch die Entwicklung und Auswertung meines Fragebogens waren extrem spannend.

Welche Anregungen haben Sie am meisten beeinflusst?

Das waren auf jeden Fall die Gespräche mit meiner Freundin – die in ihrer Thesis den Einfluss der Konsumentensozialisation auf die Markenpräferenz im Automobilbereich behandelte. Unsere Themen sind sich sehr nahe gewesen, weshalb wir uns gegenseitig in stundenlangen Gesprächen super Anregungen geben konnten. Jedoch konnten mir auch einige Freunde und Verwandte, welche meinen Fragebogen testeten, noch einige nützliche Anregungen mit auf den Weg geben. Natürlich darf ich an dieser Stelle die Anregungen aus den Gesprächen mit Herrn Prof. Zich nicht vergessen, der von dem Thema genauso fasziniert war wie ich.

Mit Firma oder ohne Firma geschrieben? Warum?

Ich habe meine Bachelorarbeit ohne Firma geschrieben, da ich so für mich mehr Handlungsspielraum sah und die Bachelorarbeit mein Eigentum nennen darf.

Was war die größte Herausforderung bei der ganzen Arbeit? Wie haben Sie das gemeistert?

Für mich war es zunächst schwierig ein so großes Thema überhaupt inhaltlich abzustecken. Ich habe leider zu Beginn die Komplexität des Themas nicht umreißen können und habe somit viel Zeit für dann auch überflüssige Recherche investiert.

Haben Sie einen guten Tipp für gelungenes Zeitmanagement?

Auf jeden Fall muss man sich zu Beginn Zwischenziele setzen, die man bei Erreichen abhaken kann – das hat natürlich auch einen enormen psychologischen Faktor.
Was man auch wissen sollte, dass gerade bei einer quantitativen Studie der Fortschritt der Arbeit extrem von den Umfrageteilnehmern abhängig ist, weshalb man in seiner Zeitplanung immer mit genügend Puffern arbeiten sollte.

Wie viel Zeit haben Sie für die Bachelorarbeit insgesamt aufgewendet (in Monaten)?

Alles in allem habe ich mich ca. fünf Monate mit meiner Bachelorthesis beschäftigt.

Was würden Sie heute anders machen?

Ich finde es enorm wichtig sich zu Beginn erst einmal genügend Zeit zu nehmen, um das Thema wirklich abzugrenzen und daraufhin gezielt zu recherchieren – das habe ich bei meiner Bachelorarbeit leider nicht so gemacht – weshalb ich doppelten Stress hatte.

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