Was für ein Zirkus – Anfängerfehler in Outdoor-Plakaten

Outdoorplakat SoundCircus DeggendorfIn den letzten paar Wochen ist mir immer wieder ein Plakat negativ aufgefallen, das eigentlich eine Musikveranstaltung am heutigen Freitag bewerben soll, den Soundcircus. In dem Plakat stecken so viele Anfängerfehler, dass ich irgendwann letzte Woche doch angehalten habe, um ein Foto zu schießen und ein paar Kommentare in meinem Blog zu verfassen:

Fehler 1: das Datum ist aus dem fahrenden Auto überhaupt nicht zu erkennen, nur wenn man stehen bleibt oder im Stau steckt. Wie soll ich dann wissen, wann ich wo hingehen soll?

Fehler 2: die Schrift mit der Bezeichnung der Veranstaltung „Soundcircus“ ist so ungeschickt gewählt, Weiterlesen

Das Raubtier in der Prostata – Teil 2, die Überraschung im Briefumschlag

Mailing für ein Prostata-HeilmittelGestern haben wir einen Blick auf ein Mailing geworfen, dass ziemlich viel verspricht und große Wahrscheinlichkeit besitzt, die vollständige Aufmerksamkeit des Adressaten zu erhalten. Das ist wirklich gut. Ich spare mir jetzt ein Unboxing-Video, stattdessen habe ich den kompletten Inhalt des Mailings in Form einer PDF Datei bereitgestellt. Bevor ich in die Bewertung einsteige, möchte ich noch kurz die Herausforderungen reflektieren, die hinsichtlich der Bewerbung eines mehr oder weniger medizinischen Produktes ergeben. Sie bestehen meiner Meinung nach vor allem darin, dass der Adressat ein gesundheitliches Problem hat und – je nach Schwere – einen subjektiv hohen Verzweiflungsgrad hat, der die Empfänglichkeit für bestimmte Botschaften stark beeinflusst. In anderen Worten formuliert: wenn die Schulmedizin versagt, dann greift man eventuell sogar zu esoterischen Behandlungsmethoden, die teilweise dubiose Versprechungen aus dem Hut zaubern.

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Auch mit dem Kaffee am Arbeitsplatz unzufrieden?

Im Sommerloch habe ich eine Werbung im Briefkasten gefunden, die ein hervorragendes Beispiel dafür ist, wie man auf halbem Wege stecken bleiben kann und Werbemittel beim Fenster rauswerfen kann. Die Grundidee ist nicht schlecht, aber die Umsetzung lässt deutlich zu wünschen übrig, vor allem was die klare Positionierung des anbietenden Unternehmens anbelangt. Die ist nämlich unglücklich umgesetzt, böse Zeitgenossen würden behaupten, dass sie nicht vorhanden ist.

Kaffee Partner Mailing 2015 Kaffee Partner Mailing 2015
Aber hier ein paar kleine Details zu meinen wichtigsten Bewertungskriterien:

Fällt die Werbung (positiv) auf und ist sie interessant für die Adressaten?

Allein durch die kräftige Farbe fällt die Werbung auf und durch die beiden zentralen Aussagen (so kann ich nicht arbeiten!/Ich streike!) könnte sich der eine oder andere angesprochen fühlen. Deutlich intelligenter wäre gewesen, auf den heißen Sommer anzuspielen: bei dem Wetter kann ich wirklich nicht arbeiten oder können Sie bei der Hitze auch nicht arbeiten? Exzellent ist anders, aber es geht auch schlechter.

Ist der Inhalt der Werbung leicht zu verstehen?

Jein. Wenn ich mir das Titelblatt ansähe, weiß ich leider nicht, ob es um einen Anbieter von Kaffeemaschinen geht oder um eine Dienstleistung. Diese Frage wird auch auf der Rückseite nicht beantwortet. Ein ganz grober Fehler, der dazu führen kann, dass die Werbung weggelegt wird und keine Beachtung mehr findet. Dies führt selbstverständlich dazu, dass es zu keiner Kaufentscheidung führt. Verständlich ist dagegen der unbedeutendere Teil, keiner möchte schlechten Kaffee am Arbeitsplatz.

Ist das Bedürfnis klar adressiert und die Benefits einfach und deutlich kommuniziert?

Jein. Die Kaffeetrinker möchten guten Kaffee am Arbeitsplatz – soweit ist das Bedürfnis klar adressiert. Aber warum soll ich Kaffee Partner kontaktieren? Haben die einen super Weiterlesen

Der Glaubenstest – schon gemacht?

glaubenstest (3)Gestern habe ich ganz kurz die erste kirchliche Spam SMS skizziert, die ich erhalten habe. Zur schlechten Werbewirkung muss ich daher nichts mehr sagen. Nun die Fortsetzung.

Ich habe vier Wochen lang gewartet, bevor ich den Link angeklickt habe. Aber diese Woche hat es mich doch interessiert, was hinter dem Glaubenstest steckt. Die erste Seite ist ziemlich vielversprechend, denn sie kündigt an, dass es um meine Ewigkeit geht. Also dachte ich mir, kümmere ich mich um meine Ewigkeit und mache diesen Test. Aus der Sicht eines Werbers bzw. Verkäufers ist dies eine Kundenakquisition, verpackt in einen Test. Hmm, so etwas ähnliches hat mir 1999 ein Mitglied der Scientology in Seattle in die Hand gedrückt. Wenn der Fragebogen nicht so brandgefährlich (weil so professionell gemacht) ist, hätte ich ihn schon lange einmal verarbeitet. Aber mit dem Feuer spielt man nicht.

 

glaubenstest (4)

Um es kurz zu machen, Der Test besteht aus 39 Fragen, die immer nur mit Ja zu beantworten sind. Lieber Herr Leicht, schön dass Sie sich die Arbeit gemacht haben, diese Homepage aufzubauen, aber es ist eine Beleidigung für einen intelligenten Menschen, wenn er immer nur auf Ja drücken soll und damit nicht mehr nachdenken muss (soll?).

Was mich zudem noch stört ist, dass die Fragen so offensichtlich platt-apodiktisch-dogmatisch sind. Manchen gefällts, manchen eben nicht. Daher habe ich nach der dritten Frage aufgehört und damit wahrscheinlich leider meine Ewigkeit verspielt. Lieber Herr Leicht, stecken Sie etwas mehr Kreativität in die Gestaltung Ihrer Fragen, dann wird es auch etwas mit dem Glaubenstest. Ergebnis:  nicht brandgefährlich, daher in meinem Blog verwertbar.

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Jesus wird kommen – die erste kirchliche SPAM-SMS

glaubenstest (2)Ich war nicht schlecht überrascht, als ich diese SMS auf meinem Telefon gesehen habe. Zu allererst vermutete ich natürlich wieder einen Link auf einen Trojaner oder ähnliches. Aber stattdessen war dies ein Link auf eine Seite, die dem Betrachter einen Glaubenstest aufdrängte. Diese habe ich jedoch erst vier Wochen nach Erhalt dieser SMS erkannt.

In aller Kürze eine Bewertung der Attraktivität dieser SMS.: für einen überzeugten Christen, der entsprechend Bibel fest ist, ist dieses Zitat sicher mit einer positiven Bedeutung hinterlegt, Für alle anderen ist das Wort Dieb eher mit negativen Konnotationen verbunden, daher äußerst ungeeignet für die Gewinnung neuer Mitstreiter beziehungsweise Mitstreiterinnen. Lieber Herr Leicht (kein Scherz, siehe Handynummer), Sie sollten etwas mehr in die positive Gestaltung ihrer Botschaften stecken und sich in die Lebenswelt aller Adressaten hineinversetzen. Aber der interessante Teil, der Glaubenstest, kommt Morgen.

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Beweis erbracht! Das Jenseits gibt es wirklich!

spamcheckJetzt hab ich endlich den Beweis! Das Jenseits gibt es wirklich. Letzte Woche habe ich eine E-Mail eben aus dieser Sphäre erhalten. Woran man das erkennt? Frau Soto, die mir ein unwiderstehliches Angebot geschickt hat, schrieb in ihrer E-Mail: „Mein Vater war […] bevor ich starb“. Wenn das kein Nachweis für das Leben nach dem Tod ist. Aber damit stellt sich die Frage, wieso Frau Soto, wenn sie doch tot ist, bei uns ihre Ausbildung fortsetzen will und wieso braucht sie dann meine Hilfe? Fragen über Fragen, die immer im Dunkel des Jenseits verbleiben werden.

soto-jenseitsSchönes Wochenende.

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Der Sommerschlussverkauf bei Camp David – Intelligenztest, Stilmittel oder Schreibfehler?

camp_davidGestern Abend wurde ich auf eine nette Stilblüte – vielen herzlichen Dank an Herrn Albert für das Foto – aufmerksam gemacht, die eine kurze, aber intensive Diskussion über Werbetexte nach sich zog. Beim ersten Blick auf dieses Foto fällt vielleicht dem einen oder anderen nichts auf, aber beim zweiten Blick und beim genauen Durchlesen der zentralen Botschaft fragt sich der Betrachter, ob sich nicht eventuell ein Schreibfehler in diese Botschaft geschlichen hat. Sollte es nicht „Yes, we sell“ heißen oder ist dies auch eine Vergewaltigung der englischen Sprache, analog zu „Soo! muss Technik“?

Vielleicht ist es aber auch ein Intelligenztest für alle Deutschen? Vielleicht aber auch ein verstecktes Gewinnspiel, gewissermaßen nach dem Prinzip „wer den Fehler entdeckt und an die Zentrale meldet, der kann (selbst verständlich unter Ausschluss des Rechtsweges) eine Freifahrt auf dem Traktor gewinnen“. Wenn ich mehr Zeit hätte, würde ich an die PR-Abteilung von Camp David schreiben und versuchen dies herauszufinden. Aber genau überlegt – ist die Zeit nicht wert.

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Olli zeigt mir den Weg zum Sex-Appeal! Das Wochenende kann kommen.

spamcheckWieder ein Goldstück aus meiner Spam-Schatzkiste:

„Mädchen denken, dass Sie frei von Sex-Appeal sind? Zeigen Sie ihnen die Wahrheit! Ihre Boner in kürzester Zeit mit diesen niedrigen Preisen wieder.  Wenn Sie eine neue Erektion müssen Sie diese Medikamente benötigen. Bei uns werden Sie von allen Arzneimitteln sind Sie nach Kauf! Holen Sie sich kostenlos Tabletten für jeden neuen Kunden!“

Was für ein grammatikalisch-semantischer Kracher, da erübrigt sich doch jeder Kommentar. Danke lieber Olli für dieses Wunderwerk.

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Der i-MiEV – oder wie einfach die Suche nach dem Markennamen in die Hose gehen kann

branding-imiefEigentlich erübrigt sich jeder Kommentar. Riecht das Auto schlecht? Oder ist der Mief aus den Elektro-Antriebs-Entwicklungsabteilungen gemeint?

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Der neueste Trick aus der Spam-Giftküche: Windows ganz billig!

Spam Windows hz-click.comIn regelmäßigen Abständen erlebe ich immer eine positive Überraschung im Spam-Ordner. Dieses Mal von der Adresse <info@hz-klick.com> . Gerade für IT-affine Zeitgenossen ist die Verlockung ziemlich groß, den Link anzuklicken und sich damit eine Runde Ärger einzufangen. Interessant ist aber auch das unter der gleichen URL auch billige Krankenkassen verkauft werden. Mal sehen was in der Zukunft noch kommt.

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