Ich liebe mein Produkt – Ansatzpunkte für Unternehmen, um emotionale Beziehungen zu Produkten zu optimieren.

hof_strohmIch liebe mein Produkt, eine solch intensive Beziehung wünscht sich jeder Hersteller von Konsumgütern. In den letzten Jahren bin ich immer wieder über die Fragestellung gestolpert, wie Unternehmen solche Liebesbeziehungen aktiv gestalten können. Die Abschlussarbeit von Frau Strom ist eine sehr gelungene, empirische Untersuchung dieser Mechanismen. Ich persönlich erachte diese Arbeit als einen sehr guten Schritt in die richtige Richtung, um in der Zukunft dem Produktmanager Werkzeuge an die Hand zu geben, wie sie ihre eigenen Produkte erfolgreicher machen können. Willkommen in der Hall of Fame.

Was waren die wichtigsten Inhalte/ Erkenntnisse?

Das Ziel meiner Bachelorarbeit war es, die 10 wichtigsten Einflussfaktoren für die Emotionalisierung von Produkten aus Kundensicht festzulegen. Daher beschäftigte sich meine Bachelorarbeit mit der Herausforderung, dass reine Bedürfnisbefriedigung längst kein Thema mehr für Unternehmen ist und im Marketing als Element der Kommunikation daher vollkommen ausscheidet. Die Erfüllung von Bedürfnissen des Konsumenten ist grundlegende Voraussetzung für Unternehmen zur Teilnahme am Wettbewerb. Der wichtigste Differenzierungsfaktor für Kunden sind heute seine Emotionen. Die Fragestellung war also letztendlich, wie es im Marketing möglich ist, die Emotionen der Kunden gezielt anzusprechen und beständige Beziehungen zwischen Weiterlesen

Dicke Eier bei Dickmann – Produkt ja, Rechtsstreit nein.

Rechtzeitig zu Ostern noch eine sehr nette Werbeidee der Firma Dickmann: die dicken Eier. Ich bin beim einkaufen über die Box auf dem folgenden Foto gestolpert und konnte mir nur mit Mühe und Not im Laden das Grinsen verkneifen. Jeder Betrachter mag sich seinen eigenen Teil dazu denken.

dickmanns

Interessant ist auch, dass diese Werbung ein gerichtliches Scharmützel zwischen einer Werbeagentur und der Firma Dickmann zur Folge hatte. Hier der Artikel von Spiegel Online (http://www.spiegel.de/wirtschaft/service/dickmann-s-dicke-eier-duerfen-weiter-verkauft-werden-a-908195.html):

„Düsseldorf – Was unterscheidet Eier voneinander – mit dieser Frage mussten sich die Richter am Landgericht Düsseldorf im Streitfall zwischen der Firma Storck und einer Werbeagentur zuletzt befassen. Ihr Urteil: Die eiförmigen Schokoküsse der Marke Dickmann’s sind anders als die einer Werbeagentur aus Münster und damit kein Plagiat. Nun dürfen sie weiter verkauft werden.

Die Firma Storck hatte Schokoküsse in Eiform auf den Markt gebracht. Daraufhin hatte die Werbeagentur aus Münster geklagt: Sie habe die Ei-Form als Design entwickelt, schützen lassen und Storck dann vorgestellt – deren „Dicke Eier“ seien Nachahmerprodukte.

Das sah das Gericht anders: Das Storck-Ei sei etwas gedrungener und weiche vom geschützten Design der Werbeagentur ausreichend ab.“

Frohe Ostern!

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Was hat der DJ Westbam mit der Firma Bogner gemeinsam?

Westbam t shirtVorgestern auf der ISPO wunderte ich mich, schon auf dem Weg zum Ausgang, was ein T-Shirt von der Firma Bogner mit dem oben genannten DJ gemeinsam hat.

Als ich Wikipedia heute bemühte, kam relativ flott ein interessantes Ergebnis. In den 90er Jahren hat der DJ die Musik zu dem Film Feuer und Eis geschrieben. Daraus entstand später die Marke Bogner Fire and Ice. Gewusst? Ich jedenfalls nicht.

Deswegen lag es nahe, zum 25. Jubiläum des Labels auch ein T-Shirt herauszubringen, das etwas mit Westbam zu tun hat. Ich fand die Darstellung in der Vitrine (siehe Foto) gelungen. Bei Sportlern hätte jeder gesagt: Ja, klar. Aber bei einem DJ…

Zum Schluss: ob Westbam die Lobhudelei peinlich ist? Oder ob sie ihm gefällt?

Aus den Entwicklungslabors der US-Geheimdienste: der NSA-Sensor-Mülleimer

derintelligentemuelleimerVor ein paar Wochen habe ich Ihnen die wirklich geniale Idee des Teigschabers für das Klo der Firma Villa P. vorgestellt. Im selben Katalog findet sich noch eine weitere Bombenidee: der intelligente Abfalleimer. Ich finde es wirklich wahnsinnig toll, dass sich der Abfalleimer leise surrend öffnet, wenn man in den Bereich des Infrarotsensors kommt. Ob das immer noch so ist, wenn ich 20x vorbeigegangen bin, sei dahingestellt.

Noch besser fände ich, wenn mir der intelligente Mülleimer auch noch andere Tätigkeiten abnimmt, wie zum Beispiel unliebsame Telefonate beantworten, Berichte schreiben oder zum Einkaufen gehen. Vielleicht denkt er dann ganz für mich, schmeisst die Vorlesungen und ich kann mich nur noch dem DJing widmen.

Aber wahrscheinlich war dies nie eingeplant, sondern die Idee zu diesem Produkt kam von der NSA. Nachdem inzwischen jeder paranoide Mitmensch Telefonate nur noch verschlüsselt führt (bis auf Angela Merkel, die ihre Regierungs-SMS immer noch unverschlüsselt sendet) musste sich die amerikanische Spionagebehörde andere Wege überlegen, wie sie die weltweiten Verschwörungen aufdeckt. Welches Objekt bietet sich an? Natürlich so etwas Unverfängliches wie ein Mülleimer. Er steht unbeachtet von allen täglichen Aktivitäten in der Gegend herum und nervt durch sein Surren. Mit etwas Überlegen kommt man schnell darauf, dass man in der Küche ziemlich viel bespricht. Die Wahrscheinlichkeit ist nun groß, dass man mit einem Sensor-Abfalleimer die Küchen-Verschwörungen sofort entlarvt, vorausgesetzt das Surren und ständige Öffnen geht niemanden zu sehr auf die Nerven. Und jetzt kann man etwas wegwerfen und hat beide Hände frei für Verschwörungen. Doll, nicht?

Übrigens hat die NSA den Preis gesponsert, denn eigentlich würde dieser Hightech-Mülleimer mindestens 500 € kosten, dann würden ihn aber nur diejenigen kaufen, die wahrscheinlich zu viel Geld für Verschwörungen haben.

Der Teigschaber fürs Klo oder wie bewirbt man Produkte, die keiner braucht?

Heute gönne ich mir einen ganz besonderen Spaß und betrachte eine, vom Aussterben bedrohte, Werbeform etwas genauer: die Katalogwerbung. In regelmäßigen Abständen finde ich bei mir zu Hause im Briefkasten die Prospekte der Firma Pro-Idee aus Aachen.

Der eigene Anspruch des Herausgebers ist sehr hoch: „…die schönsten Dinge sind oft einmalig. Häufig sind es einzigartige Kunstwerke der Natur – oder besonders gelungene Unikate versierter Handwerker oder Künstler.“ (Originalzitat auf Seite 2 des Katalogs vom Herbst 2013). Ich mag dieses Schriftstück sehr gerne, weil in jeder Ausgabe mindestens ein richtiger Brüller dabei ist und den wollte ich natürlich dem Rest der interessierten Werbewelt nicht vorenthalten: diesmal ist es der Teigschaber fürs Klo.

Was für eine Bombenidee. Ein formschönes Silikonschwert, mit dem man bei jedem Toilettengang zum Samurai wird. Lasst uns die Verschmutzung bekämpfen. Die Firma verschweigt, dass man diesen Silikonschaber aufgrund seiner Form auch noch im Fasching als Schwert verwenden kann, natürlich nur nach gründlicher Reinigung. Trotz allen Humors, es ist eine sehr gute Präsentation und wenn der eine oder andere den Text durchgelesen hat, ist er wahrscheinlich wirklich davon überzeugt, dass die gute alte Klobürste ausgedient hat und jetzt das Zeitalter des Kloschabers gebrochen ist. Frohes Schaben!

TeigschaberfuerdasKlo

Was eine Kooperation mit der Hochschule bringt. Ein Interview mit Herrn Eller.

Was hat Sie dazu bewogen, ein Kooperationsprojekt mit der Hochschule Deggendorf zu starten?

Der Kontakt zu Professor Zich ist durch meine Mitarbeiterin Aurelia Hölzl entstanden. Frau Hölzl war selbst Studentin bei Professor Zich und weiß demnach um die hohe Qualität seiner praxisorientierten Lehrveranstaltungen. Durch das Projekt mit den Studierenden sahen wir die Chance, das Konzept von studays (www.studays.de), an dem wir bereits seit mehr als 2 Jahren arbeiten, mit wissenschaftlichen Methoden in der Praxis überprüfen zu lassen. Zeitlich und personell hätten wir eine so umfassende Marktanalyse nicht leisten können. So kam es uns sehr gelegen, dass uns die ca. 30 Studierenden bei unserem Vorhaben in der Funktion von Unternehmensberatern unterstützt haben.

Welche Ergebnisse sind konkret herausgekommen?

Konkret lieferte uns das Kooperationsprojekt Ergebnisse dazu, welche Basisanforderungen Kunden an eine Plattform wie studays stellen. Diese bilden Weiterlesen

Das Geheimnis wurde gelüftet: die nächste Apple-Innovation, der Mactini.

Apple hat endlich die Geheimniskrämerei aufgegeben und schon vor der Keynote im September in einem inoffiziellen Video die neueste Generation der Macs präsentiert. Durch einen (bewussten oder unbewussten?) Leak ist dieses Video in YouTube gelandet. Das wird die neue Revolution in der Computerindustrie werden! Hier das Video.

Microsoft, die lernende Firma.

Microsoft ist eine lernende Firma. Eigentlich positiv, wenn man nicht immer die gleichen Fehler machen würde. Erinnern wir uns ganz kurz an die gute alte Zeit, als es noch „Windows for Workgroups“ gab. Na gut, die Jüngeren unter uns wissen gar nicht mehr, was das ist, aber ich kann mich noch sehr gut erinnern, daß ich sehr viele Zigarettenpausen machen musste, weil das Betriebssystem sich mal wieder eine Auszeit nahm. Irgendwann kam Windows 98, ein Lichtblick. Zu dieser Zeit hatte ich schon das Rauchen aufgehört und die Auszeiten wurden seltener. Dann kam die erste Lernphase von MS: Me, nicht so toll. Anschließend wieder ein Lichtblick: XP, ablöst vom nächsten Flop, Vista. Und dreimal raten…. Ja, das Beste, was MS je auf den Markt gebracht hat: Windows 7. Und jetzt: die Nummer 8. interessant ist die Qualität des Flops. Laut IDC bremst MS nicht nur sich selbst, sondern den ganzen Markt (mehr dazu). Alle Achtung, das nennt man Höchstleistung. Was kann man nun von Microsoft lernen? Wie man den selben prinzipiellen Fehler immer wieder macht. Aber ein gutes hat das ganze, jetzt kann die Firma beim Launch des Nachfolgers wieder die gleichen Werbungen schalten: wir haben euch Kunden zugehört, wir haben verstanden, wir haben unser Betriebssystem verbessert (hier ein Beispiel). Schön, wenn in dieser schnelllebigen Zeit etwas Kontinuität in die IT-Branche gebracht wird.

Vom Customer Pain Point zur tollen Werbung – Fabian Kölle

hof titelbildBtB-Werbungen zeichnen sich oft durch langweilige Aufzählungen technischer Features aus. Warum? Dafür gibt es zwei mögliche Erklärungen: Entweder haben die Verantwortlichen für die Werbung keine Ahnung, dass auch technische orientierte Zielgruppen gerne kurz und knapp die Lösung ihrer Probleme lesen möchten oder sie haben zu viel Ahnung und können sich nicht in die Welt der Kunden zu versetzen oder beide Parteien reden sehr gerne aneinander vorbei. Eine unlösbare Herausforderung für einen Studierenden? Nein. Herr Kölle konnte in seiner Arbeit zeigen, wie Kundenprobleme in Werbeargumente für Produkte umgewandelt werden. Herr Kölle arbeitete sich tief in ein sehr technisches Umfeld ein und war in der Lage, die wunden Punkte (Customer Pain Weiterlesen