Schwäbisch Hall – Hauseigentümer oder Mitglied einer Gemeinschaft?

Vor kurzer Zeit ist mir wieder eine meiner Favoriten-Werbungen über den Bildschirm gelaufen und ich habe festgestellt, dass ich diese noch nicht in der Öffentlichkeit richtig gewürdigt habe, sondern nur im Unterricht. Daher wird es Zeit dieses Kleinod genauer unter die Lupe zu nehmen. Diese Werbung ist von 2012 und wird vielleicht keinen internationalen Preis gewinnen, dafür ist sie aber so schön emotional, ohne zu dick aufzutragen). Die Werbung stammt von Schwäbisch Hall und positioniert das Haus- und Wohnungseigentum als wesentlicher Schlüssel für die Zugehörigkeit zu einem sozialen Umfeld. Aber sehen Sie selbst, weiter unten findet sich die detaillierte Bewertung.

Zur Bewertung…

Bewertungsschema
VerhaltensänderungWelche Verhaltensänderung soll angestossen werden?
Eine Einstellungsänderung ist auf jeden Fall beabsichtigt (Emotionalisierung) aber auch die Generierung eines starken Bedürfnisses nach dem eigenen Heim. Gleichzeitig ist das eigene Heim aber auch der Schlüssel zu der Zugehörigkeit zu bestimmten sozialen Gruppen, daher auch die Entwicklung eines Wunsches “jemand zu sein“. Gut gemacht.
Wahrnehmungs- und KonzentrationsschwelleFällt die Werbung auf?
Keine Knüller, die sofort Aufmerksamkeit erregen. Man muss sich auf das Konzept einlassen und bis zum Schluss ansehen, um festzustellen dass sie wirklich positiv auffällt.
Unterscheidet sie sich von der Konkurrenz? Konkurrenten sind beispielsweise Banken, die jedoch aufgrund der Vielzahl der Finanzprodukte sich nicht in der Art und Weise fokussieren können, wie Schwäbisch Hall es mit dieser Werbung kann.
VerständnisschwelleIst die zentrale Botschaft einfach zu verstehen?
Klar, und wie einfach die zentrale Botschaft zu verstehen und zu merken ist.
Passen Visualisierung und Text zur Zielsetzung der Werbung?
Klar, zu 100 %.
Ist das Bedürfnis, dass die Zielgruppe haben soll, klar definiert?
Ja, siehe oben.
LernschwelleSind die zentralen Inhalte eine Bereicherung des aktuellen Wissens der Zielgruppe?
Wissen wird nicht wirklich vermittelt, eher ein Lebensgefühl und eine Perspektive.
Sind sie leicht zu lernen?
Klar, jeder der sich auf die Werbung einlässt wird sie mit einer gewissen Wahrscheinlichkeit auch im Gedächtnis behalten.
BedürfnisschwelleWird dem Betrachter klar, dass er (emotional wie kognitiv) das Ding wollen soll?
Die kognitive Basis des Bedürfnisses wird nicht adressiert, nur die emotionale.
Sind diese Gründe eher stark?
So wie die Werbung aufgebaut ist, werden richtig starke Gründe für die Entwicklung eines Bedürfnisses in der Werbung thematisiert und verarbeitet.
Werden Gründe gegen den Kauf ausgeräumt?
Nein. Die Gründe kann sich aber jeder potentielle Haus- und Wohnungseigentümer in seinem eigenen Kopfkino zusammenbauen.

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