Liebesbriefe aus dem virtuellen Outback – Achtung gefährlich kundenorientierter Spam!

Letzte Woche noch habe ich mich über die E-Mails meiner vollkommen unbekannten Kollegen aus der IT-Abteilung gefreut. Diese Woche habe ich noch mehr Grund zur Freude, denn ich habe wieder einige Liebesbriefe aus dem virtuellen Outback bekommen. Augenscheinlich haben einige der Spam-Produzenten Nachhilfe im Marketing genommen und ein anständiges Rechtschreibprogramm eingesetzt. Jedenfalls die meisten. Fangen wir doch mit den beiden folgenden Mails an:

Hello dear,
How are you doing,hope is well with you and your family? My name is miss bonna, i saw your profile Email today on Facebook and it really pleases me to write you for a lovely and sincere friendship even if we haven’t met or seen each other before. I will be so much appreciate to see your reply soon at my private email at ( bonnatamba1@hotmail.com ) so that we can share and know more about ourselves.
I shall appreciate an urgent response from you.
With lots of love from your new friend
bonna

Hello, dear my name is Hannah It ’s my pleasure to contact you after viewing your profile today on Facebook.com which really interest me to have communication with you I will be very happy if you can write me through my email for easiest communication and to know everything about each other, i will also send you my lovely pictures only if you contact me through my email (hannathiara@hotmail.com) please write me back in my private mail; (hannathiara@hotmail.com)
Thanks and God bless you.

Interessant an diesen beiden Mails ist, dass sie fast frei von Rechtschreibfehlern sind und darüber hinaus zwei verschiedene Zielgruppen ansprechen. Während die erste eher den Familienmenschen anspricht, sprich die zweite eher die Privatperson an. Darüber hinaus haben die Verfasser der ersten Mail gelernt, das vielleicht eine unverbindliche Freundschaftsanfrage ohne die üblichen Versprechen (Fotos, Heirat, Trojaner und andere lustige Dinge die man nicht auf dem PC haben möchte) zielführender ist. In der zweiten E-Mail wird der gute erste Eindruck jedoch durch den Hinweis auf die „lovely pictures“ ziemlich flott wieder wett gemacht. Einen Ausgleich für die interessanten Ansätze bildet dagegen der folgende virtuelle Liebesbrief:

Hallo, ich Justina oneil mit Namen, ein Weibchen nie verheiratet, ich habe eine Menge Profile gesehen, bin aber sehr selektiv. Ich sah Sie auf Facebook, Sie sind einer meiner Auswahl, bitte schreiben Sie mir auf meine private E-Mail-Adresse, (justinaoneil@hotmail.com), so dass ich Ihnen einige meiner Bilder zu senden. und mich selbst vorstellen.

Bablefish und die anderen Übersetzungsprogrammen im Internet sind vielleicht doch nicht die erste Wahl für eine Liebesbrief. Ich finde es war wahnsinnig schmeichelhaft, wenn ein Weibchen, das auch noch sehr selektiv ist, mich zu seiner Auswahl hinzufügt. Klingt aber irgendwie nach Einkaufen. Die schlechten ins Kröpfchen, die guten ins Töpfchen bzw. in die Auswahl/Mailingliste. Gerade die letzte Nachricht beruhigt mich doch wieder, denn es gibt noch viel zu lernen bei den Spammern. Vielleicht sollte ich mal einen Kurs anbieten.

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