Landtagswahl 2013: wer schlechte Werbung macht, bekommt auch keine Stimmen.

Am Sonntag war die Landtagswahl 2013 endlich vorbei und bei einigen gab es große Freude, bei den anderen eher weniger. Am Freitag letzte Woche habe ich meine Bewertungen der Parteienwerbung in Form eines einfachen Diagramms dargestellt. Gestern habe ich mir den Spaß gegönnt und die Gesamtergebnisse vom Sonntag hinzugefügt. Dies sieht man in der folgenden Grafik. Die Größe des Kreises ist dabei proportional zu den Stimmenanteilen. In der Original PowerPoint-Grafik hat der Kreis für die CSU 4,7 cm, analog dazu die anderen Parteien. Das spannende Ergebnis: wer schlechte Werbung macht, bekommt auch wenig Stimmen.auswertung_nach_der_wahl

O.k., die Parteienwerbung alleine macht noch keinen Wahlerfolg, sie zeigt aber zumindest sehr deutlich die innere Einstellung der Partei zu ihren Adressaten. Genauso wie bei Sixt. Der Eigentümer provoziert gerne und dies tut er lautstark durch meist gelungene, manchmal aber auch misslungene, Werbungen kund.

Während die CSU und die SPD durchaus professionelle Werbung machen und sich auch professionell nach draußen präsentieren, leisten sich die anderen Parteien mehr oder weniger grobe Schnitzer. Zu den einzelnen Ergebnissen: In der Süddeutschen Zeitung habe ich am Montag eine interessante Bewertung des Wahlkampfs von Herrn Ude gelesen. Er fühlte sich durch die Parteigenossen nicht genügend unterstützt. Witzigerweise ist aber auf dem Werbeplakat diese Übervaterrolle visualisiert worden, nicht Herr Straßer steht im Vordergrund, sondern alles baut auf dem Münchner Oberbürgermeister auf – Obi Udi Kenobi halt. Worüber beschwert er sich dann?

Die Wahlplakate der Freien Wähler waren nicht nur optimierungsfähig, sondern auch hinsichtlich ihrer Aussagen im wesentlichen sinnfrei. Und dann wundert sich die Partei, warum nicht mehr als 10% Marktanteil (sorry, Stimmen) herausgekommen ist, sondern nur 9%? Gegen einen solch starken und etablierten Gegner wie die CSU muss man sich schon starke Sprüche einfallen lassen, um zu punkten. Der CSU-Claim in Weibing (Bayern. Wir schaffen die Chancen) hat zwar Verbesserungspotential, aber deutlich besser als gar kein Spruch, die Aufforderung „Trau dich“, oder gar die Hoffnung nur durch Konterfeis von Politikern zu punkten.

Über die Wahlplakate der FDP, der Alternative für Deutschland und der Bayernpartei habe ich mich schon ausführlich ausgelassen, im wesentlichen gelten aber die gleichen Aussagen wie für die Freien Wähler.

Die Grünen und die Linke hatten gar keine Plakate entlang der Hauptstraße aufgehängt. Vielleicht haben sie sich zu sehr darauf verlassen, dass die Werbung in den Städten ausreicht.