Landtagswahl 2013: Wahlwerbung der CSU oder im Land des überlegenen Lächelns

Im 3. Teil meiner Werbeanalyse nehme ich mir die Werbungen der CSU vor. Eines hat diese Partei mit den Freien Wählern gemeinsam: Sie bieten den Weibingern wenigstens eine Botschaft. Nachdem die Nachrichten im Regelfalle prallvoll mit den Vertretern der großen bayerischen Volkspartei sind, fällt dieser Nachteil wahrscheinlich nicht in diesem Maße ins Gewicht wie bei der Mannschaft von Herrn Aiwanger. Die Plakate der CSU (Bernd Sibler, Max Gibis, Margret Tuchen, Horst Seehofer, Beispiele siehe unten) sind eher langweilig. Glatt, professionell, angepasst und risikolos. So glatt, dass nicht einmal ein böser Witz dran hängen bleibt. Obwohl… eingefallen wären mir viele: beschäftigte Ehefrauen und Kinder, 6000€ Kameras, Beraterverträge, … Aber das hatten wir ja schon.

Bis auf Margret Tuchen, die anscheinend wirklich nicht gerne lächelt, ist die Herrnriege durchaus Testimonial-tauglich. Aber schauen wir uns doch ein Wahlplakat genauer an, einer der wenigen Politiker, der sich anscheinend wirklich freut.

kalbWahlplakat Barthl Kalb: die niederbayerische Antwort auf Tommy Lee Jones.

FO: Servus Barthl, wie geht es dir?

BK: ————————-

FO: sieht man, du schaust gut aus. Sag mal, hat er schon jemand gesagt, dass du wie Tommy Lee Jones aussiehst?

FO: da freut er sich? Klick. Das war ausnahmsweise mal einfach.

Wahlplakat „Bayern. Wir schaffen die Chancen“: auf halbem Wege stecken geblieben?

CSU_spruchIm Gegensatz zu vielen anderen Aussagen (Freiheit, Trau dich, etc.) hat die CSU einen zukunftsorientierten und positiven Spruch gewählt. Im Gegensatz zum Versprechen des Schuldenabbaus (FDP) könnte dieser Spruch bei deutlich mehr Adressaten positiv aufgenommen werden, dass sich jeder seine eigene Story dazu überlegen kann. Besser wäre gewesen, wenn die Partei zusätzlich noch die Nutzung der Chancen in den Claim mit integriert hätte.

Aufgrund der aktuellen Zahlen hat es wahrscheinlich die CSU gar nicht mal notwendig, groß in die Werbung einzusteigen. Interessant fand ich folgendes Plakat von Bernd Sibler und Max Gibis (die beiden reden miteinander? Ich habe die Plakate nicht so hingedreht!):

sibler_gibis

tuchen   seehofer

Hinsichtlich der Außendarstellung unterscheidet sich die größte bayerische Partei doch sehr deutlich von meiner vorangegangenen Zielscheibe, den Freien Wählern. Man merkt, dass deutlich mehr Aufmerksamkeit der professionellen Fotogestaltung geschenkt wurde. Außerdem ist das Layout deutlich moderner und nicht so arg einfach
aufgebaut wie das der Freien Wähler. Am Ende interessiert mich dann doch eine Frage: Gibt es in dieser Partei den Profi-Lächel-Kurs?