Fortschrittliche Strategien im Personalmarketing für KMUs: Kooperationen richtig starten und in die Hochschullandschaft integrieren.

Ein ernstes Problem von KMU ist der Zugang zu guten, hochqualifizierten akademischen Nachwuchs. Oftmals kennen Studierende nicht mal die kleinen und mittelständischen Unternehmen im direkten Umkreis der eigenen Hochschule, darüber hinaus sind Personalmarketing und Employer Branding eher Fremdwörter für die Verantwortlichen der Unternehmen. In der Regel reduziert sich die Personalakquisition auf Vorträge von Eigentümern vor den Studierenden und Auftritten auf einer Recruiting-Messe. Hall of Fame, Carmen Eichinger - Personalmarketing

Gerade kleine Unternehmen, von denen man in der Presse wenig liest, haben kaum eine Chance, sich im besten Lichte darzustellen. Ergeben sich aufgrund der überschaubaren Budgets für die Personalarbeit damit unlösbare Probleme für diese Firmen? Dies kann eindeutig verneint werden. Frau Eichinger hat in ihrer Bachelorarbeit einige sehr wichtige Ideen entwickelt. Um es kurz zu machen, die Lösung liegt vor allem in der Kooperation von Unternehmen mit Universitäten in Form von gemeinsamen, unterrichtsbegleitenden Projekten. Damit lassen sich viele Fliegen mit einer Klappe schlagen. Man kann sich als Unternehmen unaufdringlich bekannt machen, erhält konkrete Ergebnisse, die im Unternehmen verwertbar sind, lernt zukünftige Arbeitnehmer und ihre Arbeitsweisen kennen. Wenn man es richtig macht, hält sich der Zusatzaufwand in Grenzen. Eine WIN-WIN-Situation, die jedem Beteiligten Spaß macht und ungemeine Vorteile bringt.

Was waren die wichtigsten Inhalte/Erkenntnisse?

Im Rahmen der Umfrage wurde festgestellt werden, dass sich die Zielgruppe durchaus bewusst ist, dass sich das Machtgefüge von Unternehmen und Bewerbern verschoben hat. Besonders kleine Unternehmen müssen sich im Kampf um Talente gegenüber den großen und bekannten Unternehmen behaupten.

Um ein Konzept zur frühzeitigen Akquisition von Mitarbeitern entwickeln zu können, müssen die Erwartungen der Zielgruppe sowie deren Informationsverhalten detailliert analysiert werden. Zudem muss im Zuge der Kommunikation muss darauf geachtet werden, dass das Kommunizierte der Realität entspricht. Falsche Versprechungen oder unwahre Aussagen können negative Auswirkungen, wie bspw. schlechte Mundpropaganda, für das Unternehmen haben.

Wie kam Ihnen die Idee für Ihre Arbeit?

Die Idee für die Arbeit kam mir während des Praxissemesters, wo ich bereits mit dem Thema Personalmarketing in Berührung kam und meine Begeisterung für dieses Thema entdeckte. Der Fachkräftemangel und der daraus resultierende „war for talents“ ist in Unternehmen bereits  ein Thema und wird diese auch zukünftig immer mehr beschäftigen. Daraus entstand die Idee ein Konzept zur frühzeitigen Akquisition von Mitarbeitern für ein Unternehmen zu entwickeln.

Was hat Ihnen am meisten Spaß gemacht?

Am meisten Spaß hat mir definitiv die Entwicklung des Fragebogens, die Durchführung der Umfrage selbst und die spätere Auswertung gemacht.  Die Zielgruppe der Studie waren Studenten des Bauingenieurwesens in Fachhochschulen und Universitäten. Es war sehr spannend herauszufinden, wie die definierte Zielgruppe „tickt“ und welche Ansprüche sie an ihren späteren Arbeitgeber stellen.

Welche Anregungen haben Sie am meisten beeinflusst?

Zum einen waren das die Gespräche mit der Zielgruppe selbst während der persönlichen Interviews und zum anderen die Gespräche und Diskussionen mit Herrn Zich.

Mit Firma oder ohne Firma geschrieben? Warum?

Ich habe die Bachelorarbeit mit Firma geschrieben, da ich sehr gerne ein praxisrelevantes Thema bearbeiten wollte. Mit Firma zu schreiben, kann ich auch nur jedem empfehlen, da man hier Theorie und Praxis optimal verbinden kann.

Was war die größte Herausforderung bei der ganzen Arbeit? Wie haben Sie das gemeistert?

Die größte Herausforderung war auf jeden Fall 40 Personen zu finden, die sich für ein persönliches Interview zur Verfügung stellen und an der Befragung teilnehmen. Dies hat auf jeden Fall einige Zeit in Anspruch genommen und teilweise einige Überzeugungsarbeit benötigt.

Haben Sie einen guten Tipp für gelungenes Zeitmanagement?

Man sollte auf jeden Fall genug Zeit für die Literaturrecherche einplanen, da diese viel Zeit in Anspruch nimmt. Wird zudem eine Befragung im Rahmen der Bachelorarbeit durchgeführt und diese wie bei mir persönlich durchgeführt, sollte dies im Zeitplan ausreichend berücksichtigt werden, da auch hier Verzögerungen auftreten können.

Daher mein Tipp: Auf jeden Fall zu Beginn einen eigenen Zeitplan aufstellen und diesen auch versuchen so gut wie möglich einzuhalten.

Wie viel Zeit haben Sie für die Bachelorarbeit insgesamt aufgewendet (in Monaten)?

Die Idee für das Thema kam mir Ende des 6. Semesters. Zu Beginn des 7. Semesters fanden die Ausarbeitung des Themas und die erste Recherchearbeit statt. Intensiv habe ich mich 3 Monate mit der Bachelorarbeit beschäftigt, während dieser Zeit führte ich auch die Umfrage durch.

Was würden Sie heute anders machen?

Im Nachhinein betrachtet, würde ich nichts anders machen. Jedoch würde ich mich sehr gern noch viel intensiver mit diesem Thema beschäftigen, da der „War for talents“  aufgrund des demografischen Wandels in der Zukunft ein sehr bedeutender Punkt für Unternehmen sein wird.

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