Na, heute schon die Hände gewaschen? Gute Kreatividee, aber am Ende doch belanglos.

HändewaschenDiese Werbung habe ich bei unserem Trip nach Berlin über Ostern auf einer Toilette gefunden. Sie ist meiner Meinung nach so gut, dass sie fast ohne Erläuterung bzw. Analyse auskommt. Aber halt, dann wäre dies ja ein langweiliger Beitrag in meinem Blog. Also legen wir mal los, vor allem weil es hervorragend zu meinen aktuellen Top-Themen passt, der Produktion von relevanten und interessanten Content. Der hat aber einige Hürden zu überwinden, bis er sich in Form einer Handlung bemerkbar oder einer Handlungsintention im Langzeitgedächtnis der Adressaten verankert hat.

Bei dieser Werbung ist das Ziel offensichtlich, man möchte die Zielgruppe (jeder!) dazu bringen, sich mehr Gedanken über die Konsequenzen um gewaschene Hände zu machen. Die erste Hürde ist in der heutigen Zeit der Informationsflut immer die Aufmerksamkeits- und Konzentrationshürde. Nachdem dieses Plakat auf der Toilette hing und man gar keine andere Möglichkeit hat als versonnen geradeaus zu sehen, bleibt einem fast nichts anderes übrig, als sich darauf zu konzentrieren. Da mache ich einen Haken dahinter. Auch die Verständnishürde ist ziemlich flott überwunden, denn jeder, der einem Kleinkind schon einmal die Hand gegeben hat, weiß von was ich rede. Meistens wollte ich gar nicht wissen, wann diese Hand zum letzten Mal einen Wasserstrahl gesehen haben oder gar eine Seife. Die Schlussfolgerung ist dann auch ziemlich nahe liegend, dass Kinderhände ein Eldorado für unerwünschte Mikro-Lebewesen sind.

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Wann waren Sie das letzte Mal im Zoo? Hellabrunn hat viel zu bieten.

Werbung Hellabrunn MünchenEndlich mal wieder eine richtig tolle Werbung. Als wir das letzte Mal in München im Zoo waren, fiel mir auf dem Weg vom Parkplatz zum Flamingoeingang dieses Poster sofort auf. Ich sah den Strauß und wunderte mich nachhaltig über die Frage, musste richtig lachen, nachdem ich den call to action gesehen habe. Eine richtig geniale Kreatividee, die intelligent das Stilmittel Humor einsetzt und den Kunden direkt auffordert etwas zu tun. Mehr muss man dazu gar nicht sagen, ansehen, schmunzeln und der Agentur Glückwünsche senden.
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Was für ein Zirkus – Anfängerfehler in Outdoor-Plakaten

Outdoorplakat SoundCircus DeggendorfIn den letzten paar Wochen ist mir immer wieder ein Plakat negativ aufgefallen, das eigentlich eine Musikveranstaltung am heutigen Freitag bewerben soll, den Soundcircus. In dem Plakat stecken so viele Anfängerfehler, dass ich irgendwann letzte Woche doch angehalten habe, um ein Foto zu schießen und ein paar Kommentare in meinem Blog zu verfassen:

Fehler 1: das Datum ist aus dem fahrenden Auto überhaupt nicht zu erkennen, nur wenn man stehen bleibt oder im Stau steckt. Wie soll ich dann wissen, wann ich wo hingehen soll?

Fehler 2: die Schrift mit der Bezeichnung der Veranstaltung „Soundcircus“ ist so ungeschickt gewählt, Weiterlesen

Aussenwerbung trifft jeden, aber nur wenn man sie richtig macht.

werbung-trifft-jedenWagen wir doch nach dem Wochenende den Einstieg in die neue Woche mit einem meiner Lieblings-Negativbeispiele. Über diese Werbung ist garantiert der eine oder andere schon gestolpert – im übertragenen Sinne natürlich, denn die Outdoor-Werbung ist zu groß, dass man allerhöchstens mit voller Wucht mit ihr zusammen stoßen kann. Dann stimmt wenigstens der Claim – er trifft jeden. :-) Was mich an der Werbung stört? Es ist der zentrale Claim und die visuelle Umsetzung, kurzum alles an der Werbung.

Fangen wir mit dem Claim an: „Aussenwerbung trifft. Jeden.“ Das Wortspiel ist ja wirklich ganz nett. Aber wer gehört zur Zielgruppe dieser Werbung? Der Endverbraucher eher nicht, denn ihm ist es ziemlich egal, ob ihn die Werbung trifft oder nicht. Bleibt daher nur die Zielgruppe der Auftraggeber übrig. Mich würde als Auftraggeber nur interessieren, ob meine Botschaft ankommt. Dabei sind wir wieder bei einem geschickten Trick: verspricht nicht zu viel, wenn du es nicht halten kannst. Würden die Eigentümer dieser Plakatwände dagegen versprechen, dass die Werbung ankommt, dann wäre dies gelogen. Aber ist es denn nicht genauso gelogen, wenn man behauptet das Außenwerbung jeden trifft? Auf den ersten Blick erscheint diese Frage relativ philosophisch, aber die Botschaft erregt nur dann Aufmerksamkeit und verankert sich im Gedächtnis der Zielgruppe, wenn der Auftraggeber die Werbung richtig gemacht hat. Also doch am Ende eine leere Floskel.

Nun zur visuellen Umsetzung: um die leere Floskel noch in schöne Bilder umzusetzen, wurden  männliche wie weibliche Models mit Farbbeuteln beworfen.  Was das wirklich mit obigen Ausführungen zu tun hat, mag sich jeder selber beantworten. Wahrscheinlich steckt hinter der Kreatividee wieder ein Werber, der dreimal um die Ecke gedacht hat und dabei vergessen hat, dass  Werbung nur dann wirkt, wenn sie einfach ist. Die bunte Außenwerbung (bunte Farbbeutel)  treffen die Zielkunden  (leicht bekleidete Männer und Frauen mit guten Figuren). Wenn man etwas länger nachdenkt, macht das vielleicht einen Sinn, aber auch nicht wirklich. Denn eine Werbebotschaft, deren Sinn erst durch (intensives) Nachdenken erschlossen werden muss, hat schon verloren. Fazit: schön gemacht, aber eigentlich überflüssig.

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