Personal Branding: Welchen Einfluss hat meine eigene Persönlichkeit auf meine Vermarktung? Teil 3.

  • Hard Work. Es ist schön, wenn man einen Mitarbeiter hat, der viel arbeitet. Weniger schön ist es, wenn er sich nach einiger Zeit mit einem Burnout verabschiedet.
  • The right thing/The right way: es ist schön, wenn man einen Mitarbeiter hat, der (seiner Meinung nach?) Immer das richtige tut und dies auch noch mit der richtigen Methodik, dem richtigen Prozess folgt, etc. Anstrengend wird es dann, wenn sich dieser Mitarbeiter mit anderen Kollegen oder auch mit dem eigenen Chef in Grabenkämpfe verwickelt, weil er auf seinen Prozess, seiner Vorgehensweise und seine Methodik beharrt. Im Extremfall kann dies durchaus zu einer Paranoia führen.
  • Perfectionism. Es ist schön wenn ein Mitarbeiter nach Perfektionismus strebt. Es ist dagegen ausgesprochen unangenehm, wenn er mit seinen eigenen Methoden, seinen eigenen Prozessen hart und viel arbeitet und dabei nicht nur viele Überstunden anhäuft, sondern auch sehr enttäuscht ist, wenn der Perfektionismus nicht entsprechend gewürdigt wird. In der richtigen Welt geht es oftmals darum, eine pragmatische Lösung zu finden und nicht eine perfekte Lösung.
  • Perseverance. Es ist schön, wenn man einen Mitarbeiter hat, der zu seinen Überzeugungen und Meinungen steht. Kritisch wird es vor allem dann, wenn diese den Vorstellungen des Vorgesetzten oder des Unternehmens zuwiderlaufen. In diesem Falle hat man einen begeisterten Widersacher im eigenen Team. Gerade in Kombination mit den ersten drei Persönlichkeitseigenschaften entsteht eine ganz gefährliche Mischung, die durchaus direkt in eine soziale Team-Explosion führen kann.
  • Order and Detail/Accumulation. So schön es auch ist, wenn jemand gut organisieren kann, auf ordentliche Erledigung der Arbeit Wert legt und seine ganze Arbeit perfekt katalogisiert hat. Die Schattenseiten liegen auf der Hand: man kann sich zu Tode planen, in seinen eigenen Checklisten ersticken und viel zu viel Zeit in die Katalogisierung seines eigenen Tuns stecken. Die negativen Seiten dieser Persönlichkeitseigenschaft werden noch durch die Sammelwut verstärkt, in anderen Worten: er kann nichts wegwerfen. Im Extremfalle ersäuft dieser Mitarbeiter in uralten, perfekt katalogisierten Ordnern, Dokumenten, Geräten, Büromaterialien, etc. Bis er ein Museum im Unternehmen aufmachen kann.
  • Prudence. Kurz formuliert, die meisten Menschen mit diesem Persönlichkeitsstil sind Langweiler. Gewissenhafte, sich tot arbeitende und ordentliche Büromäuse. Außer Arbeit haben sie nichts zu erzählen, ein Clubbesuch und eine durchgetanzte Nacht sind ihnen vollkommen fremd.

Man könnte jetzt noch viel mehr in die Details einsteigen, aber die Gegenüberstellung der positiven und negativen Eigenschaften dieses Persönlichkeitsstils haben gezeigt, dass man gewisse Eigenschaften sowohl positiv als auch negativ interpretieren kann.

Was die Zielgruppe über den perfekten Mitarbeiter denkt

Jeder Vorgesetzte hat im Verlaufe seiner Laufbahn Erfahrungen mit Personen gesammelt, die ungemein anstrengend waren, eventuell sogar kontraproduktiv agiert haben. Was bedeutet dies nun für das Personal Branding? Ganz einfach, man sollte sich auf diejenigen Eigenschaften konzentrieren, die für einen bestimmten Aufgabenbereich/ein Jobprofil entscheidend sind. Man macht im Grunde genommen nichts anderes als ein Unternehmen, welches sich mit den (3?) wichtigsten Eigenschaften einer Produkt- oder Unternehmensmarke beschäftigt. Man konzentriert sich auf das Wesentliche.

Darüber hinaus schadet es nicht, wenn man auch in die negativen Dimensionen seiner eigenen Persönlichkeit einsteigt. Wenn man auf seiner eigenen Webseite bzw. in der Bewerbung die oben genannten positiven Eigenschaften hervorhebt, so sollte grundsätzlich auch ein objektiver Nachweis eingebaut werden, welcher die negativen Vorahnungen eines Adressaten entkräften könnte. Hebt man beispielsweise tonnenweise Zertifikate, Weiterbildungen und Methodenwissen hervor, so schreit dies nach einem Beispiel für deren pragmatische, effiziente und sozialverträgliche Anwendung.

Und Last but not least, es schadet nicht, selber einmal kritisch darüber nachzudenken, ob man nicht zu viel plant, zu viele Listen führt und sich nicht des Öfteren auch mal zu mehr Pragmatismus hinreißen lassen sollte.

Dies ist wieder einmal ein recht langer Beitrag geworden, deswegen ist für heute Schluss, nächste Woche machen wir weiter.

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