Personal Branding: Welchen Einfluss hat meine eigene Persönlichkeit auf meine Vermarktung? Teil 1.

Professor Dr. Christian Zich – Personal Branding, ein intelligenter Ansatz zur eigenen Vermarktung und Persönlichkeitsentwicklung.

Eine Personenmarke soll glaubwürdig, ehrlich und authentisch sein. Dies ist nicht nur meine Überzeugung sondern auch der Tenor der Literatur und der meisten Experten. Selbstverständlich steht daher am Anfang aller Überlegungen zum Design einer Personenmarke die eigene Persönlichkeit. In diesem Beitrag beschäftige ich mich mit dem Startpunkt des gesamten Prozesses, der kritischen Sicht auf die eigene Person. Wenn man bereits an dieser Stelle einen Fehler macht, muss man sich nicht wundern, wenn keine ehrliche, authentische und glaubwürdige Personenmarke am Ende des ganzen Prozesses steht.

Warum ist die Frage „Was charakterisiert dich?“ der schlechteste Ausgangspunkt?

Bei meiner Recherche für den VHB-Kurs habe ich mich durch viele Bücher und Webseiten durchgearbeitet und bin immer wieder auf genau diese Frage gestoßen. Mit ihr soll die Entwicklung einer Personenmarke gestartet werden. Auf den ersten Blick erscheint dieser Ansatz ganz vernünftig, aber jedem sollte klar sein, dass der Mensch sich wahnsinnig gerne selbst betrügt und deswegen zu oft eine verzerrte Sicht auf die eigene Person hat. Hand aufs Herz, der überwiegende Teil der Menschheit sich doch gerne in einem sehr positiven Licht, ausgenommen die notorischen Schwarzseher und bekennenden Opfertypen. Aber selbst die letztgenannten entwickeln ihre Schrulligkeit zu einer Kunstform. Langer Rede, kurzer Sinn; die Wahrscheinlichkeit, dass man bei dem Blick in die eigene Persönlichkeit sich nicht objektiv sieht, ist relativ groß. Und damit baut man gleich am Anfang die ersten Fehler ein.

Führt die Frage „Frage deine Freunde, Bekannten und Kollegen, …“ zu einem besseren Ergebnis?

Bei meiner Recherche habe ich oft noch einen anderen Ansatz gefunden, der Die Freunde Bekannten und Kollegen in die Bewertung mit einbezieht. Man sollte diesen Personenkreis befragen, wie deren Sicht auf die eigene Persönlichkeit ist. Mit etwas Glück und einem ehrlichen, kritischen Umfeld könnte man vielleicht sogar zu einem realistischeren Ergebnis gelangen. Allerdings steckt auch hier die Gefahr in der Auswahl der befragten Personen. Die wenigsten sind wirkliche Experten darin, die Persönlichkeit des fragenden zu beurteilen. Und ob sie wirklich objektiv und ehrlich sind, sei dahingestellt, denn man möchte sich ja nicht einen Freund/eine Freundin vergraulen. Ein weiterer Grund, warum man vorsichtig mit den Ergebnissen dieser Befragung umgehen sollte, liefert die Sozialpsychologie: man umgibt sich in erster Linie mit den Personen, die ähnliche Wertvorstellungen, Einstellungen und Verhaltensweisen zeigen. Daher kann es auch bei dieser Vorgehensweise passieren, dass man in seinem eigenen Weltbild bestätigt wird und nur eine rosarote Sicht auf die eigene Persönlichkeit erhält. Einfach, weil das Umfeld genauso denkt wie man selbst.

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