Männer die sich von Kreisen überraschen lassen.

Es hat funktioniert

Die erste Vorlesung nach diesem Schema war erstaunlicherweise ein sehr großer Erfolg. Nach den Präsentationen fragte ich alle Anwesenden, ob wir in dieser Art und Weise bis zum Ende des Semesters weitermachen sollen. Das Votum war ein eindeutiges Ja. Ab diesem Zeitpunkt bekam ich sukzessive ein deutlich besseres Gefühl und ich war sehr positiv über das Engagement der Studierenden überrascht. In gewisser Weise auch der Beweis, dass trotz des stark verschulten Charakters von Bachelorstudiengängen genügend Freiraum für engagierte Studierende übrig bleibt. In den Kleingruppenarbeiten war eine Aufbruchstimmung festzustellen und die Teammitglieder hatten richtig Spaß bei der Lösung praxisorientierter Aufgabenstellungen. Ich musste in diesen Runden nicht oft eingreifen, nur manchmal einen Schubs in die richtige Richtung geben. Das fand ich wiederum richtig toll.

Ich stellte allerdings auch eine negative Entwicklung bei den Anwesenheitszahlen fest, von 75-80 Teilnehmern blieben zum Schluss in den letzten 2 Wochen nur noch 60-65 übrig. Im richtigen Leben bei Präsenzvorlesungen sorgt normalerweise das schlechte Gewissen dafür, dass im letzten Drittel des Semesters die Anwesenheitsquote ansteigt. Ich werde mich wohl oder übel von der Klausur überraschen lassen müssen, dann erst werde ich feststellen, wie viele auf dem Weg verloren gegangen sind und welches Wissen/Verständnis diejenigen mitbringen, die die Klausur dann mitschreiben.

Im nächsten Beitrag erzähle ich etwas über die Überforderung von Kreisen und dem besonderen Herausforderungen eines semesterbegleitenden Projektes in Corona-Zeiten.

Stay tuned. Mehr zu diesem Thema…